Wie Gott entstand

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Verus

Guest
Wie Gott entstand

Gott war der Schöpfer allen Seins. Er hat die Welt und die Wesen in ihr erschaffen. Wer aber hat nun Gott erschaffen? Woraus ist Gott hervorgegangen?
Auf diese extrem schwierige Frage gibt es eine einzige, philosophische Antwort, die nur in einfache Worte gefasst werden kann.
Am Anfang war das „Nichts“ und so gab es zu Beginn nichts außer dem „Nichts“. In dem Augenblick aber, als das „Nichts“ existierte, existierte „Etwas“.
Das „Nichts“ kann nämlich im Grunde genommen nicht existieren, da nur etwas existieren kann, was etwas ist. Und darum existierte, als das „Nichts“ dennoch existierte, auch etwas nämlich das „Etwas“.
Und dieses „Etwas“, das existierte, war „Alles“. Denn es gab keinen Vergleich und was „Etwas“ auch war, es war schon „Alles“. Als das „Alles“ existierte, existierte logischerweise auch wieder das „Nichts“ und „Alles“ verschwand wieder im „Nichts“.
Oder: Als das „Alles“ existierte, existierte auch das „negative Alles“ und die zwei „Alles“ hoben sich auf und das „Nichts“ war wieder präsent.

Alles und Nichts wechselten und wechseln sich also ständig ab und Bewegung entsteht, eine unendlich schnelle Bewegung. Das „Nichts“ ist sozusagen das „Loch“ in das das „Alles“, die Welt, immer wieder fällt und immer wieder neu daraus hervorkommt. Und der mittlere Zustand zwischen dem Loch und der Welt, zwischen „Nichts“ und „Allem“, ist der Geist, der ein Hauch von Nichts und ein Stück von allen Dingen und damit der Welt ist. Und dieser elementare Geist ist Gott.
Die Welt ist zur Hälfte der Zeit praktisch nur zur Hälfte oder zum Teil existent und dieser Teil, der in der Mitte von allen Dingen, in der Mitte von Welt und Antiwelt, in der Mitte von „Allem“ und „Nichts“ liegt, ist der Geist, und zwar der Geist Gottes. So ist Gott aus dem ständigen Wechsel zwischen „Allem“ und „Nichts“ hervorgegangen und er geht auch ständig aus ihm hervor.

Der Leser sollte diesen Text mehrfach lesen, um ihn zu verstehen. Er beschreibt in einfachsten Worten die komplizierteste Wahrheit, die es gibt, nämlich die über die Natur Gottes. Und mag der Text auch nicht vollkommen genug abgefasst sein, so kann der Leser aus ihm doch erahnen, wie sich die Dinge seit Anbeginn zutragen. Aber diesen Anbeginn hat es in Wahrheit nie gegeben, weil der Wechsel zwischen „Allem“ und „Nichts“ schon immer stattgefunden hat und auch für immer stattfinden wird.
 
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ALLES und NICHTS in einem Moment, in einem Augenblick - von Ewigkeit zu Ewigkeit . . . . . . . JA, Verus :)
 
Verus schrieb:
Wie Gott entstand
Am Anfang war das „Nichts“ und so gab es zu Beginn nichts außer
dem „Nichts“. ...
Edda - Vom Anfang der Welt

"Es gab eine Zeit, da alles nicht war. Da war nicht Sand noch See, nicht das Meer und die Erde, nicht der Himmel mit seinen Sternen. Im Anfang war nur Ginnungagap, das gähnende, lautlose Nichts .."

Rig Veda - Creation Hymn

"Nicht Etwas war, nicht Nichts, das Firmament war nicht, nicht wölbte sich des Himmels Dach. Was deckte Alles? schirmte? was verbarg? War es des Wassers bodenloser Schlund? Da war kein Tod, - doch war unsterblich nichts und keine Grenze zwischen Tag und Nacht; Das Eine atmet' atemlos in sich, ein Andres war bisher noch nicht im Sein. Und finster war's, und alles erst gehüllt in tiefes Düster - in ein finst'res Meer. Der Keim, von seiner Hülse noch bedeckt, brach durch, in brünst'ger Hitze, als Natur.... "
"The non-existent was not; the existent was not at that time. The atmosphere was not nor the heavens which are beyond. What was concealed? Where? In whose protection? Was it water? An unfathomable abyss? There was neither death nor immortality then. There was not distinction of day or night. That alone breathed windless by its own power. Other than that there was not anything else. Darkness was hidden by darkness in the beginning. All this was an indistinguishable sea. That which becomes, that which was enveloped by the void, that alone was born through the power of heat.."

