Wie Selbstbewusstsein stärken und Nervosität bekämpfen?

Paulemeister

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10. Oktober 2007
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Hallo zusammen!

Ich bin nun 20 Jahre alt und mache mir zunehmend Gedanken über meine Psyche und mein teilweise mangelndes Selbstbewusstsein.
In der Schule hat mich das auch schon immer aufgeregt...ich hatte im Vergleich zu meinen Mitschülern teilweise echt extreme Prüfungsangst, die meine Konzentrationsfähigkeit nicht unerheblich gemindert hat. Nun studiere ich Jura und das Problemchen ist noch immer nicht behoben...
Bsp.: Professor fragt was in der Vorlesung - ich zeige auf, der Puls steigt rasant auf gefühlte 200, der Professor nimmt einen anderen dran und ich brauch erstmal ne Minute bis sich mein Herzschlag wieder normalisiert hat.
Sowas muss doch nicht sein?! Ich weiß ganz genau, dass diese (auch unbewusst) einsetzende Nervosität rein gar nichts bringt, weder vor Klausuren, noch wenn mich irgendeine Autoritätsperson was fragt.

Neben der Aufregung würde ich auch gerne das "Peinlichkeitsgefühl" bekämpfen, das ich einfach nur behämmert finde. Ich kann mir zwar vorstellen, warum die Evolution ein solches Gefühl (das bei mir oft mit einem hochroten Kopf einhergeht) geschaffen hat, allerdings bin ich mir auch ohne das Peinlichkeitsgefühl im Klaren darüber wann ich beispielsweise mich dämlich benommen habe oder eine falsche Antwort gegeben habe etc.
So ein Gefühl zieht einen bzw. auch das Selbstbewusstsein runter und versaut einem die Stimmung! Ergo---> muss abgeschafft werden.

Ich glaub ich muss mir einfach mal so eine "scheißegal" Einstellung aneignen- das würd mir schonmal weiterhelfen. Nicht dass ihr mich falsch versteht: Diese Probleme haben bei mir kein richtig krasses Ausmaß und ich bin auch einigermaßen gut durch die Schule gekommen...allerdings nervt es und ich finds wie gesagt unnötig ;) .

Hättet ihr vielleicht ein paar Ratschläge für mich , wie ich mein Selbstbewusstsein stärken und meine Prüfungsangst abbauen oder noch besser, völlig abschalten kann? Das würde mir in meinem Studentenleben und in meinem späteren Berufsleben echt weiterhelfen. Danke!
 
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Also die Tatsache, dass du dich überhaupt in der Vorlesung meldest, ist ja schon einmal ein gutes Zeichen. Insofern bist du weiter entfernt von mangelndem Selbstbewußtsein als so manch anderer deiner Kommilitonen.

Wie sieht es denn mit sozialen Kontakten aus? Gehst du auf andere zu?

Du bist, was dieses Problem angeht, sehr im Kopf unterwegs; weißt, dass die Angst nicht rational ist und hast das so für dich analysiert. Das ist schon mal nicht schlecht, manchmal aber eben auch sehr frustierend, eben weil diese Ängste so völlig irrational sind.

Kannst du sagen, wovor du genau Angst hast? Bsp.: Angst vor Blamage/Rotwerden/zu sterben/ohmächtig zu werden?

Gibt es Ausweichhandlungen? Meidest du aus Angst Dinge?
 
Wie sieht es denn mit sozialen Kontakten aus? Gehst du auf andere zu?


Kannst du sagen, wovor du genau Angst hast? Bsp.: Angst vor Blamage/Rotwerden/zu sterben/ohmächtig zu werden?

Gibt es Ausweichhandlungen? Meidest du aus Angst Dinge?


1. Habe zwar nicht viele soziale Kontakte, aber ausreichend - bin also nicht der Mensch, der es nötig hat jeden zu kennen (da gibts ja so Experten ;) )

Auf andere zugehen? Eher weniger... quatsche eher ungern fremde Leute an, dabei habe ich dann so eine unterschwellige Angst, dass ich auf Ablehnung stoße.

2. Ich Falle des Meldens bei Autoritätspersonen habe ich glaube ich in erster Linie Angst nicht die richtigen Worte im richtigen Moment zu finden und mich deshalb zu blamieren. Ich habe mich des öfteren dabei erwischt, dass ich mir bevor ich aufzeige schoneinmal die Worte zurechtlege, damit ich mich nicht verhaspel. Ich hab keine Ahnung wie viele andere Mensche das auch so machen...^^ Stattdessen sollte ich einfach losreden...

