Wie wird jemand, der esoterische Dienste anbietet zum Betrüger?

Chemicus

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22. Mai 2011
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264
Hoi Esoteriker,

nicht längst jeder, der esoterische Dienste anbietet, wird
von allen Esoterikern anerkannt. Ich habe, nicht zuletzt
bei meinen Besuchen hier im Forum, viele Meinungen von
eingefleischten Esoterikern mitbekommen, die andere
"Dienst-anbietende" als Betrüger gebrandmarkt haben.

Wie wird jemand, der esoterische Dienste anbietet zum Betrüger?
Oder anders gefragt, ist das Kriterium, dass man von seinem angebotenen
Dienst selbst überzeugt sein muss, jenes, welches einem von Betrug frei
spricht?

Gruss Chemicus
 
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Oder anders gefragt, ist das Kriterium, dass man von seinem angebotenen
Dienst selbst überzeugt sein muss, jenes, welches einem von Betrug frei
spricht?

Ja, wenn ich mich so in die Menschen hier hineinversetze.

Andere Menschen halten geschäftsmäßig agierende Esoteriker a priori für Psychopathen oder für Betrüger, je nach dem Willen hinter der Handlung, für die Geld verlangt wird. Ich teile diese Meinung, bin aber überzeugt, dass manche anderen Menschen dennoch helfen, wenn auch nicht so, wie sie zu Helfen vorgeben.

Als Beispiel nehme ich Homöopathika wie Nasensprays, im völligen Wissen um den Humbug, aber im kindlichen Wunsch, es möge helfen. Und es hilft!

Wäre ja blöd, sich um den Placebo-Effekt zu bringen.
 
da gibts noch einen drauf ....
entscheidend bei einer heilung ist der auslösereffekt egal wie der zustandekommt
das klappt nicht immer
aber manchmal eben schon- es gibt da nebenbei auch operationen #die nichts machen aber eben dadurch heilen ...entsprechend der jeweiligen erwartungshaltung -darin liegt wohl die grosse kunst, da den hebel richtig anzusetzen
und was über scharlatan oder heiler entscheidet
ja wer weiss das denn so genau...
entscheidet letztlich der jeweils betroffene
subjektiv
 
Hoi Mistral & Sternenanzug,

aber manchmal eben schon- es gibt da nebenbei auch operationen #die nichts machen aber eben dadurch heilen ...entsprechend der jeweiligen erwartungshaltung -darin liegt wohl die grosse kunst, da den hebel richtig anzusetzen

Also die Kunst ein möglichst grossen Placebo-Effekt durch
Überzeugungskraft zu bewirken. Klingt einleuchtend.

Mistral schrieb:
Als Beispiel nehme ich Homöopathika wie Nasensprays, im völligen Wissen um den Humbug, aber im kindlichen Wunsch, es möge helfen. Und es hilft!

Wäre ja blöd, sich um den Placebo-Effekt zu bringen.
Hehe, das kommt mir allerdings bekannt vor! :)

Gruss Chemicus
 
zur erinnerung:

„Die Akzeptanz und die Bewunderung,welche die moderne Medizin hervorruft,
beruht vorrangig auf den rituellen und ritualisierten Darstellungen ihrer Autorität und Kompetenz“
Andréa Bellinger und David Krieger vom Institut für Kommunikation und Kultur der Universität Luzern

„Das am aller häufigsten verwendete Heilmittel ist der Arzt selber.“
Michael Balaint, Psychoanalytiker und Biochemiker

„Wir wissen seit langem, dass die Erwartungshaltung
des Patienten und des Operateurs den Erfolg eines Eingriffs beeinflusst“
Willfried Lorenz, Universität Marburg
 

Jeder, der sich ernsthaft mit alternativen Heilmethoden beschäftigt, kennt aus seiner Erfahrung auch Erfolge.
Aber, wenn er ehrlich ist, auch Misserfolge.

Und so kommt der Placebo-Effekt ins Spiel.

