Hallo Martin!
Eine genaue Definition kenne ich nicht, aber ich versuche dir mal zu erklären, wie man das höhere Selbst verstehen kann.
In der Vedanta wird die Seele als Atman bezeichnet und das höhere Selbst als Brahman.
Beispiel:
Stelle dir vor du träumst einen Traum, worin du nochmal träumst und darin noch einmal. Nun gibt es 2, die Träumen und 3 Ebenen des Bewußtseins:
1. Ebene = Träumer = Brahman = das höhere Selbst
2. Ebene = Träumer und Traumgestalt = Atman
3. Ebene = Traumgestalt = Ich-Bewußtsein bzw. Ego
Wenn nun das Ego erwacht, dann begreift es, dass es von Atman erträumt wurde. Atman wiederum erwacht und begreift, dass er im Grunde Brahman ist.
Es gibt dazu ein Mantram:
"Aham Brahma Asmi" = Ich bin das Absolute
"Tat Twam Asi" = Das bist du
"Ayam Atma Brahma" = Das Selbst ist das Absolute
Man sagt: Wenn man lange genug sucht, findet man zu guter letzt sich Selbst.
Das passiert, wenn vom Ego bis Brahman die Bewußtseinsebenen ineinander erwachen und zu guter letzt bemerkt wird, dass der Träumer und Traumgestalt im Grunde die Selben sind.
Alles, was der Träumer erträumt, passiert in ihm Selbst. Alle Gestalten in einem Traum entspringen der Phantasie des Träumes und sind nichts anderes als Elemente des Träumers selbst und verlassen ihn auch nicht.
Traumgestalten machen sich nie ausserhalb des Träumers selbständig. Sie sind nur im Träumer selbst wahr.
Das höhere Selbst ist der 1. Träumer und ist nicht erträumt, also "die Quelle" aller Träume.
Die Träume habe ich hier als Beispiel dazu genommen, weil sie die Situation am Besten beschreiben.