Weiß nicht, wie ich damit umgehen soll!

Pinkie

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5. Januar 2011
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Hallo, vielleicht hat einer von Euch einen Ratschlag für mich, einen Tip oder nur ein Wort das mich vielleicht weiterbringt, aber ich weiß momentan nicht, wie ich mit folgender Situation umgehen soll.

Mein Vater ist 85 - ich in 38 also ein Nachzügler. Unsere Mutti starb schon vor 11 Jahre, danach ging es langsam aber sich bergab mit meinem Vater.
In den letzen 2 Jahen war er hauptsächlich bettlägrig oder im Spital, lies nur Heimhilfen zu, 24 Stunden Pflege oder Heim lies er uns nicht durchgehen. Da er aber immer auf Wanderschaft ging (obwohl er nicht mehr in der Lage war aufrecht zugehen) wurden seine Verletzungen immer schlimmer, sein Zustand immer schlechter

Nun ist er in einem wirklich sehr schönen Spital untergebracht und gab meinem Mann und mir letzte Woche endlich die Einwilligung auf eine 24 Stunden Hilfe, da auch das Spital meinte, sein Zustand sei nicht mehr erträglich (er isst nicht mehr selbstständig, trinkt auch nichts).
Obwohl ich tief in mir dieses Gefühl habe, das er nicht mehr heim kommt, muss ich krampfhaft alles für seine Rückkehr und den Einzug der 24 Stunden Hilfe vorbereiten. Habe gestern den ganzen Tag geputz und gewerkt, ich bin ja 70 km entfernt.

Heute hat uns das Spital gesagt das sein Zustand nicht besser wird, eher im Gegenteil, sich verschlechtert und ich mir zur Zeit keine Gedanken über eine 24 Stunden Pflege machen brauche.

Mein Vater und ich waren zwei Dickschädel vor dem Herrn, wir haben gestritten, dass die Fetzen geflogen sind, keiner gab nach und er schaffte es wirklich immer mich in den Wahnsinn zu treiben, mit seinem Befehlston, seinen Forderungen ohne Bitte und Danke seinen ewigen "ich will" ohne Rücksicht auf andere.
Als ich ihm Sonntags im Spital besuchte, erkannte er mich erst nicht, dann wurde ihm bewusst, wer ich war. Ich fragte ihm, ob er Schmerzen hat (sie müssen die Schmerzdosis laufend erhöhen) und er verneinte, ich fragte ob er gut liegt und da grinst er ich an, so wie früher als ich noch ein Kind war und er eine schelmischen Witz gemacht hat und sagt "Ja, warum? Willst dich dazu legen?"
Das war wieder mein Vater, wie ich ihn von früher kannte und es hat mir soviel gegeben, dass ich noch einmal mit ihm lachen konnte.

Und nun fahre ich morgen in den Spital und ich weiß nich, was mich erwartet und ich habe so furchtbare Angst davor, das er mich nicht mehr erkennt.

Wie kann es sein, dass medizinisch kein Grund für seinen Zustand gegeben werden kann und es sich trotzdem verschlechert?
Bin ich schuld, dass ich in womöglich mit meiner Angst und mit meinem in Erinnerung schwelgen am "gehen hindere".

Warum hindert der Körper die Seele am gehen, oder was geht da vor? Er selbst sagt, er will nicht mehr, weil er nur noch Schmerzen hat.

Tut mit leid, wenn der Text so ewig ist, versuche mich auch zusammen zu reißen, aber jetzt ist es halt durchgekommen.
Sorry
Pinkie
 
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O Pinkie ich umarme Dich!

Ich weiß auch nicht was ich Dir raten soll,
schwer wenn Papis gehen - unabhängig davon wie schwer es mit ihnen war.

Mir halfen Gebete.
 
Hallo, vielleicht hat einer von Euch einen Ratschlag für mich, einen Tip oder nur ein Wort das mich vielleicht weiterbringt, aber ich weiß momentan nicht, wie ich mit folgender Situation umgehen soll.

