Werden Konsum und Kapital zu einer neuen Religion ?!

Erdkröte

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NRW
Hallo zusammen,

was haltet ihr von der These daß wir als Gesellschaft dabei sind eine neue Religion zu etablieren ?

Warenkaufhäuser wirken wie Tempel, Werbung als Anpreisung neuer Götter (Konsumgüter) wie ein Gebet.

Täglich berichten uns Hohe Priester von der Börse und den Wirtschaftsdaten.

Der Tanz ums goldene Kalb war selten so hoch im Kurs.

Und die Natur wird schlimmer noch als im Zeitalter der alten Hochreligionen ausgebeutet, mit Bann belegt - die Menschen abgetrennt, allein des Profites wegen unserem höchsten Gott.

Und widerwillig leisten wir Frondienste, möglichst umsonst damit die Priester dem Gott des Geldes huldigen können und wir das Volk Priester und Gott lobpreisen dürfen.

Hierzu ein interessanter Link:

http://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Bolz

LG Siegmund
 
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halte ich im prinzip für gut beobachtet. es spiegelt die loslösung von alten religiösen moral- und familienkonzepten,
ohne jedoch greifbare neue akkordierte konzepte für die verwaltung und verteilung des geldes und der ressourcen zu haben.
zuerst müssen die neuen paradigmen für das zusammenleben und das gemeinwohl geschaffen werden.
dabei kann ein zusammenbruch der kapitalmärkte und die solidarität der staaten z.b. in der eu sehr hilfreich sei.

lg winnetou:)
 
sind doch schon längst die alles bestimmende religion.

und wer nicht mitbetet, landet zwar nicht gleich am scheiterhaufen, aber die grenzen der gesellschaftlichen toleranz kriegt er mit sicherheit relativ bald zu spüren.
 
Sie werden es nicht,sie sind es schon..Es gilt doch schon sehr lange,nur wer Geld hat,ist auch wer..Die Natur wird ausgebeutet koste es was es wolle,wem Interessiert es schon,was mit der Welt geschieht...Hauptsache Man hat was und ist wer.
 
Sie werden es nicht,sie sind es schon..Es gilt doch schon sehr lange,nur wer Geld hat,ist auch wer..Die Natur wird ausgebeutet koste es was es wolle,wem Interessiert es schon,was mit der Welt geschieht...Hauptsache Man hat was und ist wer.
Ich hab auch Geld und trotzdem bin ich nur einer von vielen. Diejenigen die Millionen oder Milliarden haben, kenne ich nicht persönlich also sind sie auch nicht "wer" für mich. Ich denke nicht einmal an den guten Billy wenn ich täglich meinen PC aufdrehe. Was die Natur angeht sehe ich momentan nur einen immensen Egotrip der Menschen, egal ob von Umwelteingreifern oder Umweltschützern.
 
Ist leider so- und wer nicht mitzieht steht mit dem Rücken zur Wand- das sind sozusagen die beruflichen Prognosen der jetzigen Generation der Zukunft-eine Realität die uns unmissverständlich klarmacht die Überholspur oder bleib einfach liegen.
 
Zunächst eine Kritik am Titel.
Das Kapital ist ungeeignet, eine neue Religion hervorzubringen, es ist einfach.

Aber es ist der Umgang mit dem Kapital, die Finanzdienstleistung, speziell bei den Banken, die einen neuen Klerus hervorgebracht hat. Anerkanntermassen oberster Finanzdienstleister der Deutschen Bank ist Joseph Ackermann. Wenn er im TV spricht, reagieren die Aktienmärkte. Er ist eine Art monetärer Papst auf dem Gebiet der Finanzdienstleister.
Ein anderer, weit grösserer Finanzpapst ist Ben Bernanke, Chef der amerikanischen Notenbank, einer Privatorganisation, die das Recht hat, nach eigenem Ermessen für die USA Geld zu drucken. Durch ihre Interventionen gelang es, die amerikanische Wirtschaft vor dem Bankrott zu retten, indem sie wertlose Staatsanleihen aufkauft und mit neu gedrucktem Geld an die Banken hoch bezahlt. Das ist die Art von Bankenrettung, wie sie in den USA betrieben wird.

