Was will das Schicksal damit sagen?

Hallo Pluto,

Bestrafung hat noch nie wirklich weiter gebracht,...
Ich habe auch nirgends von Bestrafung gesprochen - schon gar nicht von körperlicher Bestrafung. Das sind deine/eure Gedanken.

Hinter all diesen Auffälligkeiten gibt es Gründe.
Abends nicht schlafen gehen wollen, sich die Zähne nicht putzen wollen, das Zimmer nicht aufräumen wollen, nicht vom Spielen rein kommen wollen: Das sind alles ganz normale Dinge, keineswegs besondere Auffälligkeiten.



Randalia und Gloria,

ihr habt mir meine einfachen Fragen noch nicht beantwortet. Randalia, du hast sicherlich erstrebenwerte theoretische Ansätze - aber wie setzt du diese in meinen kleinen Beispielen konkret in die Praxis um? Darum geht es, um nichts anderes. Erziehung spielt sich nicht in der Theorie ab. Es geht um lebendige kleine Wesen in realen Alltagssituationen.

Und Gloria:
also sollte man deiner meinung nach das ich und den willen brechen,schön,wird sicherlich ein glücklicher erwachsener und standfest.
Auch du hast nicht auf meine Fragen geantwortet und sprichst lediglich von "frei atmen" und "Willen brechen". Wie sehen deine praktischen Lösungsvorschläge für Eltern aus, die sich in den von mir geschilderten Situationen wiederfinden?

LG
Jogi
 
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Ganz einfach: In alltagsfernen Theorien sind solche Situationen nicht vorgesehen. Erklärt sich von selbst, weil "theoretisch perfekt" erzogene Kinder keine ebenso perfekten Omas mit Steinen beschmeißen. Sie sind voller Liebe, sie sind Gott, wie auch immer: Sie sind vor allem unrealistisch. Jeder, der mal einen Fuß in die Realität gesetzt hat, weiß, dass der schönste theoretische Ansatz dort "irgendwie" bröckelt.
Viele Theorien mögen ihren Denkern imaginäre Bergblumenwiesen bescheren, verlieren aber darüber hinaus schnell ihre Daseinsberechtigung.
(um nicht falsch verstanden zu werden: Ich mag Bergblumen!)
 
ein kind von zehn jahren wird gründe haben nicht zur schule zu wollen,meistens aus angst
vor versagen wegen hohem leistungsanspruch der eltern,mobbing durch mitschüler etc.
ein kind das nicht einschlafen möchte ist nicht genug ausgepowert,also fehlt tagsüber noch aktion.
das spielzeug lässt sich durch einen kompromiss bewerkstelligen.ein wenig er dann wieder du.
versteh das drama nicht,man sollte in sein kind hineinfühlen,es kennen,so gibts unkomplizierten umgang.schau syndras bsp. mal an,der junge weiß was er will,nicht will und teilt es auch mit,schade das syndra das nicht schätzt sondern eher die degradierung sieht,die muss sie aber in sich finden,es war ja nicht seine absicht,kinder schreien und das dürfen sie.gesunder junge,alles richtig.gloria
 
oh gloria, wir sind mal einer Meinung :umarmen:

Wie wäre es dem Kind von Geburt an vorzuleben oder zu zeigen, das man in jeder Handlung auch Freude empfinden kann.
Die Freude an der Schule, Freude am Schlafen, Freude am Aufräumen usw., eben Freude an den kleinen alltäglichen Dingen fördern.
Und natürlich nie das tägiche Loben vergessen :)

Sobald ein "Muss" für etwas entsteht will ein Kind raus, das ist normal, es ist sogar gesund.
Ein Kind da reinzudrängen ist der erste Weg in die Brechung des zarten Wesens.

Man kann mit Liebe sehr viel bei Kindern erreichen ohne grosse Worte zu brauchen.

LG
flimm
 
kann mich gut erinnern als ich ungefähr neun war kamen bekannte meiner eltern mit ihren zwei söhnen öfters zu besuch.die jungs durften zu hause gar nicht,uns haben sie die ganze bude auseinandergenommen........
 
