Und es gab Spiele...

C

chaya_wien

Guest
Nicht eingestiegen, die Stirne schon ans Fenster gelehnt, Glas an Haut, probierte ich das Zugabteil und einen Abschied vom Ort, bis ich die Stricke an den Knöcheln spürte, aufgelöst und eingebrannt gleichermaßen, sie rissen mich zurück und ich taumelte in einen Traum, der mir alles verschwieg, was ich inzwischen schon von Dir wusste.
Du warst mein liebster Traum in einer Einwegbahn verschlungener Gefühle und ich wollte hinausgenommen werden ins freie Feld, um wieder einmal atmen zu können - ohne einen Gedanken an Dich. Dabei war ich glücklich, aber das zählte nicht für meine Fessel.
Und es gab Spiele, totgelaufen und eingeschrieben in unser System des losen Zusammenfindens, über das Brett aus Buchstaben gebeugt fanden wir ab und zu eine Unterhaltung, eingeflochten schon in die nächste Pause und abgerungen dem Alltag. So konnten wir uns finden und verlieren. War es Absicht? Ein Versehen?
Ich frage meine Augen und mein Herz, doch beide schweigen und sehnen sich nach dem Clown, sein größtes Kunststück ist: da sein und schließlich verschwinden, als hätte es seinen Auftritt niemals gegeben.
Du bist ein schöner Traum geblieben.
 
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Und auf den Traum folgt ein Tag, als wäre es nie anders gewesen und im Regen fangen sich die Sonnenstrahlen eines fernen Sommers. Spiegelungen im Du, ich wage nichts mehr zu sagen, weil ich lieber mit angehaltenem Atem den Worten und Pausen lausche, in die Bilder krieche, die mich ohne zu fragen aufnehmen und mir sagen, dass der Ort nah ist. Ich singe ein Lied für den Morgen, den Abend und die Dämmerung, während der Wind an die Fenster trommelt und mir den Takt des Abschieds verrät.
Gehe in den Winter.
Lasse die Angst zurück.
Mein Zittern verrät...aber nicht die Kälte.
 
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