Ich halte nichts von dem Prinzip der stillen Post in der Entwicklung seriöser Religionsgemeinschaften,
etwa dem Christentum.
Nein. Sondern vom Gegenteil bin ich überzeugt.
Ich empfinde nicht die fantasievolle Formulierung von Gedankenkonstrukten als eigentliche Grundlage solcher Entwicklungen.
Nein. Sondern im Gegenteil, im Umgang mit Situationen aus den persönlichen Schicksalen in der gewohnten menschlichen Verhaltensweise von einfachen Leuten, verstehe ich diese ursprüngliche Einstellung, und in den folgenden Generationen die daraus entstehenden paradox anmutenden Richtlinien in einem dogmatischen Sinne, die einen gewissen bannartigen Charakter nicht entbehren.
Nehmen wir dazu etwa die für damals geltende Aussage:
Wenn die geladenen Hochzeitsgäste nicht zur Tafel kommen,
so bittet all jene zu Tisch, die ihr auf den Gassen und Straßen findet.
Sehr wohl galt einst wie auch heute die Familie als die ursprüngliche Zelle von menschlicher und sozialer Entfaltung, also für den Staat. Aber es wurde auch das darüber liegende und verbindende Element beachtet, und wenn aus den zwischenmenschlichen Beziehungen im ersten Grad dabei Unzulänglichkeiten aufgetreten sind, dann wollte man verständlicher Weise auf diese Überordnung nicht ganz verzichten.
Mehr noch, man stellte sie in den Vordergrund.
So wie ein kleines Kind, das man in den Mittelpunkt setzt, das gewohnt ist sich an den unmittelbar nächsten weiblichen Bezugspersonen zu binden, und wenn davon weniger Kraft zu erwarten gewesen ist, sich an der nächsten Gelegenheit, also der männlichen, orientierte. Damit man davon jene Energie erlangen konnte, um das zu erhalten was für den Lebensbestand erforderlich, der gerne als immerwährend und ewiglich dargestellt wird.
Wie ist das nun, wenn dem Vater der Sohn bei der Geburt stirbt,
und der Sohn nicht mehr selbst die Begegnung mit dem Tode im Leben verarbeitet,
sondern sich dies in der Kommunikation zwischen Vater und Sohn in der Verknüpfung der Seelen darstellt?
Wenn dieser Emanuel entgegen aller Gotteshilfe und Gottesrat sogleich den Anfang und das Ende darstellt in seinem eigenen Leben. Ergänzt durch jene Erfahrungswerte der Visionen durch den Vater in späteren Jahren, die man gewohnt war im Sohne selbst wahrzunehmen, etwa bei Moses oder Jesaja.
Auf dieser Grundlage und mit diesem neuen Inhalt ausgestattet, den wir heute mehr in einen wissenschaftlichen Bereich einreihen möchten als in einen religiösen, kam es immer wieder zu Turbulenzen, die nicht in diesen engeren Bereich gehören sollten.
Einmal abgesehen davon, dass der erstgeborene Nachkomme aus mehreren priesterlichen Linien es als seine persönliche Pflicht angesehen hatte, womöglich viele und alle davon zu informieren was eigentlich Sache sei.
Diesen Turbulenzen wollte man sich zwar weltlich bewusst sein, ohne sie direkt beim Namen zu nennen, und bei der Gelegenheit im Sinne des Meisters durch einen höheren Gedankeninhalt zu überlagern oder gar zu ersetzen.
Dazu fallen mit sofort zwei typische Beispiele ein:
1. Die Mutter des verstorbenen Emanuel mit dem Namen Judith,
die entgegen ihrer Namensvetterin aus dem AT nicht im Wassermann,
sondern im Steinbock zu finden war.
Sie ist unrühmlich selbst aus dem Leben geschieden.
Das wurde familiär charakterisiert und mit männlichen Attributen beschrieben.
2. Das spontane Abwehrverhalten und die Verteidigung durch Andreas bei der Ermordung des Meisters im Bereich unmittelbar vor dem Tempel, die so umfangreich gestaltet war, dass sie zur Vernichtung der federführenden Gegner angetan gewesen ist.
Dies wurde unvereinbar mit den kommunikativen Praktiken des Heiligen Geistes angesehen, auf der Basis von Sender und Empfänger, und wurde mit diesem Heiligen Geist überlagert, gegen den ein Vergehen unverzeihlich angesehen wurde.
Obwohl man sich in den beiden Fällen der grundsätzlichen Bedeutung und Notwendigkeit sehr bewusst gewesen ist, ohne die die Ereignisse nicht ablaufen konnten, wie es geschah, so konnte man nicht umhin sich davon traditionell zu distanzieren unmittelbar nach der Situation selbst, oder man war sogar geneigt dazu diese Gegebenheit oder dieses Verhalten durch ein anderes Muster zu ersetzen wie es etwa die grundsätzliche Kommunikation mit dem Jenseits darstellt.
Grundsätzlich muss man heute dazu sagen, diese Konstruktionen die ursprünglich recht sinnvoll gewesen sind, sie tragen heute den Charakter eines Banns. Mit den Merkmalen eines positiven Verstärkers, der die Wirkung in die gewollte Richtung noch erhöht.
In diesem Fahrwasser ist es daher sehr leicht verständlich, dass man immer bemüht ist sich ordentlich zu verhalten, um die Geisterwelt nicht zu erzürnen, so wie damals also auch heute.
Jedoch wage ich es nun stur zu behaupten, spirituelle Betätigung erwächst aus der eigenen Person, und aus der eigenen engeren und weiteren seelischen Umgebung, und erst danach greifen übergeordnete Funktionen auf kommunikativer Grundlage.
Das bedeutet aber auch dieses menschliche Jenseits ist ein Einheitsbrei, deren Reduzierung im Materiellen und die Erhöhung in der Funktion und Geschwindigkeit, die können für den einen himmlisch und für den anderen höllisch wirken.
Also empfindet die Verknüpfung an die Energie der nostalgische materielle Charakter dies eher als kleiner Himmel und ein expandierender Teilnehmer wird es als Verdammnis betrachten wollen.
Das ist aber erst der Anfang.
Von dem sagen wir einmal etwa 10 % wirklich eine Ahnung haben.
Jene Grundlage auf der unser höheres menschliches bewegtes Leben entstanden ist und sich weiterentwickelt.
Ob dieses Element beibehalten wird, und weiterhin der Mensch aus seinen inneren Werten nach außen lebt, oder er sich von äußeren Werten zuschütten lässt, oder ob das menschliche Schicksal durch eine einseitige Spezialisierung allein in der Wiederholung einer Endlosschleife seinen Sinn sehen möchte, daran basteln wir mehr oder weniger alle gemeinsam herum.
und ein