Randalia,

ihr habt mir meine einfachen Fragen noch nicht beantwortet. Randalia, du hast sicherlich erstrebenwerte theoretische Ansätze - aber wie setzt du diese in meinen kleinen Beispielen konkret in die Praxis um?

Darum geht es, um nichts anderes. Erziehung spielt sich nicht in der Theorie ab. Es geht um lebendige kleine Wesen in realen Alltagssituationen.

Hallo Jogi,

Ich beantworte deine Frage mit einem kleinen vorbereitenden Exkurs in die Quantenmechanik: nicht erschrecken, es geht nur um das fundamentalste Prinzip:

Aus der Mathematik kennt man die X-Achse und Y-Achse (stehen Senkrecht aufeinander).

In der Quantemechanik können Physikalische Systeme auf Fragen Antworten geben.

Betrachten wir eine Physikalisches System S

Betrachten wir den
- X-Operator (entspricht der Frage nach der X-Komponente des Systems S)
- Y-Operator (entspricht der Frage nach der Y-Komponente des Systems S)

Das System S gibt Antworten auf diese Fragen, indem es sich dazu "entscheidet" (Messprozess/Kollaps der Wellenfunktiuon/nichtdeterminsitsischer Prozess) und einen antwortspezifischen Zustand einnimmt.

Für das System S gilt:
- Die Antworten des Systems zum X-Operator können nur sein: X+ oder X-
- Die Antworten des Systems zum Y-Operator können nur sein: Y+ oder Y-
- Gibt er eine Antwort zu X, ist unklar welche Antwort er dann zu Y geben würde.
- Gibt er eine Antwort zu Y, ist unklar welche Antwort er dann zu X geben würde.
D.h.
- Wenn er die X Frage beantwortet (sich hinsichtlich X fixiert) ist er hinsichtlich der Y-Frage nicht fixiert.
- Wenn er die Y Frage beantwortet (sich hinsichtlich Y fixiert) ist er hinsichtlich der X-Frage nicht fixiert.
D.h.
- Er kan nicht gelchzeitig auf X und auf Y fixiert sein.
D.h.
- Um also aus einer X-Fixierung auf eine Y-Fixierung zu wechseln, muss er seine X-Fixierung auflösen.
- Um also aus einer Y-Fixierung auf eine X-Fixierung zu wechseln, muss er seine Y-Fixierung auflösen.

=>

Und genau darum geht es im 8 Haus der Fixierungen des Egos (entspricht dem System S).
- Welche Fixierungen sind miteinander Kompatibel, welche nicht?
- Welche Fragen deklariere ich als relevant (fixierungswürdig) welche als irrelevant (fixierungsunwürdig)?
- Worauf (auf welche Antworten der Relevanten Fragen) fixiere ich mich, worauf nicht?

=>

Dieses Prinzip ist auch bei der Regelbildung wichtig.

- Welche Regeln (Entspricht der Frage: Regeleinhlatung zur Regel X bzw. Y bzw. Y ja oder nein?) sind miteinander Kompatibel, welche nicht?
- Welche Regeln deklariere ich als relevant welche als irrelevant ("Relevante" Regel entspricht dem Wert)?
- Worauf (auf welche Verpflichtungen/Regeleinhaltungen) fixiere ich mich, worauf nicht?

=>

Und hier ist die Antwort auf deine Frage:
Ich lege mich darauf fest mich keiner Regel zu verpflichten, die nicht mit der Einhaltung meiner Werte kompatibel ist.
Das kann dazu Führen das dadurch bestimmte Regelvorschläge, die nicht mit der Einhaltung meiener Werte kompatibel ist, systematisch oder eben nur statistisch verletzt werden.

Ich beanspruche keinesfalls alle konkreten Regeln explizit zu kennen, die ich dadurch systematisch/statistisch einzuhalten/verletzen verpflichte.. aber ich weiss dass meine Verpflichtung hinreichend ist um stets systematisch das richtige Verhalten hervorbringen zu können, weil diese Verpflichtungen - als abstrakte Meta-Ethik - vor allem ein unfehlbares Instrument zur Ermittlung situationsspezifisch geltenden konkreten Rechts ist.

