was brauchen Kinder wirklich..?

Maraiah

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Siebengebirge
Sansara schrieb:
Kinder sind nun mal anstrengend. Und ja, sie testen ihre Grenzen aus und Eltern müssen diese (gewaltfrei!) abstecken.
LG von Sansara


eltern "müssen" erstmal gar nichts, außer in erster linie mal menschen sein und sein dürfen und je mehr dieser wahnsinn propagandiert (wie ich absolut perfekt mein kind auf seinem harten lebensweg begleite *schwafel*) wird, desto größer werden die probleme zwischen eltern und kindern werden ...

that´s it.

ich hab sansaras post mal so rausgegriffen, weil er für mich so furchtbar typisch ist für unsere heutige zeit: DER PERFEKTIONISMUS ... !!!

ich kann euch da gerne aus dem nähkästchen erzählen: die geschichte ginge dann so: " wie ich mit meinem perfektionismusstreben meinen sohn zu einem jammernden unselbständigen verzogenen macho machte "

ich hatte letztens so ein früchtchen(seit dem 3.lebensjahr in therapie, weil er jedem ungewarnt aufs maul haut, der ihm in die quere kommt) in meinem wagen sitzen. vorangegangen war eine heftige diskussion über die aussage "komme wir gehen raus und mischen "......." auf." als ich besagtes früchtchen dann nach hause fuhr entspann sich im auto ein gespräch über regeln und dinge die man tut und seinläßt, was von den kindern angeregt sich um die eltern auch drehte. der junge (8 jahre) sagte mir dann, dass sein vater ein ziemlicher dummbeutel ist und ihn sehr belastet (latürnich mit anderen worten) und ich habe ihm dann gesagt, ziemlich wütend, dass er mal in erster linie für sich selbst verantwortlich ist und das er sich mal überlegen solle, was er eigentlich will und vom leben erwartet: nämlich freunde, gemeinschaft und freundlichkeit. seinen vater könne er nicht ändern, der sei wie er nunmal ist, aber er habe noch sein ganzes leben vor sich.

ja danke. ich weiß selbst dass ich projeziert habe, aber das ist nicht thema, gell :) ...

was ich damit sagen will ist folgendes ... etwas das ich bei vielen "problematischen" kindern feststelle. es sind meistens eltern, die sich wegen irgendetwas schuldgefühle machen und diese schuldgefühle müssen gar nicht mal auf so eindeutige weise gelebt werden, wie spielzeug ohne ende oder verwöhnen oder so ... wobei immer irgendwas in der richtung läuft. oft unternehmen die eltern hyperviel mit den kinder, engagieren sich hier und da ... oder die kinder gehen von einer nachmittagsbeschäftigung zur anderen oder kutschieren jeden nachmittag von einem schul/spielkamerad zum nächsten ... und mutti und vati spielen taxi. ich weiß nciht, wie oft ich schon den ausdruck der eltern gehört habe "was tut man nicht alles für die kinder" ...

fahrgemeinschaften sind fast nicht möglich, weil jeder zeigen will, dass er sich ja kümmert, sich für seinen nachwuchs interessiert, dass die kinder ja ACH so wichtig sind ... blablabla ... abends fallen die eltern vor lauter anstrengung nur noch ohnmächtig vor den fernseher oder ins bett ... (ich spreche aus erfahrung - also widersprecht mir nicht *lol*) ... die kinder spüren ganz genau was abgeht und fahren auf dieser schiene bis zur besinnungslosigkeit und genau da ist die gefahr, da fängt es an den kindern "schaden" zuzufügen ... sie tun nicht mehr, was kinder eigentlich tun sollten: nämlich einfach spielen ... allein oder mit freunden. sie verzichten zugunsten von mami oder papi auf das spielen um das schlechte gewissen der eltern zu kompensieren ...

ich habe mich deshalb heute angeregt durch den thread von whiterabbit gefragt: was brauchen die kindern denn nun WIRK-LICH und wieder fiel mir das buch ein, dass ich kürzlich gelesen habe: "auf der suche nach dem verlorenen glück ..."

da war es so schön beschrieben: im absoluten natürlichen zustand brauchen kinder nämlich nichts außer ihrer freiheit und ihrer ruhe. sie engagieren sich von allein, sie lernen von allein, sie wollen von ganz alleine ihre sozialen kontakte pflegen und einen platz auch in der familiären situation haben. sie übernehmen pflichten absolut freiwillig wenn man sie läßt und sie holen sich von ganz allein die zuwendung, liebe, die sie brauchen ...

eltern müssen nämlich im grunde GARNICHTS tun.

was meint ihr, was ein kind wirklich braucht und wie man es geben kann.... ich meine so ganz konkret, nichts wischiwaschi ... also: ein kind braucht liebe und aufmerksamkeit. das setzen wir einfach mal als grundwissen voraus. :banane:
 
