Warum Aussteiger unbegabt fürs Glück sind..

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SYS41952

Guest
Der Aussteiger ist mitteilungsbedürftig. Er muss über sich reden, wieder
und wieder, da seine neue Identität durch Kommunikation begründet wird. Da
sein Profil erst in Abgrenzung sichtbar wird, neigt er zu Arroganz gegenüber
jenen, denen er ein tristes, angepasstes Leben unterstellt. Nicht nur, dass er
für sich selbst eine höhere Erkenntnisstufe postuliert, er pathologisiert sein
kritisches Gegenüber, indem er abweichende Standpunkte nicht als solche
respektiert, sondern Daheimgebliebenen entweder Begrenztheit im Denken
unterstellt oder sie als neidzerfressen diffamiert.




http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,522476,00.html

Ich finden den Artikel sehr interessant, weil ja schon seit längerem
in allen möglichen Median vom Aussteigen geschwärmt wird. Kein TV-Sender
in dem nicht mindestens eine Doku-Soup läuft. Interessanterweise ist der
Boom vom Aussteigen noch nicht wirklich gebrochen und das obwohl ja auch
im Fernseh zu sehen ist, wie wenig unkompliziert es ist, mal eben ein ganzes
Leben hinter sich zu lassen.
 
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"Da sein Profil erst in Abgrenzung sichtbar wird.."

Mag mir das bitte wer erklären?
 
"Da sein Profil erst in Abgrenzung sichtbar wird.."

Mag mir das bitte wer erklären?

Vielleicht so was wie, geht in der Masse unter, also muss die Masse weg..

In dem Artikel steht ja auch:

Der Aussteiger ist gewöhnlich. Er, der sich als Individualist versteht, ist in
Wahrheit nur Tier einer Herde von selbst ernannten Individualisten und pflegt
mit Hingabe Gruppensprache und Gruppenhabitus.Nicht umsonst gibt es
Aussteigerinseln und Aussteigerbuchten, okkupiert von Einzelgängern im
Kollektiv, nicht umsonst findet der Aussteiger im Internet sein Forum.

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,522476,00.html
 
Also dem hier kann ich nicht soweit zustimmen:
Der Aussteiger ist selbstbezogen. Er kreist um sich, er nimmt sich wichtig, zu wichtig.
Ihm geht es allein um sein Heil. Er feiert die maximale Freiheit als maximales Glück und
verkennt, dass Ungebundenheit auch Bindungslosigkeit heißt - und Einsamkeit. Wer
geht, wohin er will, wann er will, wie er will, übernimmt keine Verantwortung, weder für
die Familie noch für die Gesellschaft. Er entsolidarisiert sich und gefällt sich in
Systemkritik, dabei macht er es sich leicht, denn er verändert nicht die Welt, in der er
lebt. Er flieht vor ihr. Er ist feige.

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,522476,00.html

Ein Arbeitskollege ist nach Australien ausgewandert und er hat jetzt besseren
Kontakt zu seiner Familie, als jemals zuvor. Offen sichtlich kann Entfernung
auch Nähe erzeugen. Aber vielleicht liegt es auch daran, das er wegen der
Arbeit gegangen ist. Also vielleicht nicht unbedingt eine Flucht und somit
auch kein Bedarf alles hinter sich zu lassen:confused:
 
Ich unterscheide da schon auch zwischen Auswanderern und Aussteigern.

Ich könnte beides nicht..ich hab mehrfach nen guten Job sausen lassen,
weil es einfach die Zeit mit meinem Kind zu sehr eingeschränkt hätte.

Außerdem mag ich meine Verwandtschaft....außer auf diversen Festivitäten :D
 
Ich könnte beides nicht..ich hab mehrfach nen guten Job sausen lassen,
weil es einfach die Zeit mit meinem Kind zu sehr eingeschränkt hätte.

Außerdem mag ich meine Verwandtschaft....außer auf diversen Festivitäten :D

Ich hab 2 Fernumzüge hinter mir- deshalb las ich den Artikel aufmerksam und selbstkritisch. ;)
 
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Distanz/Entfernung ist Nähe ... (am andren Ende des Stabes )

wenn du knapp vor einem Bild stehst , nimmt man oft nicht den ganzen Umfang wahr ...geht man einige Schritte weg , so erkennt man leichter das ganze Bild ...
nur oft kann man dann nicht mehr zurück ...im Falle eines Aussteigers
denkt sich die Fee:)
 
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