Vom Groben ins Feinere: Der Weg zur Freiheit ist ein Stufenpfad

Samana Johann

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Kampuchea, Aural
Eine Stufenweise Übung

Das Dhamma, die Wahrheit gelehrt von Buddha, ist unübersehbar ansteigend, durch ausdauernde Übung, gezeichnet. Buddha machte viele Male klar, das Erwachen nicht einfach wie ein Schuß ins Blaue, für einen ungeübten und unvorbereiteten Geist, passiert. Vielmehr spitz sich eine lange Reise über vielen Stufen zu: [1]

So wie der Ozean einen verlaufenden Festlandssockel, eine allmählichen Böschung, einen abgestuften Hang, mit einem plötzlichen Absturz erst nach einer langen Strecke hat: in selber Weise hat diese Dhamma & Vinaya (Lehre und Verhalten) ein verlaufendes Training, eine allmähliche Darstellung, eine gestufte Übung, mit einem Durchbruch zur Erkenntnis erst nach einer langen Strecke.
Ud 5.5
Bhikkhus, ich sage nicht, daß das Erlangen der Erkenntnis auf einmal ist. Vielmehr ist das Erlangen von Erkenntnis nach einem stufenweisen Training, schrittweiser Handlung, schrittweiser Übung. Und wie ist da das Erlangen der Erkenntnis nach einem stufenweisen Training, schrittweiser Handlung, schrittweiser Übung? Das ist der Fall, nachdem Überzeugung aufgekommen ist, einer [einen Lehrer] aufsucht. Besucht, kommt einer näher. Näher gekommen, leiht einer ein Ohr. Ein Ohr geliehen, hört einer das Dhamma. Das Dhamma gehört, erinnert einer sich. Erinnernd, durchdringt einer die Bedeutung der Lehren. Die Bedeutung durchdringend, kommt einer zu Übereinstimmungen durch grübeln über die Lehren. Da ein Übereinstimmen durch grübeln über die Lehre seiend, kommt Begierde auf. Wenn Begierde auf kommt, ist einer gewillt. Wenn einer gewillt ist, besinnt er. Besinnt, unternimmt einer eine Anstrengung. Eine Anstrengung getan, realisiert einer mit dem Körper die ultimative Wahrheit und sie mit Einsicht durchdrungen, sieht er sie.
MN 70
Buddhas Lehren sind durchzogen von Begriffen der schrittweisen Entwicklung. Seine Methode der "stufenweisen Einführung" (anupubbi-katha), welche in verschiedenen Formen in unzähligen Suttas aufscheint, folgt stets dem selben Muster: der führt Neuankommende von den ersten Grundlagen durch stets zunehmende und fortgeschrittenere Lehren, den gesamten weg bis zur Erfüllung der Vier Edlen Wahrheiten und der völligen Verwirklichung von Nibbana:

Dann, mit seinem Wesen das Wesen der gesamten Versammlung umschlungen, fragte sich der Befreite: "Nun, wer hier ist fähig das Dhamma zu verstehen?" Er sah Suppabuddha, den Aussätzigen, in der Versammlung sitzen und ihn sehend, kam der Gedanke in ihm auf: "Diese Person ist fähig das Dhamma zu verstehen." So, auf Suppabuddha, den Aussätzigen, abzielend, Großzügigkeit, über Tugend, über Himmel; er legte die Nachteile, Degeneration und die Korruption der Sinnlichkeit und den Lohn derEntsagung dar. Dann als der Befreite wußte, das Suppabuddhas, des Aussätzigen Geist, bereit war, biegsam, frei von Hindernissen, erhoben und klar, gab er eine besondere Dhamma-Rede an Erwachte, d.h.Streß, Ursprung, Beendigung und Pfad. Ud 5.3
Auf jeder Ebene dieses "stufenweisen Trainings" (Anupubbi-Sikkha), entdeckt der Übende neue und wichtige Dimensionen der Gesetzmäßigkeit von Ursache-und-Wirkung, kamma, dem Eckstein von Rechter Ansicht. Es ist daher nützlich ein Bezugsrahmenwerk zu organisieren, in dem man die gesamten Lehren Buddhas betrachtet.