Mein Vater ist 85 - ich in 38 also ein Nachzügler. Unsere Mutti starb schon vor 11 Jahre, danach ging es langsam aber sich bergab mit meinem Vater.
In den letzen 2 Jahen war er hauptsächlich bettlägrig oder im Spital, lies nur Heimhilfen zu, 24 Stunden Pflege oder Heim lies er uns nicht durchgehen. Da er aber immer auf Wanderschaft ging (obwohl er nicht mehr in der Lage war aufrecht zugehen) wurden seine Verletzungen immer schlimmer, sein Zustand immer schlechter

Nun ist er in einem wirklich sehr schönen Spital untergebracht und gab meinem Mann und mir letzte Woche endlich die Einwilligung auf eine 24 Stunden Hilfe, da auch das Spital meinte, sein Zustand sei nicht mehr erträglich (er isst nicht mehr selbstständig, trinkt auch nichts).
Obwohl ich tief in mir dieses Gefühl habe, das er nicht mehr heim kommt, muss ich krampfhaft alles für seine Rückkehr und den Einzug der 24 Stunden Hilfe vorbereiten. Habe gestern den ganzen Tag geputz und gewerkt, ich bin ja 70 km entfernt.

Heute hat uns das Spital gesagt das sein Zustand nicht besser wird, eher im Gegenteil, sich verschlechtert und ich mir zur Zeit keine Gedanken über eine 24 Stunden Pflege machen brauche.

Mein Vater und ich waren zwei Dickschädel vor dem Herrn, wir haben gestritten, dass die Fetzen geflogen sind, keiner gab nach und er schaffte es wirklich immer mich in den Wahnsinn zu treiben, mit seinem Befehlston, seinen Forderungen ohne Bitte und Danke seinen ewigen "ich will" ohne Rücksicht auf andere.
Als ich ihm Sonntags im Spital besuchte, erkannte er mich erst nicht, dann wurde ihm bewusst, wer ich war. Ich fragte ihm, ob er Schmerzen hat (sie müssen die Schmerzdosis laufend erhöhen) und er verneinte, ich fragte ob er gut liegt und da grinst er ich an, so wie früher als ich noch ein Kind war und er eine schelmischen Witz gemacht hat und sagt "Ja, warum? Willst dich dazu legen?"
Das war wieder mein Vater, wie ich ihn von früher kannte und es hat mir soviel gegeben, dass ich noch einmal mit ihm lachen konnte.

Und nun fahre ich morgen in den Spital und ich weiß nich, was mich erwartet und ich habe so furchtbare Angst davor, das er mich nicht mehr erkennt.

Wie kann es sein, dass medizinisch kein Grund für seinen Zustand gegeben werden kann und es sich trotzdem verschlechert?
Bin ich schuld, dass ich in womöglich mit meiner Angst und mit meinem in Erinnerung schwelgen am "gehen hindere".

Warum hindert der Körper die Seele am gehen, oder was geht da vor? Er selbst sagt, er will nicht mehr, weil er nur noch Schmerzen hat.

Tut mit leid, wenn der Text so ewig ist, versuche mich auch zusammen zu reißen, aber jetzt ist es halt durchgekommen.
Sorry
Pinkie

tut mir leid,wenn das so ist,für deinen vater,verbring jede zeit die du,hast mit ihm,das du angst hast,kann ich verstehen,hätte ich auch,sei umärmelt
 
Liebe Pinkie, sicher eine sehr schwere Zeit, Abschied nehmen zu müssen von Deinem Vater, aber es ist auch verständlich von Deinem Vater, wenn er für sich beschlossen hat zu gehen.
Er hat große Schmerzen, und Deine Mutter ist auch nicht mehr an seiner Seite.
Ihr beiden, Vater und Tochter, habt gestritten, habt aber auch miteinander lachen können.
Sei froh und dankbar, diese emotionale Verbindung mit Deinem Vater haben zu dürfen. So würde ich an Deiner Stelle versuchen, ihm die letzte Zeit, die ihm verbleibt, leicht zu machen, indem Du da bist, ihn aber gleichzeitig innerlich los läßt, ihn gehen läßt. Er wird es spüren, und so einen friedvollen Übergang finden. Hab keine Schuldgefühle, alles dies geschieht ja aus Deiner Liebe zu Deinem Vater heraus.
Alles Liebe, viel Kraft Plejadine
,.
 
Nimm dir jemanden mit, der dich unterstützt.
Du musst das nicht allein durchstehen.


