Eine sprachliche Option, die du besitzt und ich nicht und daher kontingent (zufällig). Ich hätte auch schreiben können, dass es kein Gefühl gibt, das sich nicht sprachlich ausdrücken ließe.
Jetzt verstehe ich was Du mit "kontingent" meinst! Du benutzt "kontingent" abgeleitet aus "Kontingenz", dem lateinischen "
contingentia" und ich sah darin die Ableitung aus dem "Kontingent", der festgelegten Anzahl von...
Sehr ähnliche fremdsprachliche Begriffe mit unterschiedlicher Bedeutung, die Beispielhaft darstellt wie wichtig es ist eine gemeinsame verständliche Sprache zu benutzen um nicht aneinander vorbei zu reden!
Allgemeinheit? Dann beruht der Wert einer Sache auf Konvention? Kommunitaristische Argumente sind sowas von lahm. Du sagst es ja selbst, man muss zuerst bestimmte Sätze anerkennen, um den Wert einer Sache zu verstehen, aber der Satz selbst hat keinen Wert, sondern ist kontingent, man könnte ja auch einen anderen gelten lassen.
Der Wert einer Sache oder eines Umstandes ist konventionell, also eine Wertschätzung die aus einer Übereinkunft einer Gruppe entsteht. Die meisten Werte ergeben sich aus Angebot und Nachfrage, ist die Nachfrage höher als das Angebot, steigert das den Wert.
Ich verstehe was Du sagen willst, die allgemeine Wertschätzung stellt nicht einen
wirklichen Wert dar - dem stimme ich zu. Doch geht es bei der Diskussion auch nicht um den wirklichen Wert, wenn wir darüber diskutieren wollten, gäbe es keine Diskussion.
Es geht hier um die allgemeine und auch persönliche Wertschätzung - und bisher ist es noch so, dass die Allgemeinheit oder Mehrheit der Menschen, bestimmte Werte, seien es kulturelle Überlieferungen, oder kulturelle und geschichtliche Artefakte mit denen sich eine bestimmte Menschengruppe identifiziert oder aus ihnen heraus definiert. Das mag in der weltweiten Sichtweise vielleicht keine Wertigkeit mehr besitzen oder zum Erhalt eines Systems beizutragen...
Der Satz ist natürlich besonders lustig. Meine subjektive Ansicht, vertritt nicht die allgemeine Meinung von Kulturgut, Sprachschatz, geschichtsträchtigen Ereignissen. Damit unterstellst du scheinbar deskriptiven Begriffen ja bereits eine Höherwertigkeit…
...und es mag so erscheinen, als wenn ich mit der beschreibenden Begriffsbenutzung eine Höherwertigkeit, die es scheinbar nicht gibt, argumentativ nutze.
Klar nutze ich diese Wertigkeit - weil sie eine allgemeine Anerkennung findet. Zumindest bis jetzt noch. Bis jetzt ist es der Mehrheit der Menschen noch wichtig sich mit einer bestimmten Menschengruppe, einem bestimmten Herkunftsland und einer bestimmten Kultur zu identifizieren.
Einigen Menschen scheint das egal zu sein, weil sie sich nicht bewusst sind, was es wirklich bedeutet in einer fremden Kultur zu leben. Erst wenn ihre eigene Kultur wirklich nicht mehr vorhanden sein sollte, geht das große Gejammer los!
Eine bestimmte Kultur hat ihre Besonderheiten, die andere Kultur nicht kennen. Diese Besonderheiten sind geschichtlicher Ereignisse, bestimmte Bräuche und Sitten,
sowie Eigenheiten des alltäglichen Lebens --- erst wenn diese Besonderheiten nicht mehr zur Verfügung stehen, wird die Wertigkeit dessen bewusst!
Ich gehe mal davon aus, das Du in Österreich geboren bist und somit in Deinem Heimatland lebst. Warst Du schon mal lange Zeit außerhalb Deiner Heimat? Musstest Du wirklich auf alltägliche Dinge verzichten? Bist Du Dir bewusst was es bedeutet in einem fremden Land, einer fremden Kultur - fernab Deiner österreichischen Heimat und Kultur zu leben?
Bist Du Dir bewusst, was es bedeuten würde - Dir persönlich bedeuten würde, wenn es die Kultur Deiner Heimat nicht mehr gäbe?
Und jetzt sage mir noch einmal was an Deiner heimatlichen Kultur wertlos ist - denn wenn Du Deine Heimat als wertlos betrachtest - dann ist ALLES wertlos - ist es das wirklich? ALLES wertlos?