Weiterentwicklung plus Leid oder Stagnation plus Glück?

Weiterentwicklung+Leid oder Stagnation+Glück?

  • Weiterentwicklung und dafür Schwieriges in Kauf nehmen

    Stimmen: 13 68,4%
  • Stagnation aber dafür ein ruhiges, angenehmes Leben führen

    Stimmen: 6 31,6%

  • Umfrageteilnehmer
    19

Leilani

Aktives Mitglied
Registriert
20. August 2005
Beiträge
807
Hallo!

Ich lebe seit Jahren in einer sehr schwiergen Beziehung.
Die Höhen sind genauso unglaublich hoch, wie die Tiefen unglaublich tief sind.
Es gibt immer wieder Phasen in denen sich mein Freund nicht korrekt verhält - okay, okay, es gibt auch Phasen in denen ich mich nicht korrekt verhalte.
Es gibt extreme Krisen in denen ich dann natürlich auch leide.
Es gibt relativ wenig gemeinsame Zeit - von beiden Seiten aus.

Aber diese Beziehung bringt mich enorm weiter.
Ich hab soviel gelernt dabei, erlebe eine Intensität die alle Extreme überschreitet, eine Verbindung, die mich immer wieder staunen lässt.

Es sind genau diese Schwierigkeiten und diese Intensität die mich so unglaublich vorwärts puschen, die mir das Gefühl geben alles zu können und auch - und vorallem - die Motivation dafür auch etwas zu tun.

Ich habe jetzt - in einer dieser Krisen - einen anderen Mann kennengelernt.
Das ganze läuft viel ruhiger, normaler.
Zugegeben, ich kenne diesen Mann noch kaum, aber es ist trotzdem schon absehbar, dass es, wenn ich mich darauf einlassen würde, eine sehr angenehme, ausgeglichene Beziehung werden würde, mit viel Zufriedenheit.
Vermutlich würde es in diesem "Reihenhaus-2Kinder-und ein Hund-Klischee" ablaufen.
Es würde viel Nähe geben und auch Geborgenheit - Dinge die in meiner momentanen Beziehung oft ein wenig zu kurz kommen.
Ich weiß aber genau, dass ich mich in so einer Beziehung nicht wirklich weiterentwickeln und auch nur mit großer Mühe entfalten kann.
Dazu brauche ich diese Hochs und Tiefs und auch den gelegentlichen Abstand.

Und ich würde gern eure Meinung hören - einfach aus Neugier, (nicht unbedingt als Entscheidungshilfe, denn das kann mir keiner abnehmen)
Was ist für euch wichtiger???

Bin schon gespannt auf eure Meinung und wie diese Abstimmung ausgeht!

Alles Liebe
Leilani
 
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:confused: Weiterentwicklung und dafür Schwieriges in Kauf nehmen
:confused: Stagnation aber dafür ein ruhiges, angenehmes Leben führen

Liebe Leilani,

schwierig, deine Umfrage zu beantworten. Meiner Ansicht nach ist einfach die Fragerstellung falsch.
Die Schwierigkeiten sind nicht Folge der Weiterentwicklung, sondern umgekehrt ist es der Fall. Durch Probleme die wir durchzustehen und zu bearbeiten haben, entwickeln wir uns weiter, und wenn alles zu glatt läuft im Leben, neigen wir zur Stagnation.
Aber auf Dauer, also wirklich Dauer, läuft nirgendwo alles glatt und ein Lernprogramm wird dir dein Leben immer bieten.

Zu deiner Geschichte selbst ist schwer was zu sagen. Du schreibst ja, dass du den neuen Mann kaum kennst – wer weiß wie aufregend es im Endeffekt mit ihm werden kann, im Moment befindet er sich ja noch in der Werbungsphase – so dass ich dieses Urteil:
Vermutlich würde es in diesem "Reihenhaus-2Kinder-und ein Hund-Klischee" ablaufen.
doch für etwas verfrüht halte. Ist hier nicht vielleicht einfach nur ein tief verborgener Wunsch der Vater des Gedanken?
Zugegeben, ich kenne diesen Mann noch kaum, aber es ist trotzdem schon absehbar, dass es, wenn ich mich darauf einlassen würde, eine sehr angenehme, ausgeglichene Beziehung werden würde, mit viel Zufriedenheit.
Vielleicht lernst du ihn erst mal wirklich kennen, bevor du dich in Gedanken mit Heirat/Kinder/Reihenhaus beschäftigst, und schaust, ob du ihn überhaupt lieben kannst, und ob er dich lieben kann.

Übrigens scheint Liebe in deinen Beziehungen überhaupt keine Rolle zu spielen, sondern lediglich die Möglichkeit etwas für dich und deine pers. Entwicklung rausziehen zu können (zumindest stellst du es so dar), was auf mich sehr befremdend wirkt.

