Es ist ja so, dass ein Gesalbter von Gott ausgesandt wird, um an seiner statt die weltlichen Geschicke durchzusetzen. Man kann das mit den römischen Statthaltern vergleichen, der im Sinne des Kaisers, dessen Interessen in den Provinzen des Reiches durchsetzen sollten. Ein Messias ist also im Prinzip kein Gott.
Das entspricht doch ganz der Vorstellung: Gott ist irgendwo da draußen.
Allmächtig und überall, nur ausgerechnet hier und jetzt gerade nicht.
Also, ich weiß nicht?!
Das ist wie Verweigerungs-Schach. Kommt gleich nach Fress-Schach.
Beim Verweigerungsschach darf man einen Zug ablehnen, aber den zweiten Zug muss man dann zwingend annehmen.
Etwa so: Nein, Gott ist nicht hier!
Aber klar doch, er ist überall und allmächtig!
So waren auch die Hohepriester Gesalbte, weil sie in der jüdischen Tradition neben ihrem religiösen einen staatstragendenden Status innehatten. Etwas, das man auch im keltischen Druidentum finden kann. So bekommt also die Geschichte von der Samaritanerin ihren Sinn.
Das Verständnis in der Suche nach einem Messias entspricht meiner Meinung nach dem Verlangen damals,
einen potentiellen Propheten rechtzeitig von einem fachmännischen Kenner der Szene entdecken und benennen zu lassen,
parallel wie bei David, der es sogar zum König schaffte.
Diese Benennung eines Propheten durch einen anderen der gleichen Zunft will ich als qualifizierte „Salbung“ erkannt haben.
War nun der Gebende weniger anerkannt konnte das zu widersprüchlichen Meinung führen – bis in unsere Tage, wenn man das so sehen will.
Darum wäre es wahrscheinlich heute vorteilhaft gleich von Nostradamus berufen,
mit Stock und Stein und Kirchlein,
oder zumindest ein Zeitgenosse zu sein …
In dem staatstragenden Element eines Messias lag dann auch der Grund, warum Jesus letztlich von den Römern hingerichtet wurde.
Ich orte in der Gestalt eines nördlichen (Samaria, Galiläa, etc.) Taheb die Person des Nazaräners.
Aber ein Taheb wird nie als Messias anerkannt werden.
Als bemerkenswert erachte ich unter der Obrigkeit allein eine militärische Ausbildung genügt,
um darin ein politisches Gefahrenmoment wahrzunehmen,
das zuletzt gar nie in die Praxis umgesetzt wurde,
wie toll die dazu anleitenden Provokationen auch gewesen sein sollen,
und sich lediglich im Tempel von Jerusalem als Selbstverteidigung entladen hatten.
Zusammenfassend ist ein Taheb sogar einen Tick sympatischer.
Jemand der im Kampf und Kämpfen von unten nach oben agiert …
Damals sollte ein Galiläer einer aus Judäa sein.
Womöglich war das der Kardinalsfehler?!
Verbunden mit einem kariere-trächtigen Vater und einer Protektion in eine militärische Richtung;
worüber Historiker die direkt betroffen waren gerne schweigen.
... und ein