Unterdrückung

Sari098

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Hallo liebe Forenmitglieder,
meine Frage dreht sich um das Thema Unterdrückung. Unterdrückung von Gefühlen, bzw. den zugehörigen Handlungen. Ich habe in der Vergangenheit öfter den Drang etwas zu tun unterdrückt, da ich ihn für unvernünftig hielt und für nicht zielführend.
Um das Ganze kurz in einem Beispiel zu umreißen: Jemand tut etwas. Derjenige macht Fehler. Ich werde auf die Fehler aufmerksam und habe Verbesserungsvorschläge. Ich habe Verbesserungsvorschläge, weil ich neugierig und wissbegierig bin - nicht, weil es mir Freude bringt, andere auf ihre Fehler aufmerksam zu machen. Ich unterdrücke mein Verlangen, den anderen auf seine Fehler aufmerksam zu machen, da ich 1.) entweder schon sanft versuchte, Klärung zu bewirken und dies auf Ablehnung stieß oder 2.) ich dem anderen Fehler zugestehen will, bzw. ihm die Möglichkeit geben möchte, diese selbst zu korrigieren, wenn er soweit ist.

Die Kommunikation oder die Beziehung zum anderen kommt zum Stillstand, da der andere 1.) meine "Kritik" ablehnte, bzw. mit Ignoranz auf sie reagierte, so dass keine Weiterentwicklung stattfand oder 2.) er nicht alleine drauf kommt oder es 100 Jahre dauert, bis er alleine darauf kommt, was er falsch macht, bzw. was mich stört, weil ich es nicht sage oder nicht noch einmal versuche.

Ich habe jedoch einen gewaltigen Respekt davor, anderen zu sagen, was mich genau stört, wenn ich zuvor schon die verschlossene Haltung meines Gegenübers wahrgenommen habe, da ich befürchte, dass der andere dies als völlig unwichtig abtut und verwundert wäre, dass mich solche Kleinigkeiten überhaupt beschäftigen.
Oder überhaupt noch beschäftigen. Außerdem habe ich Angst davor, den anderen zum wiederholten Male auf meine Fragen aufmerksam zu machen, da ich noch größeren Unmut befürchte, wenn ich es tatsächlich noch einmal versuche, Klärung zu erwirken, wo freiwillig keine geschah.

Fakt ist, es verfolgt mich nun und ich kann nicht loslassen, so dass sich das Zurückhalten in einen Zwang verwandelt hat. Ich halte mich zwanghaft zurück, die Ideen, die ich habe, meine Meinung und meine Ansichten zurückzuhalten, da ich eigentlich weiß, dass sie für den anderen nicht von Interesse sind - zumindest in diesen besonderen Fällen.
Gibt es noch eine andere Möglichkeit, den Zwang aufzulösen, als dem Drang nachzugeben, das zu sagen, was ich sagen möchte, ungeachtet dessen, ob mein Gegenüber mich für verrückt hält?
Was schlagt ihr vor?
 
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Unterdrückung von Gefühlen und Handlungen haben mit der Kindheit zu tun. Die in der Kindheit ausgesprochenen oder signalisierten Verbote der Eltern wirken hier nach und wirken sich letztendlich im Leben durch Blockaden kontraproduktiv aus. In der Regel wurde hier sehr viel signalsiert, dass Handlungen oder Gefühle falsch sind (nicht hingreifen, nicht sagen, nicht stören, nicht weinen, ...).
Zu empfehlen wäre, das mit einem Therapeuten, Lebensberater (Österreich), Coach oder Kinesiologen aufzuarbeiten um diese Blockaden zu löschen.

Einiges wird sich über das erwachsen werden (bis etwa 40) allerdings auch automatisch nivellieren. Wenn Du mal in Situationen die nicht kritisch sind versuchst auszuprobieren, so zu sein wie Du gerne sein möchtest, nach deinem eigenen Gefühl zu handeln, dann kann dir nicht viel passieren. Als Erwachsener kannst Du jede Handlung setzen, die Du möchtest. Du musst allerdings auch bereit sein, mit den Konsequenzen deiner Handlungen zu leben.
 
Unterdrückung von Gefühlen und Handlungen haben mit der Kindheit zu tun. Die in der Kindheit ausgesprochenen oder signalisierten Verbote der Eltern wirken hier nach und wirken sich letztendlich im Leben durch Blockaden kontraproduktiv aus.
Bei mir wirkt gar nichts nach. Die Aussage ist mir auch zu pauschal. Manches muß aus reiner Notwendigkeit unterdrückt werden. Letztlich ist auch Selbstbeherrschung eng verwandt damit.
Wie auch immer, man kann nicht alles auf die Kindheit schieben. Es mag manchmal stimmen, aber eben oft auch nicht.
 
