believe
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Hallo, Leutz!
Habe grade das Bedürfnis, meinen eigenen Senf zum Thema Erleuchtung dazuzugeben!
Ich bin mit 23 Jahren bei der Transzendentalen Meditation "gelandet" und habe da einige Zeit Meditationsseminare besucht, bzw. (als ich keine Kohle mehr hatte) bei denen als Küchenhilfe gearbeitet.
Damals war ich total heiß darauf erleuchtet zu werden!
Ich weiß noch, dass eines Tages während eines Kurses eine Frau tränenüberströmt angestürzt kam und verkündete, sie sei gerade erleuchtet worden. Sie beschrieb es so, dass ihr Kronenchakra sich geöffnet hatte und ein Lichtstrom durch sie durch ging.
Ich muss zugeben, dass sich damals in mir schwarzer, bitterer Neid regte. Für den ich mich gleich pflichtschuldigst schämte und ihn so gut es ging unterdrückte. Heute würde ich das nicht mehr so machen, ich würde den Neid zulassen, hineinspüren und abfließen lassen, aber damals wusste ich nicht, dass das geht.
Nun, ich habe dann einige Jahre konsequent mein Meditationsprogramm durchgeführt, auch als ich wieder zuhause war. Ich kriegte dann auch mein eigenes Erleuchtungserlebnis und zwar war es so, dass ein Lichtstrom durch mich und alles hindurchging. Ich wusste nicht mehr, wer, was und wo ich war, war aber total glückselig. Der Zustand hielt einige Stunden an (wie ich später herausgefunden habe, währenddessen hatte ich kein Zeitgefühl), und verblasste dann. Ich war aber noch monatelang einfach nur glücklich.
Na ja, ich immer weitermeditiert und versucht, Alltag und Meditation zu verbinden. Irgendwann stieß mir aber auf, dass mein Freundeskreis abends feiern ging und ich musste nach Hause, meditieren. (Hatte damals ein ca 1 1/2 stündiges Programm.) Bei der TM hatten sie aber immer wieder gesagt, dass es einem schlecht geht, wenn man mit der Meditation aufhört. Das kam mir dann schon spanisch vor, ich dachte, das ist ja die reinste Zwangsjacke und/oder Sucht. Wenn mein Zustand (und der war schon toll, fühlte mich baumstark in dieser Zeit!) davon abhängt, kann er ja irgendwo nicht echt sein! Also beschloss ich mit meditieren aufzuhören.
Gesagt getan und es kam, wie es kommen musste, nach einer gewissen Zeit kam der totale Zusammenbruch und ich fand mich in einer Hölle von Einsamkeit, Depression, Verzweiflung und totaler Dunkelheit wieder! Habe Jahre gebraucht, um mich da wieder rauszuarbeiten. Aber ich habe es geschafft, ganz ohne Meditation.
Im Rückblick muss ich sagen, dass die Meditation mich zwar stark gemacht hatte, dass mir aber jegliches Mitgefühl abging. Denn mir ging es ja gut, wie es anderen ging, drang überhaupt nicht zu mir durch. Ich dachte, jedem würde es gutgehen, er müsste denn nur TM praktizieren! Ein Hoch auf die Einfalt! (Meine eigene, mein ich natürlich!)
Hier haben sich ja schon Einige zu Wort gemeldet, die auch schon Erleuchtungserlebnisse hatte. Es interessiert mich, wie es Euch damit ergangen ist! Es ist ja auch nicht leicht, das einfach so zu erzählen. In unserer westlichen Gesellschaft fehlt irgendwie ein Konzept dafür! Man wird leicht als Spinner angesehen oder als überheblich oder sonst was.
Und wenn das Erlebnis verblasst und man stellt fest, dass man es nicht beliebig festhalten kann, dass es kein Dauerzustand bleibt, denkt ihr dann, dass es an Euch liegt, dass Ihr was falsch macht?
Ich selbst bin heute heilfroh, dass ich mir zugestehen kann, einfach nur Mensch zu sein und Fehler machen zu dürfen. Ok, ich hatte mal so ein Erlebnis und es hat sicher seinen Sinn gehabt, aber ich möchte es nicht nochmal haben.
