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Ja, und ist daran etwas Schlechtes? Kein Mensch verurteilt ein reinigendes Gewitter, oder? Das Problem ist ja nicht der Wutanfall, sondern unsere Beurteilung dieses Wutanfalls, sowohl in moralischen Kategorien als auch in "Gefühl fühlt sich gut oder schlecht an" - Kategorien. Und dass Wut ein unangenehmer Zustand ist, kann ich so auch nicht bestätigen. Wenn ich ganz ehrlich in mich lausche und fühle, dann fühlte sich  da Wut zuweilen durchaus ganz gut an. Warum sonst hätte ich sie sonst so hegen und pflegen sollen, - wenn auch im Dunkeln?

Und es gibt bestimmte Dinge, die hasse ich. Ich nenne sie hier lieber nicht, aber da ist einfach grenzenloser Hass in mir. Und scheinbar liebe ich diesen Hass, warum sonst sollte ich so daran festhalten? Das einzige Problem an diesem Hass ist nicht der Hass, sondern dass ich ihn nicht ausdrücken kann, ohne dafür verurteilt zu werden. Ich will aber nicht verurteilt werden. Ich will doch, dass mich alle lieb haben. Und das ist der Punkt. Das läuft nicht. Wenn ich mich nicht ausdrücken darf wie ich bin, aus Angst vor Liebesentzug, dann bin ich Abhängigkeiten verstrickt und bleibe es solange bis ich mutig genug bin zu mir selber zu stehen.




Ja, das entspricht meiner Aussage, dass die Intensität der Verdrängung der Intensität des potentiellen Wutausbruchs entspricht. Drum hüte sich wer kann vor den ewig Lieben, Netten, Freundlichen.


Also wir reden hier ja theoretisch. Im alltäglichen Leben gibt`s dann den praktischen Unterricht und wahrscheinlich müssen wir uns da gar nicht solche Sorgen machen. Als "unbewußte" Person macht man sich ja gar nicht solche Gedanken und hopst halt recht und links auf der Waage herum, bzw. wer sich gar keine Gedanken macht, weil er nicht in Schuldkategorien denkt, befindet sich immer in der Mitte. Wir, die wir uns denkend mit diesen Themen auseinandersetzen, werden durch diese Denk- und Fühlprozesse immer bewußter und wir kommen so automatisch immer näher in die Mitte. Ich denke, das läuft einfach so. Erzwingen kann man da nichts, aber man wacht langsam auf. Ganz von selbst. Je mehr man erkennt, dass man vor sich selbst nicht weglaufen kann (Verdrängung!), desto weniger wehrt man sich gegen das eigene So-Sein und ist so auf drektem Weg in die Mitte. Das ist das "große Loslassen".


Äh, kann es sein, dass hier nur Frauen lesen und schreiben? Gibt`s hier im Forum keine aggressionsgehemmten Männer oder ist das zu peinlich?


Katarina :)


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