Deine Angst versteh ich nur zu gut.
Bei meinem Vater wars auch so.


Wünsch Dir Kraft und jemand der dir zur Seite steht !!!!!!
 
aloha

wie schön dass dein papa die Kraft und das Herz hat dich zum Lachen zu bringen. Das ist ein echtes Geschenk wenn ein Mensch unter Schmerzen noch echten Humor beweist.

wenn du dir gedanken machst dass du ihn hier hältst, magst du vielleicht das hier versuchen- oder auch nicht ganz wie du magst

versetzt dich an einen Ort und eine Zeit mit deinem Papa wo ihr beide glücklich war ( vielleicht als du klein warst beim angeln, eisessen oder was auch immer)
und dann sag ihm alles was du auf dem herzen hast, das gute das schlechte deine sorgen deine angst und frag was er dir zu sagen hat, was zu tun ist, wie es weitergeht etc. wenn du das gefühl hast alles ist gesagt versuch es mal mit"bitte verzeih mir.Ich vergebe Dir. Ich danke dir. Ich liebe Dich und ich gebe dich frei."
wenn etwas noch nicht geklärt ist wirst du über einen der Sätze stolpern. und dann kannst du nochmal nachhaken ( zb was noch zu vergeben ist)
ich beende dieses immer mit möge das passieren was zum wohl aller ist.

mir hat das schon manchmal geholfen- vielleicht kannst du damit was anfangen.

alles liebe und viel Kraft

aleya
 
ich fragte ob er gut liegt und da grinst er mich an, so wie früher als ich noch ein Kind war und er eine schelmischen Witz gemacht hat und sagt "Ja, warum? Willst dich dazu legen?"

:D is ja süß!

Das war wieder mein Vater, wie ich ihn von früher kannte und es hat mir soviel gegeben, dass ich noch einmal mit ihm lachen konnte.

:umarmen:

was für eine schöne Erinnerung!


Bin ich schuld, dass ich in womöglich mit meiner Angst und mit meinem in Erinnerung schwelgen am "gehen hindere".

:eek: du?! ach was, du doch nicht. sein Gehen ist doch seine Sache.


liebe Grüße
Y.
 
Als mein Vater dieses irdnische Leben beenden musste, hatten wir uns nichts mehr zu sagen (nur noch zu erzählen, lachen und zuhören).

Es war alles bereinigt und gesagt, es waren keinerlei unausgesprochenen Dinge zw. uns, welche noch zu klären gewesen wären.

Und ist das, was ich persönlich ganz wichtig finde, nämlich dass man guten Gewissens gehen kann und der andere, auch wenn es schmerzt und schwer fällt, guten Gewissens loslassen kann.

Den Zeitpunkt des Gehens werden WIR wohl nie bestimen, das haben andere schon für uns getan.

Ich wünsche Dir Kraft und trotzdem eine angenehme Zeit.

Gruß A.
 
Hallo, vielleicht hat einer von Euch einen Ratschlag für mich, einen Tip oder nur ein Wort das mich vielleicht weiterbringt, aber ich weiß momentan nicht, wie ich mit folgender Situation umgehen soll.

Mein Vater ist 85 - ich in 38 also ein Nachzügler. Unsere Mutti starb schon vor 11 Jahre, danach ging es langsam aber sich bergab mit meinem Vater.
In den letzen 2 Jahen war er hauptsächlich bettlägrig oder im Spital, lies nur Heimhilfen zu, 24 Stunden Pflege oder Heim lies er uns nicht durchgehen. Da er aber immer auf Wanderschaft ging (obwohl er nicht mehr in der Lage war aufrecht zugehen) wurden seine Verletzungen immer schlimmer, sein Zustand immer schlechter

Nun ist er in einem wirklich sehr schönen Spital untergebracht und gab meinem Mann und mir letzte Woche endlich die Einwilligung auf eine 24 Stunden Hilfe, da auch das Spital meinte, sein Zustand sei nicht mehr erträglich (er isst nicht mehr selbstständig, trinkt auch nichts).
Obwohl ich tief in mir dieses Gefühl habe, das er nicht mehr heim kommt, muss ich krampfhaft alles für seine Rückkehr und den Einzug der 24 Stunden Hilfe vorbereiten. Habe gestern den ganzen Tag geputz und gewerkt, ich bin ja 70 km entfernt.

