Viele Menschen in der Stadt - Dichtestress?

Loop

Dauntless Banana
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10. Oktober 2008
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41.215
Hallo!

Ich hab überlegt, wegen den Vorfällen in Chemnitz, warum so viel Aggression und Hass zwischen Menschengruppen existiert.
Kann Dichtestress eine Erklärung sein?

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/dichtestress/17952

spektrum schrieb:
Mit steigender Personendichte nehmen beim Menschen Kindersterblichkeit, Geschlechtskrankheiten, Tuberkulosefälle, Selbstmordrate, Jugendkriminalität und Geisteskrankheiten zu.

Ich denke dabei auch an die hohe Selbstmordrate in Japan, kann die auch davon kommen?

Leben in Städten wirkt sich zusätzlich aus:

spektrum schrieb:
Die Personendichte ist aber hier sicher nicht der einzig und nicht der direkt wirksame Faktor. Die Verstädterung (Urbanisierung) z. B. bringt viele Veränderungen mit sich, an die der Mensch evolutionär nicht angepaßt ist. In der persönlichen Begegnung zwischen Individuen werden aufgrund der sozialen Überstimulation, des "cognitive overload", Mechanismen entwickelt, die dazu beitragen, den Streß zu verringern. Der Dichtestreß entsteht dadurch, daß der Mensch genetisch prädisponiert (Präadaptation) ist, persönliche Bande zu knüpfen. Mit den Mitgliedern einer Kleingruppe ist dies möglich, innerhalb der Vielzahl der täglichen Begegnungen in heutigen städtischen "Supergruppen" aber nicht mehr.

Wenn ich bei meinem Freund länger am Land bin, wo wenige Menschen leben, und dann nach Wien in die Stadt komme, merke ich, daß es mich am Anfang verwirrt und mir teilweise zu viel ist, daß so extrem viele Menschen in U-Bahn und Straßenbahn sind, meist steht man Körper an Körper. Ich selber neige dann dazu, mich zurück zu ziehen, aber andere vielleicht nicht, die lassen den Druck dann raus auf ungute Weise. o_O


Wie seht Ihr das? :unsure:
 
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Die Diskussion darüber ist ja nicht neu, schon vor 20 Jahren hab ich davon in der Uni gelernt. Aber was kann man tun?
 
Ich hab überlegt, wegen den Vorfällen in Chemnitz, warum so viel Aggression und Hass zwischen Menschengruppen existiert.
Kann Dichtestress eine Erklärung sein?
Hallo Loop,
das glaube ich eher nicht.
Sachsen ist nicht so dicht besiedelt und Chemnitz ist zwar eine Großstadt mit 244tausend Einwohnern, aber es gibt in Deutschland größere Städte, in denen nicht so viel Aggression herrscht und auch Köthen (Sachsen-Anhalt) ist lediglich eine Kleinstadt mit 26000 Einwohnern.
Ich glaube, die Gründe kennen wir alle, dürfen aber hier nicht darüber schreiben
Der Osten ist ja durchaus bekannt für seine starke rechte Szene die sich nach dem Fall der Mauer in diesem sogen. liberalen Rechtsstaat, so richtig schön, ungestört ausbreiten konnte (siehe NSU).
Die Menschen dort haben damals schon die DDR schon klein gekriegt, mit Mut, Hartnäckigkeit und friedlichem Widerstand. Wäre schön, wenn sie mit diesen Tugenden jetzt politische Ziele anvisieren würden.
Die primitiven rechten Krawallmacher bringen den ganzen Osten in Verruf. Ganz abgesehen davon, die linken gewaltbereiten Chaoten sind auch nicht besser - nur das nicht den Hitlergruß und ihren nackten Hintern zeigen....(_o_), aber Dichtestress haben m.E. beide Gruppierungen nicht.
 
das glaube ich eher nicht.
Den Dichtestress gibt es. Nicht für Krawaller vielleicht. Die reagieren sich eh höchst ungut ab.@
Aber dass esfür die Psyche nicht von Vorteil ist, wenn man weit weg von der Natur dicht an dicht lebt, ist ein alter Hut.
@Loop , die extremen Krawalle sind natürlich ein städtisches Problem.
Hier auf dem Land reagieren sich die (vorwiegend) Männer am Wirtshaustisch ab. Für eine Demo sind sie sicher zu bequem.
 
