wenn 3 Familienmitglieder aufstellen = (k)eine Wirk-lichkeit?

Shalimara

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Hallo,

wir haben ein Experiment gemacht, in dem drei Leute aus einer Familie mit Playmobilfiguren einzelnd jeder sich und seine Familie aufgestellt haben.

Alle drei Familienmitglieder haben völlig unterschiedlich aufgestellt.

Wir haben nicht weiter damit gearbeitet, sondern uns einfach nur die 3 unterschiedlichen Bilder angeschaut.

Die Frage nach dem Warum das so ist, blieb unbeantwortet, da wir alle absolute Laien sind.

Würden alle drei Leute zusammen innerhalb einer Aufstellung stehen, also mit realen Stellvertretern, wäre das Bild evtl. nochmal anders?

Würden alle 3 Aufstellungen einzelnd von jedem Familienglied aufgestellt, die gleiche Lösung bringen?

Was meint ihr?
 
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Liebe Shalimara,

Es wäre sogar eigenartig gewesen, wenn alle 3 gleich "aufgestellt" hätten. Jeder hat seinen persönlichen Blickpunkt und seine individuelle Wirklichkeit.

Zwei Bilder :

- Wenn Du den Stephansdom aus Osten, Süden, Westen und Norden fotografierst, hast Du 4 sehr verschiedene Bilder.

- Wenn Du dasselbe Grundstück zu verschiedenen Zeitpunkten in verschiedenen Jahren fotografierst, kann es völlig unterschiedlich aussehen. (andere Bebauung, andere Pflanzen - und doch dasselbe Grundstück)

Zusätzlich hat das "Aufstellen" mit Figuren einen wesentlichen Nachteil gegenüber Aufstellungen mit StellvertreterInnen : die Figuren geben keine Rückmeldung.

Es kann sein, dass jemand zB. ein Paar nahe zusammenstellt - und zwischen den beiden ist überhaupt keine Verbindung. Und es kann ein Paar sehr weit voneinander aufgestellt werden - und die beiden spüren eine sehr große Anziehungskraft und gehen sofort voller Liebe und Freude aufeinander zu, wenn man sie bittet, ihrem inneren Impuls nachzugehen.

Das äussere Bild einer Aufstellung kann täuschen - was die StellvertreterInnen empfinden, das ist mir viel wichtiger.

Ich selbst bin dazu übergegangen, die StellvertreterInnen nach der Beauftragung selbst ihren Platz finden zu lassen.

LG, Reinhard
 
wir haben ein Experiment gemacht, in dem drei Leute aus einer Familie mit Playmobilfiguren einzeln jeder sich und seine Familie aufgestellt haben.
Noch zwei Anmerkungen :

- Die Qualität einer Aufstellung hängt auch von der Ernsthaftigkeit und inneren Sammlung der Beteiligten ab.

- So wie ich es kenne, ist ein Anliegen (ein Wunsch) des Aufstellenden die Grundvoraussetzung für eine Aufstellung.

Eine Aufstellung "einfach so" oder aus Neugierde würde wahrscheinlich kein erfahrener Aufsteller durchführen.

LG, Reinhard
 
Eine Aufstellung "einfach so" oder aus Neugierde würde wahrscheinlich kein erfahrener Aufsteller durchführen.
d'accord. Ich kenn das aber schon aus dem Ausbildungs- und Forschungs-Kontext, wo ich schon die eigenartigsten Themen aufgestellt gesehen habe. Es geht ja nicht immer um therapeutische Effekte, und bei Shalimara hab ich's so gelesen, als wäre es eben ein Experiment gewesen. Ergebnis des Experiments: Der individuelle Fokus prägt entscheidend die Aufstellung.

Ich hab ein - aus meiner Sicht - ziemlich übles Gegenbeispiel erlebt: Da hatte eine junge Frau eine eigene Aufstellung als bewegend und hilfreich erlebt. Folglich schleppte sie zu einem nächsten "offenen Abend" ihren Partner und ihre Mutter an, nachdem sie sie überredet hatte, das, was sie selbst in ihrer Aufstellung zu sehen gemeint hatte, nun auch aufzustellen. Die Aufstellerin ließ sich darauf ein, und es wurde fürchterlich... zunächst heillose Verwirrung und dann obendrein noch der Versuch, das Ganze durch Inszenierung zu harmonisieren und "auf einen Nenner" zu bringen.

Alles Liebe,
Jake
 
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Hallo,

dieses Anschaunen entstand nicht aus Jux und Dollerei, sondern sehr ernsthaft.

Allerdings nicht mit der Absicht eines therapeutischen Nutzens.
Vielmehr wollten wir schauen, wie unterschiedlich die Sichtweise mehrer Familienmitglieder
(die alle damit einverstanden waren und freiwillig mitmachten) in einem System sein kann.

Wir wollten keinesfalls eine Aufstellung "machen". Dazu sind wir alle nicht ausgebildet,
um mit unserem Laienwissen in einem System rumzuprokeln und wohlmöglich
eine "gute" Ordnung auf den Kopf zu stellen

Reinhard beschreibt sehr anschaulich, wie es auch wahrgenommen wurde.
 
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