Unruhe beim Meditieren

Nellas

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8. August 2008
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Hallo!
Ich habe erst vor kurzem angefangen zu meditieren und konzentriere mich im Moment noch lediglich auf meinen Atem. Am Anfang war es für mich eine sehr entspannende, angenehme Erfahrung. Seit einiger Zeit werde ich im Laufe der Meditation immer unruhiger und muß mich sehr anstrengen diesen Zustand auszuhalten und die Meditation zu Ende zu bringen, geschweige denn gelassen zu bleiben, ich fühle mich eher panisch.
:confused: Spielt sich das mit der Zeit ein? Ist das am Anfang normal? Was kann ich verändern?
Vielen Dank vorab, ich bin sehr gespannt.
 
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Hallo,

wie lange meditierst du denn? - zeitlich eine Sitzung meine ich?

Atmest du anfangs tief ein und aus, ein paar Mal?
Eigentlich ist dies immer ein gutes Mittel, auch während der Meditation. Wenn du merkst, dass du unruhig wirst, dann nicht versuchen kurz und still zu atmen, sondern gaaaaaaanz tiiiiieeeef atmen, alles loslassen, entspannen, die Unruhe, die Anspannung rauslassen. Es kann dann sein, dass du nur ganz langsam wieder ruhig wirst und einige Minuten brauchst, in denen der Atmen sich langsam wieder legt.

Es ist oft so: man beginnt zu meditieren und fühlt sich auch entspannt, es ist recht ruhig und man denkt, dass es gut läuft. Aber dann merkt man, dass man sich wie in einem "Ring" aufgehalten hat. Irgendwann bricht die Grenze dieses Ringes durch und dann wird deutlich, dass darunter eigentlich eine Menge Unruhe liegt. Man merkt dann erst, dass man zwar etwas entspannter war im Vergleich zur Nicht-Meditation, aber dass dies doch nicht wirklich vollkommen entspannt war. Man merkt dann, dass man noch nicht wirklich tief und ruhig geatmet hat, dass sich hierbei auch etwas anstaut.
Wenn du dann ganz tief atmest, so dass es wirklich in deinen Leib hineingeht, dann lässt du die Blockaden auf und stellst einen neuen "Ring" mit einer neuen "Grenze" her.

(Ring und Grenze meine ich hier nur symbolisch oder metaphorisch für ein Gefühl.)

Liebe Grüße,
Energeia
 
Das mit der Unruhe beim Meditieren kenne ich auch und weißt du was? Ich sch... einfach drauf. Akzeptiere den Moment (der Unruhe) so wie er ist. Wenn du dich dazu zwingst, irgendetwas zu Ende bringen zu wollen, dann wirds nur noch schlimmer. Wenn du unruhig wirst, dann beobachte dich dabei. Wie verhält sich dein Körper im Moment der Unruhe? Wenn alles nix hilft, abbrechen, denn morgen ist auch noch ein Tag. Die Unruhe entsteht vielleicht durch eine gewisse Erwartungshaltung und daraus resultierender (An)Spannung, derer dessen du dir nicht bewußt bist?
Die ganze "Meditiererei" ist eh sowas von sinnlos und unnütz. :ironie:

hman
 
Denke nicht, dass die Meditation so oder so laufen müsste, sollte.
Lass dich einfach dahintreiben, wohin es dich treibt, während der Medi.

Grüße,
ever
 
Was willst du "zu Ende bringen"? :)

Die Unruhe, die sich in dir meldet, kannst du aufmerksam anschauen. Mit wacher Aufmerksamkeit anschauen, wo sie entsteht, wie sie sich äußert. Einfach anschauen. Sie ist nicht gut und nicht schlecht, sie ist einfach da. Und irgendwann kann deine Aufmerksamkeit zum Atem zurückkehren... und wenn nicht, hast du dennoch ein Stück von dir selbst kennengelernt, das dir vorher unbekannt war - auf dem Weg in die eigene Mitte.

Du konzentrierst dich "noch lediglich" auf den Atem, sagst du. Als ob es irgendetwas Höheres gäbe. Dem Atem achtsam zu folgen... ohne abgelenkt zu werden, lediglich dem Atem zu folgen, von nichts mehr gestört - das wird in buddhistischen Klöstern gelehrt und geübt. Von den Mönchen. Jahrelang. Nichts sonst - im Vigyan Bhairav Tantra ist dies die erste von 112 Arten, wie man die Befreiung erlangt :)

