Wieso hat man Alpträume?

Diavola

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in meinen traumdeutungsbüchern finde ich nichts darüber, bzw. dort ist lediglich von einer "negativen traumunruhe" die rede (nunja, die begriffe laufen für mich aufs gleiche raus).

jemand aus meinem freundeskreis hat die karten gelegt bekommen und hat die "alptraumkarte" (ka, was für eine tarot-karte es war) gelegt bekommen.
und tatsächlich - diese person schläft auch schlecht bis gar nicht, findet schlecht schlaf und selbst wenn diese person 12 h durchschläft, dann ist sie am nächsten morgen trotzdem nicht fit.

alles lässt darauf schliessen, dass diese person alpträume hat, jedoch kann sie sich an keinen erinnert. negativ wie positiv - für diese person scheint es, als träume sie nie (scheint, die person weiss schon, dass sie träume hat & würde sich auch gerne daran erinnern. "ES" passiert halt nur nie).

es gibt ja bekanntlich mehrere leute, denen das so geht. wieso haben die alpträume (auch die 7- jährige tochter hat desöfteren alpträume von hexen, drachen, etc.), wieso können sich manche leute nicht daran erinnern?

danke schön :)
 
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Meine Gedanken zu diesem Thema:


Albträume und Verfolgungsträume

Albträume und Verfolgungsträume haben unmittelbar mit unseren Ängsten zu tun; aber auch mit unserem Widerstand gegen Veränderungen und Uneinsichtigkeit.
Da Angst unmittelbar mit Aggression zusammenhängt, ist es wenig verwunderlich, daß wir bei Albträumen “gegen uns” gerichtete Aggression erleben. Diese Aggression ist allerdings unsere Eigene. Ein anschauliches Beispiel sind die Albträume, in denen man versucht, vor etwas zu fliehen, oder wo man etwas bekämpft. In Albträumen begegnen wir unbewußten psychischen Inhalten, die in uns stecken und bewußt werden wollen. Unser Bewußtsein wehrt sich gegen diese Inhalte und nimmt sie subjektiver weise in “negativer” Form war. So wird ein Traum zum Alptraum.
Bei Verfolgungsträumen will ein bestimmter Aspekt in unser Bewusstsein dringen, gegen den wir uns sperren oder den wir nicht in uns wahrhaben wollen.
Die Befragung des “Gegners”, bzw. sich dem “Gegner” stellen, ist der Schlüssel zur Deutung und Einlösung dieser unbewußten psychischen Inhalte, um die Transformation ins Bewußtsein zu ermöglichen und den Albtraum zu erlösen.
Für den Betroffenen ist es schwer, Mut zu fassen und sich diesen Inhalten zu stellen, weil die Thematik mit großer Angst besetzt ist (sonst wäre es ja kein Albtraum). Letztendlich geht es aber um uns selbst und es ist ein sinnloses und schmerzliches Unterfangen, vor sich selber wegzulaufen, oder sich selbst zu bekämpfen.


(Textauszug aus meiner Homepage)


Nicht erinnern können:

Bei vielen Menschen ist die Grenze, die "Membran" zum Unbewussten sehr dicht. Traumerlebnisse spielen sich im Bereich des Kurzzeitgedächnisses ab. Bei den Menschen, die sich schlecht erinnern, springt das Geträumte einfach nicht ins Langzeitgedächnis über.


Schlecht schlafen.

Schlafstörungen sind nicht automatisch ein Zeichen von Alpträumen. Die Gründe von Schlafstörungen können mannigfaltig sein. Manche können schlecht abschalten, andere haben tiefsitzende Ängste. Drogen und Alkohol sind Schlecht-Schlaf-Förderer. Es ist kann viele Gründe haben.


lg Christian
 
hi christian,

ich teile deine gedanken. aber was ist, wenn man sich nicht an seine alpträume erinnern kann. dann kann man sich ja gar keinem gegner stellen - jedenfalls nicht im traum.
 
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Diavola schrieb:
hi christian,

ich teile deine gedanken. aber was ist, wenn man sich nicht an seine alpträume erinnern kann. dann kann man sich ja gar keinem gegner stellen - jedenfalls nicht im traum.


Hier gilt, wie beim Träumen generell, dass man sich langsam Zugang zur "Materie" verschafft.

Wer sich beim Erinnern von Träumen etwas nachhelfen möchte, dem empfehle ich das Führen eines Traum-Tagebuchs. Es wird in etwa so wie ein richtiges Tagebuch angelegt. Es empfiehlt sich, die Träume zusätzlich neben dem Datum auch mit einer numerischen Folge zu versehen (es kann durchaus sein, ein späterer Traum auf einen früheren Traum Bezug nimmt und das Traumgedächtnis die Nummer jenes früheren Traums verwendet).
Es ist vorteilhaft, immer einen Notizblock und einen Kuli/Bleistift am Bett liegen zu haben, denn meistens erinnern wir uns im Moment des Erwachens an etwas gerade Geträumtes, oder wir wachen nachts aus einem Traum auf. Selbst ein fast vergessener Traum wieder in Erinnerung kommt, wenn man anfängt, ihn aufzuschreiben.

(Man kann es auch ganz krass machen, indem man sich in der Nacht einen Wecker stellt und so aus dem Schlaf gerissen wird. Hierbei lässt sich manches Traumbild per Aufschreiben einfangen.)

Menschen, die behaupten, nie zu träumen, haben lediglich keine Erinnerung an ihre Träume. Hat jemand Probleme damit, kann er/sie abends, wenn er schlafen geht, an sein Traumbewußtsein appellieren und sich folgendes sagen: “Ich träume jede Nacht, ich träume auch heute Nacht und morgen früh beim Aufwachen weiß ich, was ich geträumt habe”.
Das Führen eines Traum-Tagebuchs verhilft dem Einzelnen, sich mehr mit seinem Innern auseinander zu setzen und das Traumgedächtnis wird sich als dankbar erweisen, weil es sich mehr beachtet fühlt und viele Träume schicken. Des weiteren ist das Traum-Tagebuch eine gute Grundlage zur Deutung der Träume.


lg
Christian
 
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