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mara... schrieb:
was meint ihr, was ein kind wirklich braucht und wie man es geben kann.... ich meine so ganz konkret, nichts wischiwaschi ... also: ein kind braucht liebe und aufmerksamkeit. das setzen wir einfach mal als grundwissen voraus. :banane:
Ich kann dir sagen, was ich gebraucht habe und nicht hatte. :D
Dass man mich ernst nimmt, also mich nicht wie ein Kind, sondern wie eine Person behandelt. :D
 
HerrHundi schrieb:
Ich kann dir sagen, was ich gebraucht habe und nicht hatte. :D
Dass man mich ernst nimmt, also mich nicht wie ein Kind, sondern wie eine Person behandelt. :D


ja hundi ...

das fehlt wohl den meisten kindern. ich sehe das oft, wenn sie hier bei mir sind, diese erstaunten blicke und diese hilflosigkeit, wenn ich ihnen ernsthaft fragen stelle und mich für sie und ihre meinung interessiere ...

hier war mal einer von den schulkameraden meines sohnes, der war frisch aus dem krankenhaus. ich habe mich dann mit ihm unterhalten, weil er ein dringendes bedürfnis hatte sich darüber zu unterhalten. ich habe dann nachgefragt, was er denn hatte und was los war und mal abgesehen dass er kaum einen zusammenhängenden satz zusammenbrachte hatte er NULL antworten - er wußte es nicht ... er war so hilflos - es hat mir in der seele wehgetan ...

ich weiß wie das ist. ich kenne das gut von mir. dieses hilflos ausgeliefert fühlen und nicht wissen was mit dir gemacht wird. ich vermute mal, würde man die mutter fragen würde sie sagen, er sei noch zu klein oder sie wolle ihn schützen/behüten ... *hutschnurhochgeh*
 
Hallo Mara,

Deinen Thread unterschreibe ich 100%ig. Genau so ist es. Ich denke auch, daß Kinder in erster Linie sich selbst brauchen.
Ich hatte so eine entspannende Kindheit, weil meine Eltern sich in erster Linie um sich selbst gekümmert haben.
Sie hatten mich lieb, umsorgten mich, aber ich hatte meine Freiheit und in meiner Kinderwelt hatten die Erwachsenen keinen Zutritt... . Meine Eltern lebten in Ihrer Erwachsenenwelt und das wars.

Die Kinder von heute tun mir leid, sie werden von ihren Eltern von einem Termin zu anderen kutschiert und schlimmer noch, oft bleiben sie auch dabei (beim Fußball, Tennis, Klavierspielen ec). Grausam.
Meine Eltern hätten sich eins gelacht, wenn ich sie gefragt hätte, ob sie mich mal fahren könnten.......
Wozu gibt es Fahrräder? Bus und Bahn?
Ich hatte auch gar nicht diese Erwartungshaltung an meine Eltern.
Nun, ich habe auch Kinder und habe sie sehr zur Selbstständigkeit erzogen. Zu ihren Terminen fahren óder laufen oder skaten sie allein. Was auch sonst?
Gluckenhafte Treffen mit anderen Muttis waren mir sowieso immer ein Horror. (Bastelabende vor Weihnachten, Uuuiih, mir wird schlecht)
Aber dafür habe ich immer ein offenes Ohr für meine Kids.
Ist in einer Familie natürlich nicht immer einfach, aber
wir versuchen alle zusammen unser Bestes....
Wenns mal hart auf hart kommt - in den Arm nehmen und ganz fest drücken - das hilft meistens!:grouphug:


Liebe Grüße
Silke:daisy:
 
mara... schrieb:
ich vermute mal, würde man die mutter fragen würde sie sagen, er sei noch zu klein oder sie wolle ihn schützen/behüten ... *hutschnurhochgeh*
Eben. ;)
Kinder brauchen gar keinen Schutz dieser Art. Weit verbreiteter Irrglaube... :lachen:
 
Silesia schrieb:
und sie brauchen, wodurch sie im schönsten Falle entstanden sind:
LIEBE!


wie zeigst du einem kind diese liebe ? wie bist du diplomatisch konsequent (vorallendingen wenn du selbst diese qualitäten überhaupt nicht besitzt) ... was ist "ehrliches" interesse ? wie äußert sich das ?
woher nimmt eine selbst traumatisierte mutter zb. einfühlungsvermögen ?
hat rabbit dann recht und wir müssen solchen eltern in zukunft das kinderkriegen untersagen ???

was ist deine meinung dazu ?
 
Urajup schrieb:
Hallo Mara,

Deinen Thread unterschreibe ich 100%ig. Genau so ist es. Ich denke auch, daß Kinder in erster Linie sich selbst brauchen.
Ich hatte so eine entspannende Kindheit, weil meine Eltern sich in erster Linie um sich selbst gekümmert haben.
Sie hatten mich lieb, umsorgten mich, aber ich hatte meine Freiheit und in meiner Kinderwelt hatten die Erwachsenen keinen Zutritt... . Meine Eltern lebten in Ihrer Erwachsenenwelt und das wars.

