Wenn mich jemand fragt, wie genau meine Prognosen sind, dann sind sie nahezu 100%. Denn sie sind mathematisch berechenbar, beziehen sich auf höchst regelmässige physikalische Systeme und sind damit höchst verlässlich. Wenn mich jemand fragt, wie gut meine Deutungen dieser Prognosen sind, dann muss ich sagen, dass sie extrem schlecht sind. Ich krieg so ganz knapp halbwegs was raus über die menschliche Psyche, und damit hat sich's dann auch schon fast.
Das eigentliche Problem besteht meines Erachtens also nicht in der Frage: "Wie gut kannst du aus x auf z folgern?" Sondern in der Frage: "Wie gut kannst du x in y übersetzen?" Oder eben noch genauer: "Wie gut kannst du a in y übersetzen?" Und da kommt eben die Kontextwahln ins Spiel, das bewusste Auswählen eines klitzekleinen Ausschnittes der irdischen Erfahrungwelt, bevor wir dann irgendwelche Symbole in Sprache übersetzen. Wir lassen einen riesigen Anteil weg. Kann somit eine solche Übersetzung von a in y überhaupt auch nur annähernd als "gut" bezeichnet werden? Meiner Meinung nach nicht, denn wir haben die Welt bereits auf einen winzig kleinen Ausschnitt reduziert. Ich bin also nicht stolz darüber, besonders gute Prognosen abgeben zu können, sondern im Gegenteil froh darüber, auch nur annähernd irgendwas aussagen zu können, das - unter den besten Umständen - für irgendjemanden von Nutzen ist im Sinne einer Erkenntnisgewinnung.
Damit ist für mich die Frage, ob ich in der irdischen Erfahrungswelt irgendwas vorhersagen kann, beinahe komplett sinnlos. Ich deute nicht die Welt da draussen mittels der Astrologie. Ich deute die Qualität von aufeinander bezogenen Raumzeitpunkten, indem ich versuche, diese in für Menschen verständliche Sprache zu übersetzen. Und wie immer sollte ich ein möglichst guter Übersetzer sein, wenn ich das irgendwie gut tun will.