warum spüre ich seine Seele nicht?

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Hallo Puschel,

Bitte fasse meinen Beitrag nicht als Kritik auf sondern als eine kleine Erklärung für meine, nun sagen wir mal, teilweise recht emotionalen Beiträge. Aber dies ist wie gesagt der eigentliche Hintergrund, warum ich HIER geschrieben habe und nicht im Trauerthread.
Du bist sehr feinsinnig, in der Tat hatte ich mir ganz zu Beginn meines Schreibens diese Frage gestellt. Wo ist der Unterschied in der Betrachtung genau? Und daher auch meine Einlassung so, wie sie war. Ich hoffe ich habe das Thema getroffen.

Liebe Trixii Maus,

vielen Dank für deine lieben Worte und die vielen Gedanken, die du dir zu meinen Beiträgen gemacht hast. Ich stimme dir in vielen Punkten zu. Dass der Thread so traurig geworden ist liegt natürlich an dem Umstand, dass ich direkt nach seinem Unfall angefangen habe, hier zu schreiben. Es war ja ein regelrechtes Tagebuch meiner Gefühle.
Ja, das ist in der Tat ungewöhnlich gewesen. Es ist dann schon auch für einen, wenn man es liest, belastend, etwas, womit man erst mal umgehen muß. So interpretiere ich auch das Entstehen der Beiträge, die nicht so gut damit umgehen konnten, daß Du geschrieben hast, was Du geschrieben hast, wie Du es geschrieben hast.

Aber dennoch, der Grund warum ich gerade im Jenseitsthread geschrieben habe, war eigentlich ein ganz anderer. Es ging um meine, nun sagen wir etwas vorsichtig "sensibleren Empfindungen", die ich bereits seit meiner Kindheit mit mir führe und die mich meine ersten Lebensjahre in pure Angst versetzt haben.
Erzähl doch mal. :) Oder hast Du das schon getan und ich habe es verpaßt? ich bin mir nicht sicher, ob ich immer alles mitgelesen habe. Gerade weil es mich belastet hat ähnliche wie Schneekönigin habe ich etwa wochenweise mitgelesen.

Nun, die erste Woche nach seinem Unfall hatte ich aber schon das Gefühl, dass er mich ruft. Es war ein starker Drang in mir, eine regelrechte Verzweiflung, zu seinem Körper zu kommen. Es ging nicht darum ihn zu sehen, um mich zu vergewissern sondern ich musste dorthin, weil mich eine starke Kraft dorthin zog. Da hätte der Deckel vom Sarg auch zu sein können.
Ja, das ist etwas, das Dich überrascht hat. Ich kenne es bei mir nur so: ich will den Verstorbenen auch nochmal sehen, wenn er verstorben ist. Ich habe bei den ganzen Toten, die ich erlebt habe, mittlerweile die Erfahrung gewonnen, daß ich dann besser loslassen kann, wenn ich den Toten gesehen habe.
Ich denke was einen dahin treibt ist die Liebe. Während des Schocks übernimmt sie sozusagen die Macht über uns.

Und ich denke auch nicht, dass es den Verstorbenen so egal ist, was von ihrem weltlichen Leben übrig bleibt. Es ist ja gerade dieses Bewusstsein, was sie mit hinüber nehmen.
Das wüßte ich so nicht bzw. hätte es noch in keiner Literatur so gelesen. Das Bewußtsein, das "hinüber geht" wird nicht daraus gebildet, wie die Zurückbleibenden mit dem Tod umgehen. Sondern in jeder Kultur ist das Bewußtsein der Hinterbliebenen für den Toten das, was das "Gefährt" für den Toten gestaltet, mit dem er in's Sonnenreich hinüber geht. (Beispiel Ägypten). Wir können dem Toten also den Weg bereiten, durch Rituale, Zeremonien. Zum Beispiel das Anzünden eines Kerzchens, um der Seele den Weg in's Licht zu weisen.

Ich finde es im Tibetischen sehr anschaulich beschrieben, daß der Sterbende beim natürlich einsetzenden Tod einen Wandlungsprozeß durchläuft, ähnlich unseren westlichen Trauerphasen. Beim plötzlichen Unfalltod sei es der Seele schlecht möglich, sich durch den Geist aus dem Körper befreit zu sehen. Die Loslösung kann vom sich lösenden Bewußtsein nicht so gut beobachtet werden, wie beim Sterbenden, der im Bett stirbt. Hier wird die Ablösung als langsam gehend beschrieben, während beim Unfalltod die Seele mit einem Schlag von Körper und Geist entfernt wird.