Die Kinder von heute tun mir leid, sie werden von ihren Eltern von einem Termin zu anderen kutschiert und schlimmer noch, oft bleiben sie auch dabei (beim Fußball, Tennis, Klavierspielen ec). Grausam.
Meine Eltern hätten sich eins gelacht, wenn ich sie gefragt hätte, ob sie mich mal fahren könnten.......
Wozu gibt es Fahrräder? Bus und Bahn?
Ich hatte auch gar nicht diese Erwartungshaltung an meine Eltern.
Nun, ich habe auch Kinder und habe sie sehr zur Selbstständigkeit erzogen. Zu ihren Terminen fahren óder laufen oder skaten sie allein. Was auch sonst?
Gluckenhafte Treffen mit anderen Muttis waren mir sowieso immer ein Horror. (Bastelabende vor Weihnachten, Uuuiih, mir wird schlecht)
Aber dafür habe ich immer ein offenes Ohr für meine Kids.
Ist in einer Familie natürlich nicht immer einfach, aber
wir versuchen alle zusammen unser Bestes....
Wenns mal hart auf hart kommt - in den Arm nehmen und ganz fest drücken - das hilft meistens!:grouphug:


Liebe Grüße
Silke:daisy:


hi silke. ja das unterstreiche ich größtenteils ...

ich lerne immo dass mein sohn sich einfach "holt" was er von mir braucht, wobei wir noch altlasten zu verarbeiten haben. wir trainieren ihm gerade den "armen jungen" wieder ab und das ist gar nicht so einfach. diese subtilen fallen sind überall und die juniors sind trick- und einfalltsreich ohne ende. ich muss höllisch aufpassen ihm nicht auf den leim zu gehen ...

aber jetzt fängt es wieder an spaß zu machen :) ...

ich habe auch diese rumkutschiererei aufgehört. hier im dorf sind genug kinder zum spielen und er kann sich auch sehr gut allein beschäftigen ...

ich kenne auch diese mütter, die überall dabei sein müssen und ihre kinder kontrollieren bis zum erbrechen, aber ich hatte da vor kurzem eine unterhaltung mit einem 7jährigen, die mich baff erstaunt hat. er hat mir gesagt, wie er damit umgeht. er meinte, dass sei für ihn überhaupt kein problem. er wisse genau, was er tun und sagen muss und wie seine mutter tickt und dann setzt er sich durch und holt sich seine freiheit und seinen willen.
es war schon imponierend so einen kleinen mann vor sich stehen zu haben. er war so ruhig und besonnen dabei und mit einem schelmischen lächeln ... wahnsinn ;) ...

was habe da wieder drausgelernt ? die kinder nehmen uns erwachsene als herausforderung und sie nehmen uns tatsächlich wie wir sind und lernen einfach damit umzugehen. diese psychosen reden wir selbst ihnen ein ...

bei mir war das auf jeden fall so, dass ist mir heute klar. wenn meine umwelt nicht aus allem ein problem gemacht hätte, hätte es auch keine probleme gegeben. ich kam schon klar mit den spinnerten erwachsenen ... kinder haben ein gespür für unsere fehler und schwächen und ich glaube, dass sie sehr gut verstehen und nachempfinden können ...
 
mara... schrieb:
woher nimmt eine selbst traumatisierte mutter zb. einfühlungsvermögen ?
In Erinnerungen. ;)
Wenn eine selbst traumatisierte Mutter schon egoistisch sein will und nur an sich denken (da es ja sonst nie jemand getan hat), dann soll sie das tun und sich wirklich mit sich befassen, also ihre Traumas aufarbeiten und loswerden, sie nicht aufs Kind projizieren, das nichts dafür kann - und somit noch eine traumatisierte Person schaffen. :D
Es ist zu machen. ;)
 
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Hallo!
Meiner Meinung ist, Kinder brauchen Vertrauen. Das Vertrauen der Eltern, das es so wie sie es machen, für sie richtig ist. Das hab ich bei meinen Schulkindern gemerkt. Ich hab ihnen einfach vertraut, ohne Druck zu machen. Es sind beide sehr gute Schüler. Ich finde, was für mich richtig erscheint, muß nicht auch das richtige für die Kinder sein.
Auch hab ich von meinen Kindern gelernt, das sie keinen Drill brauchen, weder beim abstillen, noch beim 'sauber werden' oder aus dem Elternbett raus. Meine haben den Zeitpunkt selbst bestimmt. Auch bin ich mit dem größeren nach der Volksschule in mehrere Schulen schnuppern gegangen. Er hat dann gesagt,in die .... möchte ich. Hat mich gewundert, weil es von der Einrichtung modernere gegeben hat. Aber die eine hat ihm anscheinend von der Schwingung her zugesagt. In die geht er jetzt, und es paßt ihm. Ich hab ihm vetraut, das er richtig gewählt hat. Da gibt es noch unzählige Beispiele bei drei Kindern.
Selbstverständlich brauchen sie Liebe, Zuneigung, Zeit, meine Ohren, Verständniss.......
Alles Liebe
Gertrud
 
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