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Zusammengefasst: die Antwort auf deine Frage: ich ermittle vor ort empirisch, was das dann richtige ist ;)
 
ein kind von zehn jahren wird gründe haben nicht zur schule zu wollen,meistens aus angst vor versagen wegen hohem leistungsanspruch der eltern,mobbing durch mitschüler etc.
Das was du da ansprichst, können Gründe dafür sein - müssen aber nicht und sind es sehr oft auch nicht. Es ist selbstverständlich (leider nicht für alle Eltern), dass man solche möglichen schwerwiegenderen Gründe in Betracht zieht und in dieser Richtung nachforscht.
Aber diese Gründe meine ich nicht. Es gibt auch zehnjährige, die in der Schule nicht gemobbt werden, die keine schlechten Noten haben und deren Eltern keine überzogenen Leistungsansprüche stellen und die trotzdem nicht in die Schule wollen - ich rede nicht von permanenter Verweigerung, sondern von vereinzelten Tagen. Es gibt eben auch Kinder, die einfach keinen Bock haben, die viel lieber ausschlafen (auch wenn sie genug Schlaf hatten) und zu Hause spielen wollen usw. Lässt du so ein Kind dann "frei atmen" und schreibst eine Krankmeldung oder sorgst du dafür, dass es auch lustlos in die Schule geht?

ein kind das nicht einschlafen möchte ist nicht genug ausgepowert,also fehlt tagsüber noch aktion.
Du scheinst wirklich keine Kinder zu haben :confused:.

das spielzeug lässt sich durch einen kompromiss bewerkstelligen.ein wenig er dann wieder du.
Das setzt erstens voraus, dass das Kind, welches das Spielzeug zuerst hatte, damit einverstanden ist. Das setzt auch voraus, dass "dein" Kind dem anderen das Spielzeug nicht einfach ungefragt weggenommen hat und das setzt drittens auch Einsicht bei "deinem" Kind voraus und damit die Zustimmung zu diesem Kompromiss. In der Realität fehlt diese Einsicht aber sehr oft - was dann?

versteh das drama nicht,man sollte in sein kind hineinfühlen,es kennen,so gibts unkomplizierten umgang
Das hat alles nichts mit dramatisieren zu tun und sich in sein Kind hinein zu fühlen führt keineswegs automatisch zu einem unkomplizierten Umgang. Selbst wenn man die Gründe für das Verhalten seines Kindes in einer bestimmten Situation nachfühlen oder nachvollziehen kann, so gibt es durchaus Verhaltensreaktionen des Kindes, die durch diese Gründe nicht gerechtfertigt sind.

Ich wiederhole mich aber gerne: Es geht darum, unseren Kindern Liebe, Zuneigung, Verständnis, Vertrauen, Geborgenheit und Sicherheit zu geben. Es geht aber auch darum, ihnen gleichzeitig sinnvolle und moralisch vertretbare Grenzen zu setzen und ebensolche Regeln aufzustellen. Es geht nicht ohne Liebe und es geht nicht ohne Grenzen/Regeln. Körperliche oder seelische Gewalt ist in keinem Fall gerechtfertigt und ist auch keine Option/Alternative.

LG
Jogi
 
kann mich da nur randi anschliessen,empirische reaktion,das kind ist dir doch bekannt,hoff ich mal.leiten ist für mich der richtige begriff.:)
 
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kann mich gut erinnern als ich ungefähr neun war kamen bekannte meiner eltern mit ihren zwei söhnen öfters zu besuch.die jungs durften zu hause gar nicht,uns haben sie die ganze bude auseinandergenommen........

:) so einen ähnlichen Fall kenne ich auch,
laut Eltern ein ganz braves liebes gut erzogenes Kind, bei anderen sämtliche Schubladen ausgeräumt, Sachen bewußt kaputt gemacht, Möbel bemalt usw..............

LG
 
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