Hallo ihr alle,
Ich schliesse mich Kvatar an: Meditation kann (und soll) nicht Probleme loesen. In Problemsituationen besteht immer die Gefahr, dass Meditation als "Fluchtinstrument" missbraucht wird, man schottet sich sozusagen von der Aussenwelt ab. Damit widerlaeuft die innere Haltung genau das, was die Meditation (unter anderem) bringen soll: Dass man sich naemlich bewusst wird, dass man ein bewusstes Leben fuehrt. Wer sich abkapselt, sperrt aber alles weg, was unangenehm sein koennte. In der Meditation hingegen betrachtet man ALLES (somit auch seine Probleme, alles was rund um einen herum ist, aber auch das Innere), ohne es zu werten, da gibt es nichts Angenehmes und Unangenehmes, sondern nur ein Gewahren der Dinge, wie sie am Zentrum des Bewusstseins "vorbeifliessen".
Andererseits ist es natuerlich schon so, dass Meditation einem helfen kann, sich ein bisschen zurueckzuziehen, was ja auch gar nicht schlecht ist. Nach einem hektischen Arbeitstag nimmt man sich ein bisschen Zeit fuer sich selbst und versucht wieder (falls man sie verloren hat) die Ruhe und Stille in einem selbst wiederzufinden. Damit ist man danach ausgeglichener.
Anfaengern der Meditation rate ich, zuerst einfach mal sich ein bisschen (aber nicht allzu weit) zu informieren, was es fuer Techniken gibt, und dann eine eher einfache Technik zu waehlen, die einem zusagt. Dann sollte man fuer eine gewisse Zeit bei der Technik bleiben und moeglichst regelmaessig meditieren, z.B. immer Abends vor dem Schlafengehen oder morgens nach dem Aufstehen oder noch besser an beiden Zeitpunkten (ist m.E. wichtiger, als wie lange die einzelnen Meditationen dauern).
Eine sehr einfache Technik, die ich seit Beginn immer wieder gerne anwende ist einfach den Atem zaehlen, bei jeder Ausatmung eins hochzaehlen bis zehn, dann wieder von 1 beginnen.
Ein weiterer typischer (Anfaenger) Fehler ist, dass man sich zu nerven beginnt, wenn man merkt, dass man schon wieder mit den Gedanken abgeschweift ist. Dabei begeht man nebst dem Abschweifen, was auch nach Jahren der Meditation immer wieder passieren kann, bereits einen zweiten "Fehler". dass man naemlich wieder wie im Alltag zu werten beginnt und sagt "Meine Meditation muss heute gelingen, unbedingt!" Dabei gibt es gar kein "Gelingen" in der Meditation, weil Meditation nicht das Geringste mit Leistung zu tun hat. Diese Reaktion kommt daher, dass wir andauernd meinen, etwas erreichen zu muessen. In der Meditation sind wir zuerst einmal ungewohnt, einfach nichts zu tun.
Das allerwichtigste aber ist nach wie vor: Einfach beginnen und nicht aufhoeren, auch wenn ihr glaubt, ihr macht keinerlei Fortschritte (Fortschritte geschehen immer, man merkts bloss haeufig nicht). Irgendwann WOLLT ihr nicht mehr aufhoeren.
Greetz fckw