Liebe Grüße
Ruhepol
 
hi leilani - das hört sich so an, als ob alle Leiden Hochs und Tiefs und Weiterentwicklung nicht aus dir kommen sondern abhängig sind von dem jeweiligen Mann mit dem du zusammenbist???

LGInti
 
@ ruhepol
Vielleicht hab ich wirklich die Antwortmöglichkeit verkehrt rum aufgeschrieben -
es ist schon so gemeint, dass die Entwicklung durch die Schwierigkeiten vollzogen wird, und nicht umgekehrt


Und es stimmt, ich kenne ihn kaum - aber ich kenne mich selbst.
Und natürlich geht es um die Liebe.
Sogar um die ganz große, die mich seit Jahren bei meinem Freund hält.
Genau deshalb ist es auch so schwierig.

Liebe ist für mich nicht gleich Liebe, ich kann verschiedene Menschen gleichzeitig lieben, und es ist trotzdem ganz etwas anderes. Das schließt auch Sex nicht zwangsläufig aus.

Man ist natürlich auch darauf angewiesen Menschen einzuschätzen - und mit Erfahrungswerten zu vergleichen.
Ich weiß nicht, ob daraus Liebe werden kann/wird, ich weiß aber auch, dass es nie so intensiv sein kann wie in meiner jetzigen Beziehung.

Hmm, ist total schwierig zu erklären, da müsste ich hier seitenweise schreiben.
Das ist auch der Grund warum ich das so kurz gehalten habe - ich wollte eine ganz allgemeine Meinung hören, gar nicht im speziellen (oder zumindest nicht nur) auf meinen Fall bezogen. Damit wollte ich eher versuchen zu erklären was und wie ich das meine.

@ Inti
schön dich mal wieder zu lesen!

Ist es nicht trotz allem so, dass es die äußeren Umstände sind, die das Innere bewegen - genauso wie auch umgekehrt?


Alles Liebe
Leilani
 
Liebe Leilani,

Sogar um die ganz große, die mich seit Jahren bei meinem Freund hält.
Genau deshalb ist es auch so schwierig.

Hmmm, das muss ich jetzt nicht verstehen, oder?

Deine Umfrage einfach nur so, ohne eine Hintergrundgeschichte dazu ist ja fast noch schwieriger.

Wenn ich mich entscheiden muss, dann nehme ich beides, denn ab und zu brauche ich die Ruhephasen, das Empfinden dass alles in einfachen, überschaubaren Bahnen läuft, weil’s mich sonst zu oft und zu sehr beutelt. Ich habe immer mal wieder gerne das Gefühl, in Ordnung zu sein, so wie ich bin, denn der ständige Drang etwas lernen zu müssen bedeutet ja auch, dass ich anders sein will, mich unfertig fühle, nicht so bin wie ich eigentlich sein sollte oder könnte.

Liebe Grüße
Ruhepol
 
bietet das leben ansich nicht genug lernphasen? wozu brauche ich da eine extrem fordernde paarbeziehung?
arbeitslosigkeit, krankheit, mögliche sorgen mit kindern, eltern, verwandten- da kann eine ganze menge auf einen zukommen.
"probleme kommen früh genug," habe ich mal gelernt. und irgendwie glaube ich, ist da auch etwas dran.
ich habe schon lange aufgehört, nach ihnen zu suchen; sondern ich suche nach der freude- die doch in allem und jedem steckt. :liebe1:
 
Liebe Leilani,

du konstruierst durch diese Fragestellung ein künstliches Dilemma :

Weiterentwicklung versus Stagnation.
Leid versus Glück.

Meiner Meinung nach beinhaltet eine "gesunde" Beziehung Weiterentwicklung und Glück gemeinsam,
natürlich lassen sich Phasen der Stagnation nicht ausschließen,
und auch nicht alles Leid.

Aber sehr leidvolle Beziehungen kosten viel Kraft und Energie,
behindern eher die Weiterentwicklung,
dies könnte besonders zur Stagnation führen.
Eben weil man sich in der Beziehung total verausgabt
und keine Zeit mehr für andere Dinge hat.

Manche Menschen haben irgendwie Angst vor dem Glück ,
oder meinen, sie sind es nicht wert zu richtig glücklich zu sein und
suchen sich unbewusst leidvolle Lebensumstände,
wie beispielsweise kaputte Beziehungen aus.

Überlege doch mal, warum du diese Intensität so sehr brauchst,
und was dir in einer harmonischen Beziehung fehlen würde.
Ich denke, da liegt der Schlüssel.