Die stufenweise Ausbildung beginnt mit der Übung in Großzügigkeit, welches hilft den langsamen Ablauf des Schwächens der gewöhnlichen Neigungen eines unerwachten Übenden, am Festhalten an Sichtweisen, an Sinnlichkeiten und ungeschickten Gedanken und Verhalten, zu beginnen. Dies ist gefolgt von der Entwicklung von Tugend, der grundlegenden Ebene von Sinnesbeherrschung, welches dem Übenden hilft einen gesunden und vertrauenswürdigen Sinn von Selbst zu entwickeln. Der Friede im Geist, geboren aus dieser Ebene des Selbstrespekts, versorgt mit dem Fundament für die weitere Abwicklung entlang des Pfades. Der Übende versteht nun, daß gewisse Arten des Glücks, tiefer und zuverlässiger sind, als irgend eine Sinnesbefriedigung auch geben mag. Das Glück aus Großzügigkeit und Tugend kann selbst zu einer Wiedergeburt in die Himmelsreiche, ob nun im wörtlichen oder metaphorischen Sinn, führen. Doch unter Umständen merkt der Übende die unabwendbaren Nachteile jeder Art des Glückes: so gut eine Wiedergeburt in einem heilvollen Zustand auch sein mag, ist diese Art des Glückes kein wahres und bleibendes, denn es hängt von Bedingungen ab, über die man keine absolute Kontrolle hat. Dies zeichnet einen kritischen Punkt in der Übung aus, an dem der Übende bemerkt, das wahres Glück niemals in den Ebenen der physischen und sinnlichen Welten zu finden ist. Die einzige mögliche Route zu einem unbedingten Glück, liegt in der Entsagung, im Abwenden von den sinnlichen Ebenen, im Eintauschen von gewohnten, niedrigeren Formen des Glückes, für etwas viel nützlicheres und edleres. Nun, hier am Schluß, ist der Übende reif die Lehren über die Vier Edlen Wahrheiten zu empfangen, welche den Kurs für das erforderliche mentale Training, zum Verwicklichen des höchsten Glücks, Nibbana, aussprechen.

Viele Westler treffen über Meditations-Retreats auf die Lehren Buddhas, welche üblicher Weise mit Einführungen im Entwickeln von geschickten Qualitäten wie Rechte Achtsamkeitund Rechte Konzentration beginnen. Es ist wert zu bemerken, daß so wertvoll diese Qualitäten auchsind, Buddhas sie am Endeseines Stufentrainingskürses plaziert hatte. Die Bedeutung ist klar: um den größten Nutzen aus der Meditationspraxis zu ziehen, um die volle Reife aller, für das Erwachen erforderlicher Qualitäten, zu entwickeln, darf man die fundamentale Basisarbeit nicht übersehen. Es gibt keinen Abschneider in diesem Ablauf.

Hier ist Buddhas sechsstufige Ausbildung in etwas mehr Einzelheiten:
 
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Weil das Ergebnis von Kamma, jetzt, später oder im nächsten Leben aufkommt, ist es Ziel Kamma zu beenden? Und beenden kann man Kamma durch den edlen achtfachen Pfad.

Da macht die Stufenweise Übung natürlich Sinn. Denn alleine Kamma zu begreifen und umzusetzen ist für manches westliche Menschenkind nicht all zu leicht, geschweige denn das es auf die Idee käme, die Verantwortung für sein tun/handeln zu übernehmen.

Die Erklärungen auf deiner Webseite sind einprägsam, da sie sich öfter wiederholen.

Hier mal die Erklärung kamma

https://zugangzureinsicht.org/html/ptf/dhamma/sacca/sacca4/samma-ditthi/kamma.html
 
Die Erklärungen auf deiner Webseite sind einprägsam, da sie sich öfter wiederholen.
[Die "Credits" erhält der Erhabene Buddha, und Generationen von sehr gewissenhaften Schülern, die Sangha der Mönche, welche gutes Wort bestmöglichst und als nicht weltbindende Güte bis hier her getragen haben. Nicht ist es daher meinereinen's Seite, um dieses auch zu erwähnen, doch von der Güte von Haushältern getragen und dafür Raum gegeben, der Sangha und dessen vertrauensvollen Laienanhängern gewidment, wie auch allen, die zu langfristigem Glück geschickte Anstrengungen tun lernen wollen.

Mudita, das guter Haushälter, ob der vielen Mängel, viel Wesentliches für sein Wohl annehmen vermag.

Übrigens sind die Seiten mit vielen Etgänzungen auf sangham.net in einer "wiki"-like Umgebung im Aufbau, wo auch Such funktioniert. Jeder mag da stets Möglichkeit haben Mängel zu beheben, wenn Freude daran.]
 
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