Bei Klausuren ist es eigentlich ähnlich. Vor der Klausur stell ich mir meistens vor, wie ich eine Klausur bekomme, mit der ich so rein gaaar nichts anfangen kann. Ich zweifle im Prinzip daran, dass ich alles gelernt habe. Deshalb habe ich auch in meiner Gymnasialzeit mir immer bis kurz vor die Klausuren den Stoff reingekloppt.

3. Ausweichhandlungen : Wenn ich an jemandem auf einer leeren Straße vorbeilaufe schweige ich lieber als zu grüßen.
- ich zeige manchmal nicht auf, obwohl ich die Antwort weiß
- bei Streitigkeiten gebe ich lieber nach, anstatt mich durchzusetzen
(das geht auch mit Gedanken einher wie: "ach, die interessiert doch eh nicht, was du zu sagen hast")

Ich hoffe meine Ausführungen haben ein bisschen geholfen. Danke für die schnelle Antwort übrigens!
 
Hi

nicht mehr so viel Kaffee

öfter Spaziergänge (bringt die Gedanken zur Klarheit und bewegt die eingefahrenen Verhalten- und Empfindungsmuster)

Ansonsten, Selbstbewusstsein stärken.... sich Zeit lassen und einfach anders empfinden lernen. Ich denke, umso öfter man die kleinen Momente sich erinnert, wo GAR NICHTS passiert, desto eher gewöhnt man sich an alles.

Also das Gute potenzieren, und sich vergegenwärtigen. Und das Schlechte (zB irgendwelche Situationen, die man erlebte oder erlebt), möglichst runter polen, das heisst, sich nicht reinsteigern .
Naja, es sind Allerweltssprüche... hast Du bestimmt auch schon so gedacht.

kommt wohl immer drauf an...

Selbstbewusstsein, Selbstbewusstsein...Ist die schwierigste Frage, finde ich, wenn man es für jemand anderen beantworten soll!
Denn jeder ist anders.
Vielleicht hilft es: so eine Art Training, dass man unter Freunden einfach mal was vorliest, oder abhandelt, vor einer Gruppe. Sich den "Stress" angewöhnt...nicht den Stress, vielmehr die Bedingungen, die vorliegen. Dass die einfach nicht mehr zu wichtig genommen werden...


LG
Stefan
 
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Hallo Paulemeister
Obwohl es mittlerweile ziemlich genau zwei Jahre her sind,
als du hier diesen Beitrag geschrieben hast, reagiere ich nun bewusst doch noch drauf. (Ich habe mich sogar extra hier angemeldet deswegen.)

Dein Beitrag könnte von mir stammen - denn er beschreibt etwa meine Situation. Natürlich versuche ich mich auch immer mal wieder herauszufordern - und melde mich wie du auch, freiwillig um z.B eine Frage zu beantworten, wonach mein Puls innerhalb kürzester Zeit hoch geht wie ne Rakete! ;)
Und heute kam der Zeitpunkt, da hab ich mir gesagt: Jetzt reichts mir!
-> Ich habe meine Fahrprüfung versaut, obwohl ichs perfekt gekonnt hätte (Was ich beim einstündigen Vorfahren bewiesen habe).
Meine Nervosität hatte ich ebenfalls gut im Griff (Im Gegensatz zu sonst). Ich blieb ruhig - bis sich der Prüfer zu mir ins Auto gesetzt hat.
Leider verlor ich meine ganze Ruhe auf einmal, hebelte nervös mit den Gängen und machte blöde Fehler. Natürlich kann man so keine Fahrprüfung bestehen.

Zurück zum Thema:
Zwei Jahre sind vergangen und ich gehe davon aus dass du das Problem versucht hast anzugehen.
-Hast du dein Ziel erreicht?
-Wie? Was hats gebraucht? Ich überlege mir sogar einmal, irgendeinen Kurs zu belegen, der mir gegen mein Lampenfieber hilft. Aber lieber würde ichs hinkriegen ohne Geld dafür auszugeben.

Ich danke dir sehr für deine Antwort, falls sie kommt :)
 
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