Enuma Elish

"Als oben der Himmel noch nicht] benannt, fester Grund drunter unbekannt, nichts als der ewig seiende Apsu, ihr fester Grund drunter unbekannt, nichts als der ewig seiende Apsu, ihr Erzeuger, und Mummu-Tiamat, die alles gebar, ihre Wasser in eins vermischten; kein Schilf war angehäuft, Sumpfland nicht zu sehen war, als noch kein Gott war da im Sein, mit Namen nicht benannt, ihre Schicksale nicht bestimmt - da war es, daß die Götter in ihnen geformt wurden. ... "

Genesis

"Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Es werde Licht! Und es wurde Licht. .. und Gott schied das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Es werde eine Wölbung mitten in den Wassern, und es sei eine Scheidung zwischen den Wassern und den Wassern! "

Wie man sehen kann, war dieses Wissen (Sanskrit: 'Veden') dem Dichter der 'Rig Veda' ebenso bekannt, wie den Menschen in Mesopotamien und den Menschen die das erkannt hatten, was in die Genesis( ' B'Reyshith ' = 'Am Anfang ' ) der Juden einging. Und es war auch das Wissen der Menschen im Norden, wie es die Edda zeigt.

Das Denken ist in der Falle, zu glauben, daß es eine Zeit gibt, welche ein Ende und/oder einen Anfang hat. Die Schüler sagten zu Jesus: "Sage uns, in welcher Weise unser Ende sein wird!" Jesus sagte: "Habt ihr denn schon den Anfang entdeckt, daß ihr nach dem Ende fragt? An dem Ort, wo der Anfang ist, dort wird das Ende sein. Selig ist, wer am Anfang stehen wird. Und er wird das Ende erkennen und den Tod nicht kosten."

Anfang und Ende sind ohne Zeit dasselbe. Es ist das Sein. Sein braucht keine Zeit. Werden, Erschaffen, Creieren, Schöpfen, sind nur Illusionen des Verstandes, aus der Sichtweise dieser Welt.

LG

Namo
 
Hallo Verus,

In dem Augenblick aber, als das „Nichts“ existierte, existierte „Etwas“.

Du postulierst eine stillschweigende Vorannahme, die ich zu hinterfragen wage: die zwingende Existenz von Polaritäten. Wer genau sagt, dass das "Nichts" ein "Etwas" bedingt? Einzig dein Geist.

Ergo ist Gott nur in deinem Geist enstanden - zumindest dieser Gott. Insofern ein interessanter Bericht, wie bei dir im Geist dien Gott entstanden sein mag.

Ich weiß Gott nicht. Ich muss es auch nicht wissen.

Gruß
Christoph
 
Aber später,
unter den Sternen, was solls: die sind besser unsäglich.
Bringt doch der Wanderer auch vom Hange des Bergrands
nicht eine Hand voll Erde ins Tal, die Allen unsägliche, sondern
ein erworbenes Wort, reines, den gelben und blaun
Enzian. Sind wir vielleicht hier, um zu sagen: Haus,
Brücke, Brunnen, Tor, Krug, Obstbaum, Fenster, -
höchstens: Säule, Turm . . . aber zu sagen, verstehs,
oh zu sagen so, wie selber die Dinge niemals
innig meinten zu sein.Rilke: 9. Duineser Elegie

Entsteht Gott vielleicht erst durch unser Wort?
Sind wir vielleicht hier, um zu sagen "Gott", "Existenz", "Liebe"?
Damit durch unser Sagen erst sie in uns entstehen?
 
Wenn das Nichts existiert, existiert etwas, denn existieren heißt, etwas zu geben, etwas zu sein.
Ich existiere, heißt ich bin. Wenn das Nichts existiert, muß es ja sein. Wenn aber das Nichts ist, ist etwas.
So ist das zu verstehen.