Alles Liebe dir, :liebe1:

HERZgruß,
Melina
 
hi Leilani
schön dich mal wieder zu lesen!
schön dass du dich an mich erinnerst

Ist es nicht trotz allem so, dass es die äußeren Umstände sind, die das Innere bewegen - genauso wie auch umgekehrt?
Ursachen erkenne ich immer nur in mir - alles Äußere sind dann nur die Auslöser. Aber die Aktionen sind natürlich Interaktionen - wenn dein Partner der Ruhige Pol ist, liegt die Aufgabe der Aufmischung bei dir (in einem Rahmen der ihm noch genehm ist) du hast die Arbeit, bestimmst aber maßgeblich die Richtung der Entwicklung - du agierst. Bist du selber der ruhige Pol reagierst du hauptsächlich, wirst aktiviert - hier bist du in einer nehmenden Position, du bietest aber Ausgleich und Harmonie.
Beides hat Vor- und Nachteile, du kannst in jeder Position etwas lernen, die Entscheidung treffen musst du aber.

Melina
Überlege doch mal, warum du diese Intensität so sehr brauchst,
und was dir in einer harmonischen Beziehung fehlen würde.
ja halte ich auch für eine der Grundfragen, welche Bedürfnisse habe ich und wie könnten sie befriedigt werden?

Es kann natürlich auch ein Dilemma sein, wenn Fernweh (Aktivität) und Heimweh (Ruhe) gleichstarke Bedürfnisse sind. Aber auch da gibt es Methoden der Entscheidungsfindung.
LGInti
 
Ich habe einige ziemlich krasse Entwicklungen in meinem Leben durchlaufen (manchmal frage ich mich, wie das in ein einziges Leben überhaupt hineinpaßt?) und glaube, daß man im Leben beides braucht - Phasen der Herausforderung und Weiterentwicklung, und dann aber auch mal Phasen der Ruhe und Erholung. Sonst hält das ja kein Mensch aus...:escape:

Manchmal sehne ich mich nach etwas mehr "Normalität" in meinem Leben, weiß aber auch genau, daß ich dieser nach einer gewissen Zeit wieder entfliehen würde, weil es mich weiterzieht. Ich bin halt eine Abenteurerseele...

Von einem Partner mache ich dies nicht abhängig.
Ich glaube, der Idealpartner für mich wäre einer, der mir ähnlich ist, einer, mit dem ich gemeinsam die Nacht in Brand stecken kann, mit dem ich aber auch gemeinsame Phasen der Ruhe und Geborgenheit genießen kann... zwei rebellische, schwärmerische, kreative Einzelgänger, die sich gegenseitig unterstützen und wie ein Fels in der Brandung stehen gegen den Rest der Welt - das ist mein persönliches Idealbild einer Beziehung, aber eben nur auf mich zugeschnitten (und wer weiß, ob dies in dieser Welt wirklich zu realisieren ist... oder ob nicht doch jemand mit etwas mehr "Bodenhaftung" besser für mich ist, als einer der genauso abgehoben ist?). Andere Seelen haben andere Bedürfnisse...

Ich glaube, wenn wir uns zu einem Partner hingezogen fühlen, dann ist dieser im Moment auch der Richtige, der uns geben kann, was wir gerade brauchen (und dem wir etwas geben können, was er braucht). Ob das der rauhe Wind auf dem Ozean des Lebens ist, oder das Häuschen mit Garten, hängt von unserem Lebensplan ab.

Ich hätt' am liebsten beides: ein Häuschen im sonnigen Süden am Meer, in dem ich und mein Partner nach unseren Ausflügen ins "feindliche Leben" Entspannung und Geborgenheit finden, vielleicht mit Hund und Katz (für Kinder werd' ich wohl langsam zu alt, leider :()... naja, vielleicht komm' ich da ja noch hin ;)
 
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Ich mache meine Weiterentwicklung nicht von meinem Partner abhängig, sehr wohl aber von der Art der Beziehung die ich wähle.

Denn meine Entscheidungen sind es ja, die meine Entwicklung bestimmen.

Ich hab ja auch nicht gesagt, dass ich so eine Intensität brauche - sie ist einfach da, egal ob ich sie will oder nicht.

Und natürlich hätt ich auch gern beides.
Wobei die schwierigere Beziehung ja nach wie vor Entwicklungspotential hat.
Die einfache natürlich auch, aber das sind halt Erfahrungswerte die da mitspielen. Und auf die muss man sich als Mensch ja stützen, oder?

Im übrigen soll die obrige Fragestellung auch nicht wertend sein - jeder muss für sich selber entscheiden, und nichts davon ist besser oder schlechter.

Ich suche hier auch nicht nach einer Antwort oder einem Ratschlag was ich jetzt tun soll, mich interessiert einfach brennend, wie andere das so sehen - deshalb auch konkret die Umfrage.

Deshalb auch danke an alle, die bereits abgestimmt haben.

Alles Liebe
Leilani
 
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