Die sensible Arbeit der tibetischen Sterbebegleiter geht daher in solchen Fällen dahin, die Loslösung der Seele für den Verstorbenen zu beobachten. Für ihn zu verstehen und ihm zu sagen: Du hattest einen Motorradunfall. Du hast es noch nicht wahrgenommen, denn es ging so schnell. Aber Deine Aufgabe ist es jetzt, hinüber zu gehen. So hattest Du es Dir vorgestellt. Drum vergewissere Dich, daß alles, was geschieht, in Ordnung ist bei denen, die Zurückbleiben. Gehe sie besuchen solange, bis sie es verstanden haben und Du es verstanden hast. Aber dann gehe hinüber.
Und den Trauernden rät der Begleiter, regelmässig bei der Lichtschickung behilflich sein, indem in diesem Sinne mit dem Verstorbenen eine Lösung besprochen wird, bis er schließlich gehen kann. (Man kann es dann richtig fühlen, wenn der Verstorbene wirklich letztendlich in's Licht geht. Das ist ein noch viel schöneres, noch viel befreienderes Kribbeln und Erlebnis, als das Kribbeln und Erleben, wenn der Verstorbene anwesend ist.)

Das fällt mir dazu ein: Tibet. In Tibet ist wohl die intensivste Auseinandersetzung mit dem Sterben geschehen.

Die stärkste Energie ist für mich immer noch die Liebe und diese bleibt das Band, was uns zwischen Jenseits und Erde verbindet.

Liebe ist unvergänglich, weil sie die reinste Kraft ist. Das Band der Liebe kann durch den Tod nicht reißen!!

Zumal ich das Wort "Jenseits" sowieso nicht mag. Es hört sich so weit entfernt an. So unwirklich. Ich mag lieber das Wort "Bewusstseinsebene" oder Dimension. Denn das "Jenseits" ist hier, direkt um uns herum.

Nein, der Tod kündigt sich nicht immer an und dennoch ist er ständig um uns, er begleitet uns und ist immer da. Wann er uns heimsucht wissen wir nicht. Von unheilbarer Krankheit einmal abgesehen, rechnen wir auch nicht damit. Wir sind so von unserem Leben in Anspruch genommen, dass wir den Tod ausklammern. Aber ich sehe darin nur ein Zeichen unserer modernen Zeit. Ich könnte dir einige ganz junge Menschen aufzählen, die der Tod auch ohne Ankündigung ereilt hat. Einen 21-jährigen mitten beim Fußballspiel, einen 30-jährigen am Arbeitsplatz. Beide umgefallen, plötzlicher Hirnschlag.

Und auch hier ist es so, zumindest bei dem 21-jährigen, dass ein Überlebender auch einen Teil gestorben ist. Wenn derjenige, den wir über alles auf der Welt lieben plötzlich und unerwartet stirbt, dann stirbt auch ein Teil in uns selbst. Das ist nunmal so. Der Verstorbene nimmt einen Teil von uns schon mal mit, in die andere Ebene. Davon bin ich überzeugt.

Weist du, ich verlasse mich ganz auf mein innerstes Gefühl und ich fange an, bewusster zu sehen. Sicher kann ich jedes seiner Zeichen als Zufall abtun und versuchen, es logisch zu erklären. Aber dann würde ich mich selber belügen. Was mit ihm ist, wo er ist und ob er sich bemerkbar machen will oder tut, überlasse ich ganz meinem Gefühl. Ich horche tief in mich rein und ich spüre die Antworten.

Gestern morgen war er wieder da, ich merke es daran, dass ich plötzlich und unerwartet ein "Gruselgefühl" bzw. eine "Gänsehaut" bekomme. Ich nenne es einfach mal so, weil man es mit diesen Worten am besten ausdrücken kann. Aber es ist für mich nicht mehr gruselig sondern wunderschön. Als Kind war es für mich eine unheimliche Erfahrung und ich hatte Angst. Jetzt, wo ich erwachsen bin und vieles erkenne, ist es für mich eine große Freude.


Ganz ganz liege Grüße
Puschel
:umarmen:
Ich denke es ist ganz individuell, wie wir und ob wir mit dem Tod in Kontakt kommen, ob wir ihn verdrängen oder ob wir seiner gewahr sind. Ebenso ist es bei den Toten.