Hallo Loop,
das glaube ich eher nicht.
Sachsen ist nicht so dicht besiedelt und Chemnitz ist zwar eine Großstadt mit 244tausend Einwohnern, aber es gibt in Deutschland größere Städte, in denen nicht so viel Aggression herrscht und auch Köthen (Sachsen-Anhalt) ist lediglich eine Kleinstadt mit 26000 Einwohnern.
Ich glaube, die Gründe kennen wir alle, dürfen aber hier nicht darüber schreiben
Der Osten ist ja durchaus bekannt für seine starke rechte Szene die sich nach dem Fall der Mauer in diesem sogen. liberalen Rechtsstaat, so richtig schön, ungestört ausbreiten konnte (siehe NSU).
Die Menschen dort haben damals schon die DDR schon klein gekriegt, mit Mut, Hartnäckigkeit und friedlichem Widerstand. Wäre schön, wenn sie mit diesen Tugenden jetzt politische Ziele anvisieren würden.
Die primitiven rechten Krawallmacher bringen den ganzen Osten in Verruf. Ganz abgesehen davon, die linken gewaltbereiten Chaoten sind auch nicht besser - nur das nicht den Hitlergruß und ihren nackten Hintern zeigen....(_o_), aber Dichtestress haben m.E. beide Gruppierungen nicht.

Naja, es geht ja jetzt auch nicht nur um Chemnitz, das war nur der Anlass. Aber vielleicht ruft Dichtestress ein Stück den Wunsch hervor, nicht mit einer Gruppe gegen andere zu verbünden. Schon immer gab es Kriege und Kämpfe um Ressourcen, und in einer dicht besiedelten Stadt haben vielleicht manche das Gefühl, genau deswegen zu kurz zu kommen und nicht genügend zu haben.
 
Den Dichtestress gibt es. Nicht für Krawaller vielleicht. Die reagieren sich eh höchst ungut ab.@
Aber dass esfür die Psyche nicht von Vorteil ist, wenn man weit weg von der Natur dicht an dicht lebt, ist ein alter Hut.
@Loop , die extremen Krawalle sind natürlich ein städtisches Problem.
Hier auf dem Land reagieren sich die (vorwiegend) Männer am Wirtshaustisch ab. Für eine Demo sind sie sicher zu bequem.

Ja, es wird schon lange erforscht und überlegt, was man tun könnte.
Das wird bei meinem Freund am Land wahrscheinlich auch so sein.
 
Das angesprochene Problem ist viel zu komplex und auf derart formulierte Frage kann die Antwort (von mir zumindest) nur NIX lauten.

Schade. Ja, leider haben viele keine Antwort und keine Lösung dafür. Viele Menschen ziehen in die Stadt, weil es auf dem Land wenig Arbeit gibt, auch mein Freund muß jeden Tag in die Stadt pendeln mit der Schnellbahn. Auch bezahlbare Wohnungen gibt es auf dem Land nicht so viele, fast alle haben dort Häuser, aber das kann sich nicht jeder leisten. :dontknow:
 
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Ich fürchte, wie schon @Marcellina geschrieben hat, nichts.
Landflucht gibt es in Ö wieder vermehrt, was zwar gut für die Natur, sicher aber nicht für die Menschen ist.

Ja, den Leuten bleibt oft auch gar nichts anderes übrig, kaum Arbeit und kaum bezahlbarer Wohnraum. Es konzentriert sich zwangsläufig alles in den Städten.
 
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