Ich kann da nur von mir sprechen.
Habe früher auch sehr zu Grübeleien geneigt.
Irgendwann ist mir dann einfach mal aufgefallen, dass ich wesentlich verschiedene Beurteilungskriterien für ähnliche Situationen, jeweils abhängig von meinem jeweiligen Gemütszustand habe. Das da sozusagen komplett unterschiedliche Persönlichkeitsanteile am Werke sein könnten.
Das habe ich dann über einen längeren Zeitraum immer mal wieder beobachtet, bis mir tatsächlich ein "wesentlicher" Unterschied auffiel, bzw ne gute Arbeitshypothese lieferte: Bei ähnlichen Situationen stellte sich für mich heraus, dass ich völlig unterschiedliche Fokusse benutzte:
Wenn´s mir vermeintlich Scheiße ging, war mein Fokus in Situationen vornehmlich ein Ich-bezogener: ICH möchte jetzt aber nicht, das die Dinge so sind, ICH bin genervt, ICH leide daran ganz fürchterlich, usw..
War ich eher guter Dinge in vergleichbaren Situationen, lag meine Wahrnehmung grob gesagt eher auf der Situation, dem Geschehen, dem Prozess und auch die Wahrnehmung der "Anderen" unterschied sich erheblich.
Nach und nach verschob sich der Zeitfaktor an dem mir das auffiel, am Anfang geschah das immer erst nachträglich, irgendwann kamen dann Momente, wo ich mir zeitgleich dabei zuschaute, aber wie ein Roboter mein Programm abspielte ohne es verändern zu können.
Ob, wie und wann es dann an einem bestimmten Punkt "Klick" gemacht hat, kann ich aber so genau nicht sagen, das ganze war ein Prozess der Jahre gedauert hat und noch andauert.
Ich gönne mir aber in meiner Wirklichkeit zweiter Ordnung gerne mal die Vermutung, dass durch verschiedene Erlebnisse früher in meinem Leben eine Art Samen für eine Art Ent-Wicklung gelegt worden sein könnte......is so ne schön flauschige Vorstellung.......