Ich zum Beispiel habe als 7-Jähriger meinen Vater verloren, und mein Vater war sicher dejenige Mensch, den ich am meisten geliebt habe. Anders als ein erwachsener Mensch konnte ich damals nicht begreifen, wo mein Vater hingegangen ist, ich hatte noch keinen gefestigten Glauben, der mir die Phänomene meiner Psyche einordnete wie heute. Als Kind ist man ja noch fluide in allem.

Was ich beobachtete war, daß ein Fensterlein aufging oben in meinem inneren geistigen Bild, da rechts. Und in diesem Fensterlein stand Papa, als Engel. Man sagt ja auch: verstirbt ein geliebter Mensch, gewinnt man einen Schutzengel hinzu. Aber davon las ich erst viel später.

Dieses "Türchen" im Geist, das in mir das Jenseits mit meinem Leben enger verbindet als bei anderen Menschen, hat mich in die Arbeit mit Sterbenden und mit alten Menschen geführt. Diese Arbeit hat dazu geführt, daß ich das Türchen jetzt als Inhalt meines persönlichen Alltags betrachte. Mein Glaube und meine inngere Überzeugung ist es mittlerweile, daß dieses Türchen geschlossen bleibt oder weiß ist, also leer, wenn ich für mich alleine bin. Und nur wenn ich geistigen Kontakt haben will, mache ich dieses Türchen auf. Aber in meinem Glauben bin ich mir dann bewußt, daß ich einen Verstorbenen zurückhole, der eigentlich schon im Licht ist, und den ich dort ruhen lassen könnte. Ich glaube aber auch, daß ich es darf, wenn ich mich dann besser lösen kann und dann visualisiere ich meine Toten, spreche mit ihnen, diskutiere mit ihnen meine Probleme und dann sind sie sozusagen "anwesend". Ich finde nichts Schlimmes mehr daran, mittlerweile. Auch für mich existiert also die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits in meinem Inneren nicht. Aber: ich wähle selber, wann der Schlagbaum hochgemacht wird und ein Übertritt gestattet ist, und wann nicht.

Daß ich das aber so handhabe ist auf über 25-jährige Übung zurück zu führen, in der ich nun meditiere und mir gestatte, in der Tiefenentspannung mein Ich und ja, auch mein Selbst zu verlassen. Ich gestatte mir, in das Reich der Toten hinüber zu gehen, durch das Fensterchen hindurch. Meistens erscheint es mir als Tunnel. Am Ende ist Licht, dort steige ich aus und dort kann ich den Toten begegnen. Sie leben dort, alle, ich bin mir dessen durchaus bewußt. Ich kenne diese Dimension und war sehr oft in ihr, so wie ich es erinnere auch schon vor diesem Leben hier.

Aber: glaubenstheoretisch und auch von meinem Herzen her empfinde ich diese Dimension als Gefängnis. Schon hier in meinem jetzigen Leben ist mein Körper das, was mich begrenzt, daß ich eine Form habe schränkt mich ein. So empfinde ich es, zeitlebens. Mein Geist ist viel freier und meine Seele empfindet Dinge, die weder Geist noch Körper auszudrücken in der Lage sind.

Aber all dies ist für mich, meinen Glauben, für mich als Mann auch, nicht die Essenz, die ich mit mir trage. Meine Seele ist nicht der göttliche Funke, der ich bin, ebenso wenig mein Geist oder mein Körper. Alle drei Teile zusammen dagegen sind das, was ich lebe, was ich auch ertrage, was sich verwebt, verliebt, was trauert und selber sterben wird. Es ist auch das, was sich Dimenisonen vorstellen kann, in denen Tote leben können, also das, was glaubt.

Es wird etwas übrigbleiben. Und ich persönlich glaube und weiß für mich: die Menschen, die mich betrauern, müssen mich loslassen. Sie müssen mich erinnern als jemand, der verstorben ist. Sie sollen bitte lernen, daß ich nicht mehr bin, aber daß sie noch sind. Sie sollen bitte nicht leiden, weil ich gelitten habe.

Daß sie es dennoch tun werden, ist mir bewußt. Aber das, was wirklich Ich in mir ist, das wird weitergehen in's Licht. Ich werde meine Erinnerung hoffentlich beim Sterben hierlassen können, in diesem Leben, und als freies Wesen in meine Zukunft aufbrechen. So habe ich es auch im Leben gemacht: ich bin aufgebrochen, jedes Mal auf's Neue, wie Dein Motorradfahrer, auch wenn es sich kaum lohnte, aber mein Herz hat mich geführt und ich habe sonst nichts gebraucht.

