ich würde auch eher sagen, daß es gewaltige Unterschiede zwischen Verliebtsein und Angst gibt. Verliebtsein öffnet, die Welt strahlt, das Herz läuft über, alles ist schön, die Beine werden weich, es geht mit einer tiefen Sehnsucht einher. Angst macht zu, fokussiert auf das, was grad passiert (z.B. der Einbrecher), alles ist auf Flucht ausgerichtet oder aber mit Verdrängen (Angst vor Gefühlen z.B., unangenehmen Situationen) beschäftigt. Das Herz springt nicht aus Freude, sondern aus Furcht. Wenn es bei Verliebtsein Aufregung ist im positiven Sinne, so ist es bei Angst das totale Gegenteil. Das zeigt doch allein schon die Tatsache, das die Menschen gerne verliebt sind und manchmal fast süchtig nach diesen Gefühlen. Angst stattdessen möchte niemand gerne erleben. Das eine ist irgendwie eine Erwartungshaltung (gleich küßt er mich, gleich passiert dies und jenes), das andere eine Flucht- oder Verteidigungsreaktion.
Ja, ich weiß schon, was Du meinst. Ich bin auch sehr viel lieber aus Verliebtheit heraus aufgeregt als aus Angst. Aber auf der puren Körperebene habe ich eben festgestellt, dass die Körperempfindungen identisch sind. Schau, Du kannst vor Freude weinen und vor Trauer. Du hasst von ganzem Herzen und Du liebst aus ganzem Herzen. Die Lustgeräusche, die Menschen z.B. im sexuellen Beisammensein evtl. von sich geben, könnten auch Äußerungen von gerade Gequälten sein. Es gibt da ganz viele Entsprechungen, wenn man genau hinsieht. Und das meinte ich. Klar empfinden wir lieber Lust als Qual, aber der Körper tut so als wäre da kein Unterschied und auf Körperebene drücken wir uns sehr direkt aus.
Warum sollte Haß zunehmen, je mehr ich Liebe? Das verstehe ich nicht. Hast Du da vielleicht ein Beispiel, an welchem Du es erläutern kannst, wie genau Du es meinst?
Wir Leben in der Dualität und da ist eben immer sowohl die eine als auch die andere Seite enthalten. Dazu ist für einen perfekten Ausgleich gesorgt. Das Ganze ist immer im Gleichgewicht. Nach meiner Beobachtung gilt das sowohl für den einzelnen Menschen, der Alles ist und in dem Alles enthalten ist. Es gilt aber auch für die Menschheit als Kollektiv. Die einzelnen Menschen entsprechen sozusagen den einzelnen Zellen unserer Körper.
Du willst ein praktisches Beispiel. Je konsequenter ich z.B. im Verhältnis zu meinem Sohn der Liebe treu geblieben bin, desto mehr hat er mich gehasst.
Aber das gilt auch für "da draußen". Wir werden hier auf Erden nie Frieden haben, solange wir den Krieg bekämpfen. D.h. aber nicht, dass es falsch wäre, den Krieg zu bekämpfen. Wir sind einfach so. Wir können da im Moment gar nichts gegen machen.
Schau, und an diesem Gedankenpunkt werde ich üblicherweise innerlich ganz still und ergebe mich. Da trifft die Erkenntnis zusammen, dass wir gleichzeitig für alles selbst verantwortlich wie auch Spielball des Universums sind. Und was soll man da noch sagen?
Es geht mir also jetzt gar nicht darum, hier im Gespräch Veränderungsstrategien zu entwerfen. Und Reinfriede, mir geht es auch gar nicht um Ursachenforschung (um dann etwas zu verändern), sondern um Ist-Zustand-Forschung (zur Erhellung des Bewußtseins
, - was natürlich letztlich dasselbe ist).
Katarina