PS: Und daß die Mönche dafür jahrelang üben, kann dir liebevoll sagen, daß diese Unruhe ganz normal ist. Schau dir unsere Lebensweise an: niemals hören wir unserem Körper zu, seine Signale gehen in unserer lautenWelt doch unter, wenn sie nicht schon so schmerzen, daß wir sie nicht mehr übergehen können (und da haben wir noch Medikamente, die uns betäuben). Nun setzt du dich zum ersten Mal ruhig hin für ein paar Minuten - und dein Körper nützt die ungeahnte Möglichkeit, endlich einmal deine ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen ;)
 
Hallo,
die Unruhe zeigt sich besonders wenn wir nicht abgelengt sind,ganz normal. Die Meditation ist da um sich kennenzulernen,die Dinge so zu nehmen wie sie sind.Wenn wir die Unruhe aushalten oder akzeptieren können,zulassen,dann wird es auch im täglichem Leben gelingen,wo es doch ständig auf und ab geht.Ich habe auch geglaubt bei der Med. grosse Ruhe zu finden,ein Irrtum,die Ruhe kommt wenn wir die Unruhe zulassen,weil sie nun mal da ist.
Ich war mal einige Zeit in enem Kloster in Nepal.Dort sind die Menschen sehr Bodenständig,ganz normal,nur dass sie üben die Dinge so zu nehmen wie sie sind.Alles andere ist nur eine Illusion.Wenn wir uns die Dinge nur anschauen ohne zu werten,Z.B es regnet,ist nur ein Gedanke,dann kommt die Wertung,so ein Mist,schon wieder Regen. Wenn man aber im Regen spazieren geht ohne zu denken,einfach mal den Regen auf der Haut fühlen,dann kann man nur da sein. Ein angenehmes Gefühl und sehr einfach. Gruß Nordsee49
 
also ich hab momentan eine innere unruhe .ich bin länger nicht mehr dazugekommen vernünftig zu meditieren -damit kanns auch zusammenhängen.ich häng einfach seitdem nicht mehr so durch und dann kann es kommen ,dass ich die meditation vernachlässige und dann mag der alte schlendrian wieder einkehren.
also ich mach einfach weiter -das legt sich- will ich mal sagen- auch wieder
alhw
 
Hallo,

Ich würde dir empfehlen dich vor dem Meditieren etwas sportlich zu betätigen, geh z.B. joggen, bei mir ist es so, dass ich mich nach dem Sport viel besser entspannen kann.

Lieben Gruß
 
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ein paar tips:

1. man sollte sich vorher den Vorsatz nehmen immer wieder zum Atem zu kommen und sich nicht von Gedanken ablenken zu lassen. Wenn sie doch kommen -> wieder zum Atem. Geduld und Ausdauer sind wichtig

2. man kann kurzzeitig geistes Inhalte "benennen". D.h. du merkst dass du denkst und sagst innerlich "denken". Du hörst etwas und benennst es "hören". Du kommst wieder zurück zum atem und benennst es "atmen".
Damit kann man dem Geist ein bisschen lenken um ihn unter kontrolle zu bekommen. Wenn man dann ruhiger ist kann man auch nur mit Willensstärke wieder zurück zum Atem kommen.

3. Man konzentriert sich nicht nur auf den Atem, sondern auf den exakten Zeitpunkt wo aus dem Einatmen das Ausatmen wird. (und andersrum) Je konzentrierter man diese Pause wahrnehmen kann, desto ruhiger wird man.


Allgemein ist noch zu sagen, dass man nicht meditiert, wenn man nicht unablässlich wieder zurück zum atem kommt. Wer nur sitzt und träumt, der meditiert nicht.
Ich würde gerade wenn man unruhig ist empfehlen mind. 1 Stunde zu meditieren. Da ist einfach genügend Zeit, dass die Gedanken sich leer laufen.
Gerade wenn man innerlich total unruhig ist, wird man den Effekt der Meditation dann ganz deutlich spüren.
Und wenn es den ersten Tag nicht hilft, dann aber bestimmt die nächsten Tage.
Wie schon gesagt wurde, man kann diese eigentlich total einfache Anweisung sein ganzes Leben lang üben. Und man wird verschiedene Qualitäten seiner Fähigkeiten entwickeln seinen Atem zu beobachten und damit seinen Geist schnell und tief zu beruhigen.
Üben lohnt sich ;)

Noch was letztes: Dass dein Geist unruhig wird kann auch ein Zeichen sein, dass du in tiefere Schichten eindringst. In mehrtägigen Retreats ist das ganz üblich, dass sich Phasen der tiefen Einsgerichtetheit mit Phasen totaler Zerstreutheit abwechseln.
Gerade dann, wenn man das Gefühl hat kein Bock mehr zu haben zum meditieren, wäre es gut extra viel zu meditieren.
 
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