Liebe Grüße
believe
Habe grade das Bedürfnis, meinen eigenen Senf zum Thema Erleuchtung dazuzugeben!
Ich bin mit 23 Jahren bei der Transzendentalen Meditation "gelandet" und habe da einige Zeit Meditationsseminare besucht, bzw. (als ich keine Kohle mehr hatte) bei denen als Küchenhilfe gearbeitet.
Damals war ich total heiß darauf erleuchtet zu werden!
Ich weiß noch, dass eines Tages während eines Kurses eine Frau tränenüberströmt angestürzt kam und verkündete, sie sei gerade erleuchtet worden. Sie beschrieb es so, dass ihr Kronenchakra sich geöffnet hatte und ein Lichtstrom durch sie durch ging.
Ich muss zugeben, dass sich damals in mir schwarzer, bitterer Neid regte. Für den ich mich gleich pflichtschuldigst schämte und ihn so gut es ging unterdrückte. Heute würde ich das nicht mehr so machen, ich würde den Neid zulassen, hineinspüren und abfließen lassen, aber damals wusste ich nicht, dass das geht.
Nun, ich habe dann einige Jahre konsequent mein Meditationsprogramm durchgeführt, auch als ich wieder zuhause war. Ich kriegte dann auch mein eigenes Erleuchtungserlebnis und zwar war es so, dass ein Lichtstrom durch mich und alles hindurchging. Ich wusste nicht mehr, wer, was und wo ich war, war aber total glückselig. Der Zustand hielt einige Stunden an (wie ich später herausgefunden habe, währenddessen hatte ich kein Zeitgefühl), und verblasste dann. Ich war aber noch monatelang einfach nur glücklich.
Na ja, ich immer weitermeditiert und versucht, Alltag und Meditation zu verbinden. Irgendwann stieß mir aber auf, dass mein Freundeskreis abends feiern ging und ich musste nach Hause, meditieren. (Hatte damals ein ca 1 1/2 stündiges Programm.) Bei der TM hatten sie aber immer wieder gesagt, dass es einem schlecht geht, wenn man mit der Meditation aufhört. Das kam mir dann schon spanisch vor, ich dachte, das ist ja die reinste Zwangsjacke und/oder Sucht. Wenn mein Zustand (und der war schon toll, fühlte mich baumstark in dieser Zeit!) davon abhängt, kann er ja irgendwo nicht echt sein! Also beschloss ich mit meditieren aufzuhören.
Gesagt getan und es kam, wie es kommen musste, nach einer gewissen Zeit kam der totale Zusammenbruch und ich fand mich in einer Hölle von Einsamkeit, Depression, Verzweiflung und totaler Dunkelheit wieder! Habe Jahre gebraucht, um mich da wieder rauszuarbeiten. Aber ich habe es geschafft, ganz ohne Meditation.
Im Rückblick muss ich sagen, dass die Meditation mich zwar stark gemacht hatte, dass mir aber jegliches Mitgefühl abging. Denn mir ging es ja gut, wie es anderen ging, drang überhaupt nicht zu mir durch. Ich dachte, jedem würde es gutgehen, er müsste denn nur TM praktizieren! Ein Hoch auf die Einfalt! (Meine eigene, mein ich natürlich!)
Hier haben sich ja schon Einige zu Wort gemeldet, die auch schon Erleuchtungserlebnisse hatte. Es interessiert mich, wie es Euch damit ergangen ist! Es ist ja auch nicht leicht, das einfach so zu erzählen. In unserer westlichen Gesellschaft fehlt irgendwie ein Konzept dafür! Man wird leicht als Spinner angesehen oder als überheblich oder sonst was.
Und wenn das Erlebnis verblasst und man stellt fest, dass man es nicht beliebig festhalten kann, dass es kein Dauerzustand bleibt, denkt ihr dann, dass es an Euch liegt, dass Ihr was falsch macht?
Ich selbst bin heute heilfroh, dass ich mir zugestehen kann, einfach nur Mensch zu sein und Fehler machen zu dürfen. Ok, ich hatte mal so ein Erlebnis und es hat sicher seinen Sinn gehabt, aber ich möchte es nicht nochmal haben.
Liebe Grüße
believe