Das Blöde ist, dass die Wissenschaft diesen Effekt bis heute nicht wirklich erforscht hat. Und deshalb auch nicht wirklich versteht.

Denn, wäre der Placebo-Effekt wirklich erforscht, dann wäre er auch einsetzbar. Weil man um die Auslöser wüsste. Und die gezielt triggern könnte.

Derzeit haben wir also die Situation, dass allen alternativen Methoden einfach ein unerforschter, also unbekannter Effekt als Beweis ihrer Wirkungslosigkeit vorgehalten wird.

Ob das zu Recht ist?

Wird die Zukunft entscheiden.

:)

crossfire

 
Hoi Esoteriker,

nicht längst jeder, der esoterische Dienste anbietet, wird
von allen Esoterikern anerkannt. Ich habe, nicht zuletzt
bei meinen Besuchen hier im Forum, viele Meinungen von
eingefleischten Esoterikern mitbekommen, die andere
"Dienst-anbietende" als Betrüger gebrandmarkt haben.

Wie wird jemand, der esoterische Dienste anbietet zum Betrüger?
Oder anders gefragt, ist das Kriterium, dass man von seinem angebotenen
Dienst selbst überzeugt sein muss, jenes, welches einem von Betrug frei
spricht?

Gruss Chemicus

Dazu hat es mal vor Jahren ein Urteil gegeben...eine Anbieterin hatte behauptet, daß sich ein Teufel in der Wohnung ihres Opfers aufhielt und wollte denn, gegen Gebühr...versteht sich, mittels eines Rituals austreiben.
Das Opfer zahlte und die Anbieterin hat sich wohl gegenüber einer 3. Person geäußert, daß sie selber den Humbug nicht geglaubt hat und nur Geld kassieren wollte...sie wurde wegen Betrugs verurteilt...in der Urteilsbegründung hieß es dann sinngemäß, daß der Umstand, daß sie selber nicht an den Teufel in der Wohnung geglaubt habe, zur Verurteilung geführt habe...
Anders sieht es sicherlich aus, wenn z.B. ein Arzt, der sich "alternativer" Methoden bedient und selber von diesen überzeugt ist, seinen Patienten gesundheitliche Schäden zufügt, der wird zumindest seinen Arzttitel an den Nagel hängen und sich nen neuen job suchen dürfen.


Sage
 

Jeder, der sich ernsthaft mit alternativen Heilmethoden beschäftigt, kennt aus seiner Erfahrung auch Erfolge.
Aber, wenn er ehrlich ist, auch Misserfolge.

Und so kommt der Placebo-Effekt ins Spiel.

Das Blöde ist, dass die Wissenschaft diesen Effekt bis heute nicht wirklich erforscht hat. Und deshalb auch nicht wirklich versteht.

Denn, wäre der Placebo-Effekt wirklich erforscht, dann wäre er auch einsetzbar. Weil man um die Auslöser wüsste. Und die gezielt triggern könnte.

Derzeit haben wir also die Situation, dass allen alternativen Methoden einfach ein unerforschter, also unbekannter Effekt als Beweis ihrer Wirkungslosigkeit vorgehalten wird.

Ob das zu Recht ist?

Wird die Zukunft entscheiden.

:)

crossfire


Du meinst, man müsste die genaue Reaktion des Körpers auf seine vom
Hirn vorgegebene Einstellung zu einem positiven Heilergebnis kennen.

Wäre sicher von Vorteil, aber wie sich da dann chemisch etwas machen
lässt? Ist noch ein weiter Weg bis dahin und der Forschung auch nicht
gerade einfach zugänglich, wie wenn ein normales Medikament erforscht
wird (bei letzterem werden oft Analogons, also den körpereigenen Stoffen
ähnliche Moleküle synthetisiert, was viel einfacher zugänglich ist, als wenn
die gesamte Psyche eines Menschen mitspielt).

