Hallo Eleven
Seit rund 5 Jahren nehme ich ein leichtes Antidepressiva, damit geht es mir besser. Es ist leichter durch den Tag zu gehen und mit dem Alltag klarzukommen. Davor war ich etwa 4 Jahre depressiv, wobei das Ganze langsam immer schlimmer wurde. Nicht das ich gerne solche Medikamente nehme, aber es war so was von eigenartig zu leben. Etwa 3 Mal habe ich versuch, dass Medikament abzusetzen, weil eigentlich alles okay war und es grundsätzlich keinen Grund gab depressiv zu sein. Doch nach 2-3 Monaten Aussetzen waren diese depressiven Zustände wieder da. So ist es schwer zu leben, Freundschaften und Familienverbindungen zu pflegen.
Mir wurde Fluctine verschrieben. Dessen Erfindung aus den USA stammt und seit einigen Jahren auch in der Schweiz erhältlich ist. Dieses Medikament wurde als sehr gut verträglich klassifiziert, nach dem man einige Studien beendet hatte. Damit habe ich wirklich keine Probleme, der einzige negative Effekt - Da können von mir aus jetzt alle lachen, ist mir ziemlich egal ist jener: Das meine Libido weniger aktiv ist, dass heisst, dass ich weniger bis keine sexuellen Lustgefühle habe.
Fluctine ist ein relativ teueres Medikament, so wie alle Psychopharmaka (besonders in der Schweiz). Aber wenn Du eine fachgerechte Therapie in Form von Psychotherapie oder Gesprächstherapie machst, wird Dir sehr wahrscheinlich ein Antidepressivum verschrieben und nebenbei können auch andere störende Faktoren Deines Lebens besprochen werden. Es ist wichtig Medis verschrieben zu bekommen, weil nur dann die Krankenkasse zahlt. Je nach Krankenkasse und Zusatzleistungen, musst Du eine Therapie selber zahlen, aber nicht das Medikament. So jedenfalls ist es in der Schweiz. Ausserdem, vertraue Dich jenem Therapeuten an, der Dir zuhört, der Dir sympathisch ist, der nicht nur alles mit Medis behandeln will, sondern auch an Deinem Wesen interessiert ist.
Das mit Deiner Unzufriedenheit und Deinem Zwang, die Situationen ändern zu müssen, kann man dann auch genauer betrachten. Ich empfehle Dir: Kümmere Dich in erster Linie um Dich. Nicht das andere total egal würden, aber zuerst musst Du in Dir selbst stärker werden, bevor Du für andere tätig werden solltest. Auch wenn es Dir im Moment oder auch später schwer fallen könnte, so lass im Moment alles so sein wie es ist und konzentrier Dich auf Dich. Im Sinne von: Was sehe ich gerne, was nicht und warum eigentlich? Was höre ich gerne, was nicht und warum eigentlich? Was fühle ich gerne, was nicht und warum eigentlich? Was spüre ich gerne, was nicht und warum eigentlich? Was esse ich gerne, welche Farben gefallen mir, welche Pflanzen und Tiefe gefallen mir? Was macht mich aus, da ist mein Körper, was ist schön, was weniger und warum? Gedanken und Gefühle, nehme ist sie wahr? Kann ich sie ein- und zuordnen? Sind sie definierbar, wie würde ich sie benennen? Woher kommt diese Traurigkeit, dieses Egal, dieses immer Ändern wollen? Wie kann ich zufriedener werden? Usw.
Das alles und noch viel mehr gilt es näher zu betrachten. Nimm eine fachgerechte Therapie an, denn ein kompetenter Therapeut wird Dein Führer durch diese Wirrungen sein. Und vergiss nicht, alles was der Therapeut sagt ist es wert zu analysieren. Aber er ist nicht Du und somit musst Du auch nicht alles bedienungslos annehmen, was er über Dich meinen mag. Okay?
Vielleicht eine kleine Hilfe. Hast Du Fragen oder so, dann schreib einfach eine PN.
Gruss Jolay