Das ist eine sehr wichtige Frage Kondor. Das spirituelle Leben beginnt eigentlich mit der Frage: "Wer bin ich?" Es ist weniger das Aussehen, sonder das Bestehen, über das vedische Schriften uns Auskunft geben.
In den Upanishaden steht es, daß obwohl die Überseele keine Hände, Füße oder Augen hat, ist sie überall präsent und kann alles erreichen und alles sehen. Damit ist gemeint, daß sie transzendentale Sinne hat, also ist sie antimateriell, wie auch unsere wahre Essenz, die Seele.
Die Definition der Seele UND der Überseele ist sat (ewig), cit (bewußt) und ananda (glückselig). Die Seele und Überseele sind qualitativ gleich, aber quantitativ verschieden. Diese philosophische Schlussfolgerung heißt in den Veden acintya-bheda-bheda-tattva: gleichzeitig eins und verschieden.
In der Bhagavad-gita heißt es diesbezüglich:
Diese individuelle Seele ist unzerbrechlich und
unauflöslich und kann weder verbrannt noch
ausgetrocknet werden. Sie ist immerwährend,
alldurchdringend, unwandelbar, unbeweglich und ewig
dieselbe.
Es heißt, daß die Seele unsichtbar, unbegreiflich,
unveränderlich und unwandelbar ist.
Einige betrachten die Seele als wunderbar; einige
beschreiben sie als wunderbar, und einige hören, sie sei
wunderbar, wohingegen andere, selbst nachdem sie von
ihr gehört haben, sie überhaupt nicht verstehen können.
Wenn etwas wunderbar ist, dann muß es gewisse Eigenschaften haben und kann nicht unpersönlich sein. Aber diese Wahrheit kann man nur in der Meditation unter Einleitunng von Veden und durch bewusstes Leben erfahren.
Die einfachste Technik unser wahres Selbst immer mehr zu erkennen ist mantra-yoga, meditatives wiederholen von heiligen Mantren oder Namen Gottes. Es gibt einfache Mantren wie Om, oder längere wie Om namo bhagavate Vasudevaya und es werden speziell Namen Nityananda und Gauranga für diese Zeit in den Veden empfohlen. Es gibt natürlich auch christliche Mantren wie "Jesus mein Herr erbarme dich meiner."
Probiert es einfach mal für euch zu Hause aus. Ich bin neugirig auf eure Erfahrungen.
Mit Liebe
Nitai