Das Leben geht weiter. Ich weiß, daß es kein Trost ist, so wie ich es schreibe. Mir tut das leid. Ich weine darüber, daß ich es so sehe, daß ich so ein freier Falke bin, der die Liebenden lieben läßt, ihnen Liebe bringt, um dann weiter zu gehen und Weiteren Liebe zu geben.

mfg,
Trixi Maus

P.s: Ich hoffe es ist nicht einfach nur zu früh für meine Worte.
 
Liebe Trixi Maus,

aber wenn es denn so wäre, dass du mit dem Loslassen deines unbrauchbar gewordenen Körpers alles hinter dir lassen würdest... wozu hättest du dann dein Erdenleben gehabt? Diente es nicht letztendlich dazu, zu lernen? Dann wäre ja alles umsonst gewesen was du hier erfahren hast? Das würde ja bedeuten, dass du immer wieder geboren wirst um ständig von vorne anzufangen? Meine persönliche Auffassung ist übrigens, dass man nicht reinkarnieren muss, wenn man nicht möchte. Es ist wie im Erdenleben auch. Der eine lernt und geht studieren um sein Wissen ständig zu vermehren, der andere ist mit seinem Job zufrieden und beschränkt sich auf das, was er sich davon leisten kann.

Ich halte nicht viel von Büchern. Ich habe schon früher in das eine oder andere reingeschaut und musste mit Erschrecken feststellen, dass dort viel zu weit gegriffen wird. Manche Autoren schreiben, als wären sie selber schon 1000 Jahre im Jenseits gewesen, bis zu Gott vorgedrungen um dann mit allen Geheimnissen zurückzukehren und ein Buch darüber zu schreiben. Ich verlasse mich da lieber auf meine eigenen Intuitionen. Damit meine ich aber nicht die unzähligen Berichte und Forschungen über Nahtoderlebnisse. Darin besteht für mich kein Zweifel.

Leider bin ich weder medial veranlagt noch bin ich in der Lage mein Bewusstsein zu erweitern oder Astralreisen vorzunehmen. Ja ich habe noch nicht einmal einen Kurs zur Tiefenentspannung besucht. Ich habe diese Gabe leider nicht und ich glaube auch nicht, dass ich sie mir erlernen kann. Aber ich habe mein inneres Gefühl, mein sogenanntes Bauchgefühl und ich spüre negative oder positive Energien.

Ich habe hier im Thread nicht soviel darüber geschrieben, eher über PN. Es ist für mich auch nicht so einfach gewesen, in einem Esoterikforum zu schreiben, weil ich aufgrund meiner Angsterfahrungen aus der Kindheit, immer gerne Abstand von sowas genommen habe. Aber ich kann dir schon mal soviel sagen: Ich würde niemals wieder in meinem Elternhaus auch nur eine Nacht verbringen wollen, obwohl ich eine Kindheit in sehr viel Liebe hatte. Es ist eine sehr negative Energie mit diesem Haus verbunden. Sehr viel Schmerz und Leid und ich bin bis zu dem Tage, an dem ich ausgezogen bin, IMMER von Alpträumen geplagt gewesen. Tod, Särge, böse Geister, Gefühle von Angst und Grauen, waren meine ständigen Begleiter. 21 Jahre lang! Warum das alles so war, habe ich bis heute nicht herausfinden können. Die Menschen, die es mir noch sagen könnten, sind mittlerweile selbst verstorben.

Erst als ich Zeuge des Sterbens meines geliebten Vaters war, habe ich eine andere Einstellung zum Tod bekommen. Dieses Sterben war liebevoll, freudig, ohne Angst und voller Liebe. Ich habe sofort losgelassen und WUSSTE, er geht geradewegs aufs Licht zu. Ich habe ihn in seiner Ruhe nie wieder gestört, ihn weder um Hilfe gebeten noch allzu intensiv an ihn gedacht (weil ich schon zu der Zeit spürte, dass ich ihn mir damit zurückhole). Das war MEIN Zeichen der Liebe an IHN.