Meine Kritik am Konsum ist nicht der Konsum an sich, der ist wertfrei. Meine Kritik richtet sich an den Konsumismus, der sich besonders in den Schwellenländern und den Ländern der Dritten Welt breit macht. Es ist eine Form des totalitären Fundamentalismus, der durchaus im Existenzkampf gegen den religiösen Fundamentalismus islamischer Prägung steht. Wer diesen Kampf gewinnt, ist noch garnicht ersichtlich, trotz verabscheuungswürdiger Machenschaften der islamistischen Fundamentalisten.
Letzterer richtet sich mit Aktionen gegen den Neokolonialismus, die tragende Kraft des Konsumismus.

Der Konsumismus ist eine notwendigermassen tragende Grundlage der Finanzdienstleistung. Und die Neue Religion, von der zu sprechen ist, das ist die Verbindung dieser beiden, die zur Verelendung der unbemittelten finanzschwachen Schichten der Bevölkerung infizierter Länder führt.

Vetreter sämtlicher Industrienationen, allen voran aus den USA sind im Dienste dieser Neuen Religion unterwegs, um ihr Heil für unterentwickelte Länder zu predigen. Land-Grabbing ist die Folge und Verelendung der Bevölkerung. In diesen Tagen besonders sichtbar an der Hungersnot in Äthiopien und Somalia. Durch Land-Grabbing wurden traditionell der Bevölkerung überlassenen Anbaugebiete an ausländische Konzerne vergeben, um Riesenanbaugebiete für Monokulturen einzurichten. Hungersnot war und ist die Folge.

Konsumismus und Finanzdienstleistung sind die Träger dieser Neuen Religion, die als Globalisierung eine Weltherrschaft anzustreben sucht.
 
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Zunächst eine Kritik am Titel.
Das Kapital ist ungeeignet, eine neue Religion hervorzubringen, es ist einfach.

Aber es ist der Umgang mit dem Kapital, die Finanzdienstleistung, speziell bei den Banken, die einen neuen Klerus hervorgebracht hat. Anerkanntermassen oberster Finanzdienstleister der Deutschen Bank ist Joseph Ackermann. Wenn er im TV spricht, reagieren die Aktienmärkte. Er ist eine Art monetärer Papst auf dem Gebiet der Finanzdienstleister.
Ein anderer, weit grösserer Finanzpapst ist Ben Bernanke, Chef der amerikanischen Notenbank, einer Privatorganisation, die das Recht hat, nach eigenem Ermessen für die USA Geld zu drucken. Durch ihre Interventionen gelang es, die amerikanische Wirtschaft vor dem Bankrott zu retten, indem sie wertlose Staatsanleihen aufkauft und mit neu gedrucktem Geld an die Banken hoch bezahlt. Das ist die Art von Bankenrettung, wie sie in den USA betrieben wird.

Meine Kritik am Konsum ist nicht der Konsum an sich, der ist wertfrei. Meine Kritik richtet sich an den Konsumismus, der sich besonders in den Schwellenländern und den Ländern der Dritten Welt breit macht. Es ist eine Form des totalitären Fundamentalismus, der durchaus im Existenzkampf gegen den religiösen Fundamentalismus islamischer Prägung steht. Wer diesen Kampf gewinnt, ist noch garnicht ersichtlich, trotz verabscheuungswürdiger Machenschaften der islamistischen Fundamentalisten.
Letzterer richtet sich mit Aktionen gegen den Neokolonialismus, die tragende Kraft des Konsumismus.

Der Konsumismus ist eine notwendigermassen tragende Grundlage der Finanzdienstleistung. Und die Neue Religion, von der zu sprechen ist, das ist die Verbindung dieser beiden, die zur Verelendung der unbemittelten finanzschwachen Schichten der Bevölkerung infizierter Länder führt.

Vetreter sämtlicher Industrienationen, allen voran aus den USA sind im Dienste dieser Neuen Religion unterwegs, um ihr Heil für unterentwickelte Länder zu predigen. Land-Grabbing ist die Folge und Verelendung der Bevölkerung. In diesen Tagen besonders sichtbar an der Hungersnot in Äthiopien und Somalia. Durch Land-Grabbing wurden traditionell der Bevölkerung überlassenen Anbaugebiete an ausländische Konzerne vergeben, um Riesenanbaugebiete für Monokulturen einzurichten. Hungersnot war und ist die Folge.

Konsumismus und Finanzdienstleistung sind die Träger dieser Neuen Religion, die als Globalisierung eine Weltherrschaft anzustreben sucht.



shalom ELi,

danke, dass du es "wissenschaftlich" aufgearbeitet hast --- du hast recht damit, was du geschriben hast...


shimon
 
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