Grüße
Verus
 
Verus schrieb:
Wenn das Nichts existiert, existiert etwas, denn existieren heißt, etwas zu geben, etwas zu sein.
Ich existiere, heißt ich bin. Wenn das Nichts existiert, muß es ja sein. Wenn aber das Nichts ist, ist etwas.
So ist das zu verstehen.

Grüße
Verus

Aber das Nichts existiert doch erst durch deine Benennung. Das Nichts in sich wird nichts von sich wissen, so es das Nichts ist. Aber selbst das Nichts existiert nicht. Und wenn es nicht existiert, dann gibt es das Nichts nicht. es sei denn es existiere. Und dann ist es kein Nichts. Aber erst durch dein Sagen kommt es zur Existenz.

Manchmal ist das letzte Wort Schweigen.

Grüße
Christoph
 
Das Nichts kann nicht existieren.
Aber wenn nicht einmal das Nichts existiert, was existiert dann?
Etwas!
Und das ist Alles, weil es keinen Vergleich gibt.
In dem Augenblick, wo das Nichts existieren will, verschwindet es wieder. Aber für einen Moment hat etwas existiert. Eine Regung, eine Bewegung, ein Fleck, ein Punkt, etwas !

Das stimmt schon, was ich behaupte

Grüße
Verus
 
Christoph schrieb:
Hallo Verus, Du postulierst eine stillschweigende Vorannahme, die ich zu hinterfragen wage: die zwingende Existenz von Polaritäten. Wer genau sagt, dass das "Nichts" ein "Etwas" bedingt? Einzig dein Geist. Ergo ist Gott nur in deinem Geist enstanden - zumindest dieser Gott.
Hallo Christoph,

es scheint, daß Du argumentierst. Wenn das richtig sein soll, dann scheint es, daß du bist. Wer genau sagt, daß Du bist? Dein Sein, das eine Existenz sein soll, sagt einzig Dein Geist. Ergo hättest Du Dich selbst nur erzeugt und postulierst eine stillschweigende Vorannahme, daß man glauben solle, Du wärest. Du kannst aber dein Sein nicht als existent beweisen und jeder Skeptiker würde Dein Sein als Existenz darum als Hoax bezeichnen. Natürlich könntest Du Dein Gewicht, Deine Körpertemperatur oder ein vergilbtes Dokument vorlegen, aber alles das beweist nicht Deine individuelle Existenz. Das Wasser in deinem Körper ist aus den Vogesen und das Fett in Deinem Körper ist vermutlich aus dem Supermarkt. Dazu ist das, was Du scheinst als Körper, ein ganz anderer als vor zehn Jahren, und Du weißt nicht, wo Du vor 80 Jahren warst. Warst Du vor 80 Jahren oder warst Du vor 80 Jahren nicht? Wenn Du jetzt existierst aber vor 80 Jahren nicht, wie soll das gehen? Wie kam deine Existenz ins Sein?

Nochmal. Jedes Atom in deinem Körper ist uralt. Alle diese Atome existierten schon bervor Du hier in diese Welt geboren wurdest.

Was ist das, was Deine Existenz ausmacht?

Ich denke, es ist sinnlos das Spirituelle in gleicher Weise verstehen zu wollen, wie das Nachweisbare, das die wirksamen Kräfte in dieser physischen Welt sind. Das Spirituelle ist nicht nachweisbar, nur erkennbar. Nicht der, der versucht etwas über das Spirituelle zu sagen, muß beweisen, daß das nachweisbar ist, sondern der, der das Spirituelle verstehen will, muß sich - widerspruchsfrei - selbst verstehen; weil niemand anderer als das eigene Selbst, daß das Spirituelle ist, es verstehen kann.

Also, Du fragst: 'Wer genau sagt, dass das "Nichts" ein "Etwas" bedingt?' und zweifelst das an.

Wenn Dein Sein, das Du bist, ein 'Etwas' sein soll, auf welche kausale natürliche Weise kam dieses 'Etwas (aus dem Nichts?) ins Sein' ohne die Gesetze der Natur zu verletzen (Wunder etc.) ?

LG

Namo
 
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ALLES IST und NICHTS davon ist wahrhaftig wahr -
wahr ist nur das ALLES EINS IST-
so ist das gemeint :)
 
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