Aber alle Menschen die mich bisher verlassen haben, hatten irgendeneinen Glauben. Nicht unbedingt ein christlicher sondern es war ein Glaube auf ein Weiterleben nach dem Tod. Ich denke auch nicht, dass es unbedingt so wichtig ist, in welche Richtung man dahingehend glaubt. Wichtig ist der Glaube überhaupt. An dem Tage, an dem DEINE Seele hinübergehen wird, weis sie, dass es weitergeht. Ob es nun die Richtung ist wie du sie dir jetzt vorstellst ist einerlei. Sie WEIS, dass es weitergeht. Demzufolge bist du, meiner Meinung nach, schon gerettet.

Bei meinem Motorradfahrer war es aber so, dass er KEINEN Glauben hatte. Er glaubte weder an eine höhere Macht noch glaubte er an ein Weiterleben nach dem Tod überhaupt. Er vertrat die Meinung "wenn ich durch einen Motorradunfall sterbe, dann ist das halt so. Dann bin ich sowieso weg, danach kommt nichts mehr". Und wenn so jemand stirbt, dann denke ich mir, ist es anders. Und ich kann es dir nicht mit logischen Worten erklären, es ist wieder dieses Gefühl in mir, eine gewisse Unruhe aber ohne konkreten Beweis: Er sucht den Kontakt zu mir. Entweder, weil er mich braucht oder weil er irgendetwas weis, was mir noch verschlossen ist. Vllt. ist es ja, dass ich ihm bald folgen werde und er nur auf mich wartet? Ich möchte schon noch gerne ein bisschen mein Leben hier genießen also wild darauf wäre ich jetzt nicht... aber es ist etwas, was noch nicht abgeschlossen ist. Das spüre ich einfach. Warum und wieso, kann ich nicht sagen.

LG
Puschel
 
@TrixiMaus,

mich freut es das du dich auch in diesen Thread eingebracht hast und auch das WIE, dankeschön!

LG Asaliah:)

Alles hat seine Zeit.
 
Bei meinem Motorradfahrer war es aber so, dass er KEINEN Glauben hatte. Er glaubte weder an eine höhere Macht noch glaubte er an ein Weiterleben nach dem Tod überhaupt. Er vertrat die Meinung "wenn ich durch einen Motorradunfall sterbe, dann ist das halt so. Dann bin ich sowieso weg, danach kommt nichts mehr". Und wenn so jemand stirbt, dann denke ich mir, ist es anders. Und ich kann es dir nicht mit logischen Worten erklären, es ist wieder dieses Gefühl in mir, eine gewisse Unruhe aber ohne konkreten Beweis: Er sucht den Kontakt zu mir. Entweder, weil er mich braucht oder weil er irgendetwas weis, was mir noch verschlossen ist. Vllt. ist es ja, dass ich ihm bald folgen werde und er nur auf mich wartet? Ich möchte schon noch gerne ein bisschen mein Leben hier genießen also wild darauf wäre ich jetzt nicht... aber es ist etwas, was noch nicht abgeschlossen ist. Das spüre ich einfach. Warum und wieso, kann ich nicht sagen.

Liebe Puschel,
ich habe einiges hier gelesen und es tut mir alles sehr leid.
Wünsche dir viel Licht und Kraft in dieser schwierigen Zeit.

Nun zu deiner Schilderung oben:
Ich hatte schon manchmal Kontakt zu Verstorbenen. Und die, die auch im Leben an etwas glaubten ging es im Tod tatsächlich gut. Sie hatten das Gefühl angekommen zu sein.

Bei Menschen die glauben nach dem Sterben kommt nichts mehr sieht es oft anders aus.
Sie sind verwirrt, wissen gar nicht was los ist. Sie glauben oft immer noch zu leben, können sich ihren Leichnam den sie sehen nicht erklären.

Moglicherweise war das auch bei einem Freund so. Er weis wohl nicht was er machen soll, er weis nicht wo er ist, was jetzt passiert.
Eventuell sucht er bei dir Antworten, möchte Hilfe von dir, um das alles zu verstehen.

Versuch mal mit ihm zu reden, in Gedanken oder auch laut.
Erkläre ihm was passiert ist, wo er jetzt sein könnte,...was du glaubst wie es weitergehen könnte.
Das ist sicher nicht leicht für dich, aber wenn seine unsicherheit weg ist, wird es viell. auch für dich besser.