Unterdrückung von Gefühlen und Handlungen haben mit der Kindheit zu tun. Die in der Kindheit ausgesprochenen oder signalisierten Verbote der Eltern wirken hier nach und wirken sich letztendlich im Leben durch Blockaden kontraproduktiv aus. In der Regel wurde hier sehr viel signalsiert, dass Handlungen oder Gefühle falsch sind (nicht hingreifen, nicht sagen, nicht stören, nicht weinen, ...).
Zu empfehlen wäre, das mit einem Therapeuten, Lebensberater (Österreich), Coach oder Kinesiologen aufzuarbeiten um diese Blockaden zu löschen.

Einiges wird sich über das erwachsen werden (bis etwa 40) allerdings auch automatisch nivellieren. Wenn Du mal in Situationen die nicht kritisch sind versuchst auszuprobieren, so zu sein wie Du gerne sein möchtest, nach deinem eigenen Gefühl zu handeln, dann kann dir nicht viel passieren. Als Erwachsener kannst Du jede Handlung setzen, die Du möchtest. Du musst allerdings auch bereit sein, mit den Konsequenzen deiner Handlungen zu leben.
Ich glaube, das Problem ist weniger, dass ich mich grundsätzlich zurückhalte. Es ist so, dass ich mich nach einem "Nein" von meinem Gegenüber zurückhalten MUSS, um ihn nicht zu überrennen oder ihn respektlos zu behandeln. Nein heißt eben nein. Nach einem Nein gibt es keine Möglichkeit noch irgendwas zu sagen und jeder Versuch es doch zu tun würde dem anderen meine Sichtweise aufzwingen. Genau das möchte ich vermeiden. Trotzdem bleibt der Drang... der Zwang es doch irgendwie loswerden zu müssen. Wieso nur? Wieso kann ich es innerlich nicht akzeptieren und sehen, dass meine Anmerkungen für den Anderen keine Relevanz haben???
 
Bei mir wirkt gar nichts nach. Die Aussage ist mir auch zu pauschal. Manches muß aus reiner Notwendigkeit unterdrückt werden. Letztlich ist auch Selbstbeherrschung eng verwandt damit.
Wie auch immer, man kann nicht alles auf die Kindheit schieben. Es mag manchmal stimmen, aber eben oft auch nicht.

Auch Selbstbeherrschung ist aber eine Wert aus der Erziehung. Welchen Grund gibt es aus eigenem Antrieb, ein aufkommendes Gefühl zu beherrschen, wenn man es als richtig empfinden würde? Hier stehen immer Werte im Weg, die aufgesetzt sind ... entweder aus kultureller oder individueller Prägung. Wir hauen halt nun mal niemanden, nur weil er nicht unserer Meinung ist :LOL:.
 
Ich glaube, das Problem ist weniger, dass ich mich grundsätzlich zurückhalte. Es ist so, dass ich mich nach einem "Nein" von meinem Gegenüber zurückhalten MUSS, um ihn nicht zu überrennen oder ihn respektlos zu behandeln. Nein heißt eben nein. Nach einem Nein gibt es keine Möglichkeit noch irgendwas zu sagen und jeder Versuch es doch zu tun würde dem anderen meine Sichtweise aufzwingen. Genau das möchte ich vermeiden. Trotzdem bleibt der Drang... der Zwang es doch irgendwie loswerden zu müssen. Wieso nur? Wieso kann ich es innerlich nicht akzeptieren und sehen, dass meine Anmerkungen für den Anderen keine Relevanz haben???

Na ja, das wäre ja mal grundsäzlich nicht so falsch. Denn ein Nein des Gegenüber ist ja mal als Meinungsäußerung zu akzeptieren. Dann wäre die Frage aber eher, was dich bewegt anderen ihren freien Willen dadurch nehmen zu wollen, dass Du ihre Meinung übergehst. Möchtest Du sie vor etwas retten (Helfersyndrom)? Oder hast Du den Antrieb, unbedingt deinen Willen durchsetzen zu müssen (Kontrolle haben)? Oder möchtest Du deine Kenntnisse, dein Wissen zeigen (Suche nach Anerkennung)? Was wäre dann so wichtig, dass Du andere unbedingt davon überzeugen willst?
 
