Wenn esoterische Praktiken zur Besessenheit mutieren

ChrisTina

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Himmelreich des Ortes, wo die Götter Schach spiele
Nachdem mich grad ein Thread hier im Forum fasziniert hat, fielen mir 3 Beispiele aus meiner Vergangenheit ein, die ich hier einfach mal aufschreiben möchte.

Eines basierte sogar auf einem Kontakt hier im Forum - ist aber schon ewig her - und beide User sind schon lange nicht mehr aktiv hier - aber war für mich irgendwie besorgniserregend, was da draus alles werden kann, wenn man - oder frau - sich in irgendwas verrennt ;-)


Ok - 1. Beispiel

Eine Mutter von 2 jugendlichen Söhnen beklagte sich darüber, dass diese sich im Kinderzimmer nicht mehr wohl fühlen würden - sie wünschten sich ein neues Jugendzimmer, weil sie in einem Alter waren, wo jetzt das langjährige Kinderzimmer nicht mehr ganz passte - und sie kontaktierte daraufhin einen Geistheiler, der ihr empfahl - das Kinderzimmer nachhaltig aus zu räuchern.

Wobei - ich beginne anders - irgendwann schrieb mich eine Bekannte an und meinte - "Was ist Olibanum und wo bekomme ich das?" -
Ich erwiderte, dass das Weihrauch ist - und in jedem Esoterikgeschäft zu finden sein müsste - da merkte ich dann auch schon, dass irgend etwas nicht stimmte - weil sie wiederholte sich immer und immer wieder - "Aber ich brauche Olibanum - wo bekomme ich das her?"

Tage später hatte sie sich wieder beruhigt und erzählte mir die Geschichte - sie kontaktierte also besagten Geistheiler - zahlte relativ viel Geld für die Session - und dann auch für das Olibanum - und befolgte daraufhin seinem Rat, das Kinderzimmer luftdicht ab zu schliessen und nachhaltig aus zu räuchern.

Als sie dann nach Stunden wieder rein ging, war alles verklebt und unbrauchbar - die Vorhänge - das Bettzeug - die Matratzen - die Möbel - alles war nachhaltig zerstört - und sie hat alles raus geschmissen - und den Jungs ein modernes Jugendzimmer eingerichtet.

Mein Kommentar - das hättest du jetzt aber auch billiger haben können, wenn du ihnen gleich ihr Wunschjugendzimmer eingerichtet hättest - kam nicht wirklich gut an ;-)


2. Beispiel

Besagte Bekannte meldete sich wieder mal ganz hektisch und fragte, ob man als ReikimeisterIn das Wurzelchakra überladen könne. Da meine damalige reale Freundin die Energie - und das Wissen um Reiki - dazu nutzte, um scharzmagische Praktiken aus zu probieren - war ich etwas vorsichtig und fragte sie, wie sie auf dieses Thema käme.

Da erzählte sie mir, dass ihr ein Reikimeister Böses wolle - und ihr das Wurzelchakra überladen hätte - sodass sie am Vortag beim Bügeln zu zittern begonnen hatte - also letztendlich stellte sich raus, dass sie einen multiplen Orgasmus hatte - und ihr Mann darüber irgendwie nicht sehr erfreut war, weil es ohne sein Zutun geschah.

Nachdem ich eine Vermutung hatte, worum es gehen könnte - kontaktierte ich einen, uns beiden bekannten, Reikimeister und fragte ihn, ob er mit ihr Cybersex praktiziert habe - er war zwar verwundert, woher ich das wissen könne - aber bejahte es - wobei er auch meinte, war eigentlich mehr nur ein Geplänkel ohne irgendwelchen realen Hintergedanken, aber sie hatte offensichtlich viel Spaß dabei.

Tja - hatte sie - auch noch am nächsten Tag - und kam da nicht wirklich runter - ohne, dass er da jetzt wirklich energetisch nachgeholfen hätte - was ich ihm glaubte, weil er ähnlich pragmatisch und bodenständig war wie ich ;-)


3. Beispiel

Eine Bekannte erzählte mir, dass ihre Geistführer gewechselt hätten - weil die neuen ihr mitgeteilt hätten, dass die alten schwarz und böse seien - und ihr nur Schlechtes antun woll(t)en.

Einige Tage später schrieb sie mich an, weil sie jetzt neue Geistführer hätte - weil die neuen ihr mitgeteilt hätten, dass die neuen alten und die alten alten schwarz und böse seien - und ich nur Schlechtes woll(t)en.

Das wiederholte sich einige Male - dann bat ich sie, mich mit derartigen Geschichten einfach zu verschonen - weil es sich zu einer unendlichen Geschichte ausweitete.

Meine - für mich stimmige - Erklärung war, dass sie verzweifelt nach Jemanden suchte, der ihr sagte, was sie zu tun hat - und wenn dann das, was sie wollte, nicht funktionierte, mussten neue Geistführer her.


Was ich damit sagen möchte - ja, ich liebe energetische Arbeit - und ich weiß, dass sie viel Gutes bewirken kann - aber wenn sie zur Besessenheit mutiert, mache ich persönlich lieber einen weiten Bogen drum rum :geist:

Als ich damals dann eine Stoffpuppe mit Nadeln drinnen bei meiner damaligen realen Freundin sah, habe ich den Kontakt auch einschlafen lassen - ist nicht meine Welt. Ich weiß, dass auch das funktioniert - weil die Energie - und Magie - kennt eigentlich keine Grenzen - ich umgebe mich aber lieber mit Menschen, die ihr Wissen zum Wohle anderer einsetzen - und nicht, um ihnen zu schaden.