@sage,
Danke für die Aufklärung der rechtlichen Sachlage! :)

Gruss Chemicus
 
Du meinst, man müsste die genaue Reaktion des Körpers auf seine vom
Hirn vorgegebene Einstellung zu einem positiven Heilergebnis kennen.

Wäre sicher von Vorteil, aber wie sich da dann chemisch etwas machen
lässt? Ist noch ein weiter Weg bis dahin und der Forschung auch nicht
gerade einfach zugänglich, wie wenn ein normales Medikament erforscht
wird (bei letzterem werden oft Analogons, also den körpereigenen Stoffen
ähnliche Moleküle synthetisiert, was viel einfacher zugänglich ist, als wenn
die gesamte Psyche eines Menschen mitspielt).

@sage,
Danke für die Aufklärung der rechtlichen Sachlage! :)

Gruss Chemicus


Nun, der Placebo-Effekt ist nichts anderes als ein, derzeit eher zufälliges, Aktivieren der Selbstheilung.

Würde man jetzt den Effekt vollständig kennen und verstehen, wäre es sicher möglich, die Aktivierung der Selbstheilung auch chemisch nach zu bilden. Und damit den Zufall aus der Selbstheilung zu nehmen.
Man hätte damit ein Universalmedikament. (Unfälle, Vergiftungen etc. mal ausgenommen)

Noch ein Schritt weiter gedacht. Würde man auch den psychischen Trigger kennen und verstehen, wäre man in der Lage, eine Schulungsmethode zu entwickeln. Die allen Menschen zugänglich wäre. Und, nach heutiger Anschauung, durchaus alternative Merkmale aufweisen könnte.

Ist Zukunftsmusik.

Allerdings, alternative Heilmethoden arbeiten bereits damit. Aber eben auch mit mehr oder weniger zufälligen Ergebnissen.

Vielleicht sollte die Wissenschaft da mal über den Zaun kucken. Denn, manche Methoden liegen oberhalb der statistischen Werte, die sonst im Zusammenhang mit dem Placebo-Effekt festgestellt wurden.

Jedenfalls, dass Argument von Skeptikern, dass alternative Methoden eh bloß Wirkungen des Placebo-Effekts sind, ist derzeit nicht wirklich schlüssig. Dazu müsste die Wissenschaft mehr wissen.

:)

crossfire

 
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crossfire schrieb:
Nun, der Placebo-Effekt ist nichts anderes als ein, derzeit eher zufälliges, Aktivieren der Selbstheilung. Würde man jetzt den Effekt vollständig kennen und verstehen, wäre es sicher möglich, die Aktivierung der Selbstheilung auch chemisch nach zu bilden. Und damit den Zufall aus der Selbstheilung zu nehmen.Man hätte damit ein Universalmedikament. (Unfälle, Vergiftungen etc. mal ausgenommen)

Das käme dem Gedanken gleich, chemisch den Körper des Menschen so zu
beeinflussen, dass dieser den gleichen biochemischen Prozess auslöst, der
durch die Psyche des Menschen induziert wird, wenn dieser glaubt ein
wirksames Medikament eingenommen zu haben.
Es fragt sich dabei, nebst der sehr schweren Realisierbarkeit, ob die
Wirkung dieses biochemischen Prozesses wirklich den Aufwand lohnt?

Vielleicht sollte die Wissenschaft da mal über den Zaun kucken. Denn, manche Methoden liegen oberhalb der statistischen Werte, die sonst im Zusammenhang mit dem Placebo-Effekt festgestellt wurden.

Jedenfalls, dass Argument von Skeptikern, dass alternative Methoden eh bloß Wirkungen des Placebo-Effekts sind, ist derzeit nicht wirklich schlüssig. Dazu müsste die Wissenschaft mehr wissen.
Kenne zugegebenermassen die Statistiken zu wenig. Der Begriff alternative
Heilmethode ist aber auch ziemlich schwammig. Ist diese dadurch definiert,
dass sie eben keine höhere Wirkung als ein Placebo
(irgend ein traubenzückerli ;) ) aufweist?

Gruss Chemicus
 
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