Na ja, das wäre ja mal grundsäzlich nicht so falsch. Denn ein Nein des Gegenüber ist ja mal als Meinungsäußerung zu akzeptieren. Dann wäre die Frage aber eher, was dich bewegt anderen ihren freien Willen dadurch nehmen zu wollen, dass Du ihre Meinung übergehst. Möchtest Du sie vor etwas retten (Helfersyndrom)? Oder hast Du den Antrieb, unbedingt deinen Willen durchsetzen zu müssen (Kontrolle haben)? Oder möchtest Du deine Kenntnisse, dein Wissen zeigen (Suche nach Anerkennung)? Was wäre dann so wichtig, dass Du andere unbedingt davon überzeugen willst?
Haha.. du hast ja gleich die richtigen Knöpfe gefunden:) Da vereinen sich wohl einige Aspekte... die Suche nach Anerkennung, das Kontrollieren und das Helfersyndrom ...auf mysteriöse Art und Weise. Glaube, ich möchte gesehen werde. Ich resigniere wenn ich merke, dass das was ich meine nicht ankommt oder umgedeutet wird. Ein Rest in mir kann sich damit aber schwer zufrieden geben und möchte für Gerechtigkeit (oder Zugehörigkeit) kämpfen. Ich sehe jetzt klarer und kann noch ein mal in mich gehen um die Ursachen des Verhaltens zu klären. Vielen Dank.
 
Es ist so, dass ich mich nach einem "Nein" von meinem Gegenüber zurückhalten MUSS, um ihn nicht zu überrennen oder ihn respektlos zu behandeln. Nein heißt eben nein.
Kenne ich! Wenn mir nach einem Nein noch was auf der Seele liegt (und das ist OFT der Fall), dann lasse ich das mein Gegenüber wissen. Normalerweise kommt dann von mir ein Satz in der Richtung wie: "Ok, Deine Entscheidung. Ich hätte dazu noch das eine oder andere zu sagen. Sag Bescheid, wenn Du es hören willst.". Damit kann meine ja-aber-Nervensäge gut leben :)
 
Jemand tut etwas. Derjenige macht Fehler. Ich werde auf die Fehler aufmerksam und habe Verbesserungsvorschläge. Ich habe Verbesserungsvorschläge, weil ich neugierig und wissbegierig bin - nicht, weil es mir Freude bringt, andere auf ihre Fehler aufmerksam zu machen. Ich unterdrücke mein Verlangen, den anderen auf seine Fehler aufmerksam zu machen, da ich 1.) entweder schon sanft versuchte, Klärung zu bewirken und dies auf Ablehnung stieß oder 2.) ich dem anderen Fehler zugestehen will, bzw. ihm die Möglichkeit geben möchte, diese selbst zu korrigieren, wenn er soweit ist.

Bist du eine Perfektionistin?

Vorab einen Hinweis, du kannst immer authentisch deine Meinung sagen, wenn sie nicht zum Ziel hat, den anderen zu verletzen. Aber wenn du willst, dass der andere deinem Rat folgt ist das eine andere Baustelle.

Dann willst du Einfluss nehmen. Das ist ganz was anders. Das kann bei manchen Menschen bist zur Manipulation gehen und es entstehen versteckte Machtspielchen.

Prüf´ mal deine Intention, warum du möchtest, dass andere Menschen dir und deinen Ratschlägen folgen sollen, denn so hört es sich für mich an. Auch macht der Ton die Musik.

entweder schon sanft versuchte, Klärung zu bewirken und dies auf Ablehnung stieß

Wenn du von dir und deinen Überzeugungen durchdrungen bist, ist ein Miteinander schwierig. Du deutest ja an, dass dir dann die Menschen aus dem Weg gehen. Außerdem beschreibst du hervorragend einen Manipulationsversuch. Das Wort `sanft` macht es auch nicht angenehmer.


Es könnte hilfreich sein, sich mit dem Enneagramm auseinander zu setzen. Dein Stil hört sich für mich perfektionistisch an, und wenn du die Welt bzw. die Menschen verbessern willst, hast du das Problem, nicht die anderen. Das hat auch nichts mit Gefühlen zu tun, sondern mit (Welt) Ansichten.

Jeder kann eine bestimmte Sache so machen wie er will, wenn es aus deinem Fokus falsch ist kann es für den andern richtig sein.

Hast du das ´Vergrößerungsglas´ auf richtig/ falsch gestellt hören Menschen nicht mehr zu, wenn sie sowas spüren. Wie schon gesagt, es hat auch nichts mit Gefühle zu tun – sondern mit Ansichten.

Wenn es wirklich Gefühle sind, was unterdrückst du dann? Wütend sein, hilflos, traurig sein?

Daran kannst du arbeiten. Ich vermute mal, ohne dich zu kennen, es geht dir um Respekt. Die anderen Menschen von denen du sprichst, folgen dir nicht bzw. deinen Vorschlägen. Was bist du dann, traurig, wütend?

LG
 
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