Habt ihr auch ähnliche Erlebnisse, die ganz einfach auch ganz unenergtisch betrachtet werden könn(t)en - oder wo ihr irgendwas getan habt, was Menschen aus eurem Leben katapultiert hat, die euch nicht unbedingt Gutes wollten?
 
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Habt ihr auch ähnliche Erlebnisse, die ganz einfach auch ganz unenergtisch betrachtet werden könn(t)en - oder wo ihr irgendwas getan habt, was Menschen aus eurem Leben katapultiert hat, die euch nicht unbedingt Gutes wollten?

Nicht in der Form wie du es beschreibst und in den Bereich Magie gehend. Sondern mit Personen, die sich mit ihre esoterischen Praktiken auf Gesundheitsthemen stürzen.

Es hat beispielsweise keinen tieferen und psychologischen Grund weshalb sich bei manchen Menschen die Fußknöchel nicht berühren lassen 😅
Das liegt lediglich am individuellem Körperbau. :)
 
Es gibt (spirituelle) Menschen die extrem auf ihr Bauchgefühl hören und alles Mögliche da rausinterpretieren sobald es sich komisch anfühlt, was auch Angst oder Scham sein könnte. Aber soweit in sich rein zu fühlen, was es genau verursacht, tun sie dann doch nicht, komisch reicht ihnen aus. Extrem ätzend solche Typen, die können von einem auf den anderen Moment eine völlig andere Seite zeigen, die alles andere als spirituell ist und die können dann auch noch ziemlich arrogant werden.

Oder Schamanen die sich als weise Lehrer darstellen und dann stolz ziemlich dumm gelaufene Geschichten über sich selbst erzählen, wo man sich nur schämen könnte. Oder Menschen die sich Jahrzehnte lang den selben Glauben einreden und am Leben vorbeilaufen, ohne zu sehen das man auch ein materielles Leben und einen Körper hat durch den man am Leben ist, dass auch auf Materielle zusammenhänge und Bedürfnisse beruht und nicht nur auf seelische und spirituelle Theorien, die manchmal sogar völlig unpraktisch, sinnlos oder auch gefährlich sein können. Wie Lichtnahrung wo schon einer alleine im Wald verhungert ist.

Ich denke manche brauchen etwas, an das sie denken und an das sie sich klammern können, weil sie sonst keine anderen geistigen Werte oder irgendeinen anderen Halt im Leben haben. Ein absolut unspirituelles Leben kann auch dazu führen, dass man sich darin verliert oder besessen davon wird, wie ein Alkoholiker. Mittlerweile sehe ich da auch sehr viele Gefahren und Verirrungen, weil die Menschen mehr am Problem vorbei rennen und sich lieber das schönste und bequemste raussuchen. Sie glauben auch dass man nur fest genug daran glauben muss und schon wird man beliebt, weise und ein übermenschliches Wesen. Interessant ist auch bei einigen, wenn man nachfragt weichen sie unangenehmen Fragen oder Kritik aus, so dass sie am Ende immer gut da stehen, sehr gefährlich solche "perfekten" schein-heiligen Freaks. ... Menschen die keine Fehler haben sind mir extrem suspekt ... .

... und es gibt Menschen die können unglaublich nett sein, nur weil sie Aufmerksamkeit brauchen, aber sobald es dann mal um einen selbst geht, ist dann alles unwichtig oder man ist dann in ihren Augen egoistisch. Die Gesellschaft ist teilweise voll von Verirrten oder Besessenen.
 
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Da fällt mir noch etwas ein - was jetzt - aus meiner Sicht - ein auf lange Sicht gesehen gesunderer Umgang mit den Energien ist ;-)

Nach meiner letzten Scheidung hatte ich nen Freund - also nur Freund - von dem ich wusste, dass er sich auch mit Dingen beschäftigt, die ich gar nicht genauer wissen wollte - aber seine Anwesenheit tat mir gut - ich fühlte mich wohl - und auch meine Tochter mochte ihn.

Und dann kam er mit einem Vorschlag einer Zusammenarbeit mit jemanden, von dem ich dezitiert wusste, dass der schwarzmagisch arbeitete - und ich wollte mit dem eigentlich nichts zu tun haben - aber eine gemeinsame Freundin und er redeten dann auf mich ein - und letztendlich stimmte ich zu, dass wir uns mal unverbindlich treffen.

Allerdings kam ich auf die Idee, mir vorher mein ganz persönliches Schutz Tattoo - gegen jegliche schwarzmagischen Angriffe - stechen zu lassen - und besagter Freund sass auch dabei, als dies geschah - und mir fiel nur auf, dass er immer ruhiger wurde - etwas mehr als eine Woche später gab es einen nachhaltigen Streit - und er ist seither nicht mehr Teil meines Lebens - obwohl wir über 5 Jahre fast unzertrennlich waren.

Doch es ging noch weiter - ich ließ mir dann am anderen Arm noch ein generelles Schutz Tattoo stechen, gegen alles, was mir nicht gut tut - kurz darauf verschwand dann auch der Tätowierer aus meinem Leben
 
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