Heute hat uns das Spital gesagt das sein Zustand nicht besser wird, eher im Gegenteil, sich verschlechtert und ich mir zur Zeit keine Gedanken über eine 24 Stunden Pflege machen brauche.

Mein Vater und ich waren zwei Dickschädel vor dem Herrn, wir haben gestritten, dass die Fetzen geflogen sind, keiner gab nach und er schaffte es wirklich immer mich in den Wahnsinn zu treiben, mit seinem Befehlston, seinen Forderungen ohne Bitte und Danke seinen ewigen "ich will" ohne Rücksicht auf andere.
Als ich ihm Sonntags im Spital besuchte, erkannte er mich erst nicht, dann wurde ihm bewusst, wer ich war. Ich fragte ihm, ob er Schmerzen hat (sie müssen die Schmerzdosis laufend erhöhen) und er verneinte, ich fragte ob er gut liegt und da grinst er ich an, so wie früher als ich noch ein Kind war und er eine schelmischen Witz gemacht hat und sagt "Ja, warum? Willst dich dazu legen?"
Das war wieder mein Vater, wie ich ihn von früher kannte und es hat mir soviel gegeben, dass ich noch einmal mit ihm lachen konnte.

Und nun fahre ich morgen in den Spital und ich weiß nich, was mich erwartet und ich habe so furchtbare Angst davor, das er mich nicht mehr erkennt.

Wie kann es sein, dass medizinisch kein Grund für seinen Zustand gegeben werden kann und es sich trotzdem verschlechert?
Bin ich schuld, dass ich in womöglich mit meiner Angst und mit meinem in Erinnerung schwelgen am "gehen hindere".
Du hast absolut keine Schuld
Warum hindert der Körper die Seele am gehen, oder was geht da vor? Er selbst sagt, er will nicht mehr, weil er nur noch Schmerzen hat.
Der körper hindert ihm nicht,es ist die Zeit,seine Zeit die für ihm bestimt ist
Tut mit leid, wenn der Text so ewig ist, versuche mich auch zusammen zu reißen, aber jetzt ist es halt durchgekommen.
Sorry
Pinkie

Ich wünsche dir viel Kraft,egal was geschehen wird,gebe dir nicht die Schuld:umarmen::umarmen:
 
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Ganz vielen Dank Euch Allen für Eure Antworten. Und ich werde Eure Ratschläge ausprobieren und vor allem beherzigen (ausgedruckt hab ich sie mir schon und lese sie mir immer und immer wieder durch, weil sie mir viel bedeuten)

Es ist nur so schwierig für mich zu verstehen, dass einersetis die Ärzte sagen, es geht ihn immer schlechter und mir erscheint es, als ob es ihm "geistig" besser geht. Heute hat er eine Stunde mit mir geredet, über alltägliche Sache, auch darüber als er im zweiten Weltkrieg in Gefangenschaft war und sein Vater ihn Briefe geschrieben hat (die ich jetzt gefunden und ihm vorgelesen, weil er darin immer "mein Bengel" genannt wurde). Und ich denk mir dann, das ist doch alles unwahr, der kommt heim, auch wenn er Schmerzen hat, aber das wird wieder besser. Und dann sagt mir die Ärztin wieder, dass er heute nur einen guten Tag hat und sie nicht glaubt das es so bleibt - und das versteh ich dann nicht. Er selbst sagte die ganze Zeit, ihm tut schon alles so weh und er hat so furchtbare Träume, die ihm so Angst machen, weil keiner bei ihm ist und er umherirrt und sich nicht auskennt und es ist nicht schön, dort wo er ist.

Und ich würd ihm so gerne die Träume abnehmen, oder die Schmerzen oder beides,ich würd gerne haben das er wieder heimkommt und es ihm gut geht, aber ich will nicht das er mit Schmerzen herumvegetiert, also bin ich auch für ihn glücklich, wenn er in Frieden gehen kann.

Aber dieses nicht verstehen was da passiert und dabei so hilflos sein - das macht mich so fertig.

Nochmal danke für Eure Worte und entschuldigt meine lange Worte.
Pinkie
 
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