Auf jeden Fall alles Gute dir,
Glg Ronna
 
Liebe Ronna,

ich hatte etwa eine Woche nach diesem Unfall einen Traum. Ich habe ihn zu seinem Motorrad geführt und ihm gezeigt, dass es völlig beschädigt ist. Seine Jacke gezeigt, die zerrissen ist. Aber dieser Traum war noch zu verwirrend, sein Gesicht löste sich auch immer wieder auf, wie ein Nebel... Ich glaube nicht, dass er es verstanden hat.

Ich muss dazu sagen, dass er nicht am Unfallort verstorben ist sondern eine Stunde später im OP, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben also unter Narkose.

Ich habe seinerzeit den Thread unter dem obigen Titel eröffnet, weil ich hier wirklich gespürt habe, dass etwas anders war. Nicht so, wie bei den anderen Angehörigen, die alt und zufrieden verstorben sind. Ich spüre irgendwie, dass er orientierungslos war oder noch ist... aber ich spüre noch nicht, dass er im Licht ist. Das hat sich bisher anders angefühlt, wärmer, glückseliger, friedlicher. Man kann es schlecht beschreiben, weil man es erlebt haben muss.

Seit ein paar Tagen ist es ziemlich still geworden. Gestern morgen habe ich ihn kurz gespürt (Gänsehautschauer). Aber nur kurz, vllt. ein paar Sekunden lang...

LG
Puschel
 
Seit ein paar Tagen ist es ziemlich still geworden. Gestern morgen habe ich ihn kurz gespürt (Gänsehautschauer). Aber nur kurz, vllt. ein paar Sekunden lang...
Ich möchte mich noch einmal einschalten unf fragen, was daran so toll sein, die Seelen hier auf der Erde zu halten? Denn danach sieht es für mich (leider) nach wie vor aus.
Es geht nich darum, dass er dich nicht loslassen kann. Es geht darum, dass du ihn nicht loslassen kannst (und willst). Das ist ein großer Unterschied.
 
Moglicherweise war das auch bei einem Freund so. Er weis wohl nicht was er machen soll, er weis nicht wo er ist, was jetzt passiert.
Eventuell sucht er bei dir Antworten, möchte Hilfe von dir, um das alles zu verstehen.

Versuch mal mit ihm zu reden, in Gedanken oder auch laut.
Erkläre ihm was passiert ist, wo er jetzt sein könnte,...was du glaubst wie es weitergehen könnte.
Das ist sicher nicht leicht für dich, aber wenn seine unsicherheit weg ist, wird es viell. auch für dich besser.
Die einzige Möglichkeit, die ich ansonsten für sinnig halten würde. Wenn es aber darum gehen würde, wäre das Verhalten Puschels ein anderes. Bisher lese ich hier nichts oder wenig dergleichen. Denn diese Herangehensweise würde es ihr erleichtern, sich noch einmal zu verabschieden und ihn loszulassen.
Geht es ihr nur darum?
 
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Liebe Schneekönigin,

was heisst denn loslassen für dich? Wenn damit gemeint ist, dass ich nach 4 Wochen nicht mehr um ihn trauern darf, ihn vermissen darf, ja dann kann ich wirklich noch nicht loslassen. Wäre es jetzt so, dass ich seit 4 Jahren um ihn trauern würde, dann dürfte man mich wirklich wachrütteln.

Aber wenn loslassen bedeutet, dass man sich parallel zur Trauer auch wieder in ein eigenes Leben begibt, seinen Alltag meistert, lachen kann, in die Zukunft blickt und auch etwas dafür tut... dann habe ich bereits losgelassen!!!

Aber natürlich. Bei mir ist es ja ein spezieller Fall. Ich glaube wirklich, du suchst bei mir ständig nach Anzeichen dafür, dass ich vor lauter Schmerz schon durchgeknallt bin und Halluzinationen habe. Das finde ich persönlich sehr schade, da wir ja hier in einem Forum für "Jenseitskontakte und Erscheinungen" sind. Dann müsste hier ja jeder User spinnen, der ein gewisses Gefühl mit sich trägt oder verschiedene Zeichen bekommen hat.

Offensichtlich hast du mich hier aber auserwählt auf dem Kicker und ich habe echt keine Lust mehr, meine Überzeugung vor dir zu verteidigen. Warst du überhaupt schon einmal in so einer Situation? Ich denke eher nicht. Im Grunde stellt du hier jeden als lächerlich hin, der gewisse Dinge schon erlebt hat und zwar mit mir als Aufhänger. Warum schreibst du dann hier mit wenn alles doch nur aus der Einbildung heraus geschieht?

LG
Puschel
 
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