Überwindung der Leidensreligion

diabolo

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sicher erscheint mir aber, daß mir das Bauchhirn immer schon wichtiger war als das Großhirn, das Innere, Introvertierte erscheint mir attraktiver als die Realität. Die Realität, da sind alle die Schafe drinnen, die von etlichen Kläffern und Schäferhunden immer wieder in die Herde zurückgebellt werden, wenn sie aus deren Grenzen ausbrechen möchten.
Wie entkomme ich der Schafherde, oder der Realität, ist praktisch dieselbe Frage, wie denn Erkenntnis des höheren Geisteslebens zu erlangen sei.

Eine Sache dabei ist die Einsicht in die Ordnung aller Dinge. Dies geschah so, hatte ich Ende der 80er jahre an einem Februartag um 15.35 Uhr die entscheidente "Grundlagenerleuchtung", daß aller Geist mit allem Stoff zusammenhängt, so führte dies irgendwann auch zu einer relativ aufwendigen Auseinandersetzung mit dem Kreuzigungssymbol: Christus am Kreuz.
Ich imaginierte allerhand.........stieg schließlich ermutigt auf einer Leiter zu dem Christus empor.........rätselte was zu tun sei um dem Geheimnis dieses Verhängnisses auf die Spur zu kommen.
Schließlich kam ich auf die Idee einen Nagel aus dem Christus herauszuziehen der mir in ihn hineingeschlagen schien!
Kaum hatte ich so getan und ich konnte die Spannung halten.................wuchs und verwandelte sich dieser Nagel in einen dritten Balken der nun senkrecht durch das vorherige Kreuz verlief.
Plötzlich hatte sich ein Raum aufgetan!
Der Christus wurde daraufhin ziemlich munter und lebendig, sprang vom Kreuz und bewegte sich dynamisch umher!
Der aufgetane Raum selber entpuppte sich als Ordnung aller Unterscheidbaren Dinge (Kosmos), jedes Ding, Personen, Tiere, Gegenstände, Gedanken, Gefühle sind dort nach Ähnlichkeitsgrad wohlgeordnet. So auch die musikalischen Töne und Skalen, oder etwa die Zahlen, die Farbe, eben alles was exisitiert.
Das Besondere daran ist daß eben diese kosmische Ordnung, die spirituelle Ordnung der Dinge dem Erleben des sich entsprechend Schulenden mit etwas Glück zugänglich ist, es ist erlebbar und man kann daran partizipieren.
Ich habe nicht den Eindruck das Kreuzigungsmysterium in seiner mystischen und psychologischen Relevanz schon genügend durchschaut zu haben aber dieses Erleben und seine Konsequenzen zeigt doch ganz einfach,(neben vielen anderen Konsequenzen) daß mit erlebter und erweckter Spiritualität die Leidensreligion überwunden werden kann.
 
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hy diabolo,

würd mich nur interessieren, was du unter der "leidensreligion" verstehst.
ist das die kreuzigung christi, auf der die bibel (höhepunkt halt) und somit das ganze christentum aufgebaut sind?
oder meinst du etwas ganz anderes...?

wenn du das erste meinst, glaube ich, dass religion mit spiritualität und religiösität nichts zu tun hat.
religion braucht nur der unwissende, der ängstliche, der einfach keinen mum hat, um in seinem leben nach der wahrheit zu suchen.
ist ja viel leichter zu glauben, einfach einen stein anzubeten, oder ein kreuz, denn das braucht nicht sehr viel mut, doch auf die innere stimme zu horchen und dem leben voll zu vertrauen, egal wo es dich hinführt, das nenne ich mut, das nenne ich religiösität.

und ja, die leidensreligion wird sich durch bewusst heit und spiritueller entwicklung auflösen, das bin ich mir auf jeden fall sicher.

wünsche noch eine friedliche und gesegnete nacht... :sleep2:

ciao, kamillo
 
kamillo schrieb:
hy diabolo,

würd mich nur interessieren, was du unter der "leidensreligion" verstehst.
ist das die kreuzigung christi, auf der die bibel (höhepunkt halt) und somit das ganze christentum aufgebaut sind?

Genau die meinte ich....................und ansonsten stimm ich mit dir soweit überein!

Diabolo
 
Hallo diabolo!

Dieses Thema und generell das der christlichen Altlasten in mir beschäftigt mich auch gerade wieder mal, seit ich letzte Woche gemerkt habe, wie unwohlig der Gedanke an den Karfreitag ist, worauf ich am nächsten Tag in der Trance die Angst auftauchte spürte, dasselbe am eigenen Leib erleben zu müssen. Eine Idee, die unterbewußt sicher nicht erst seit gestern in mir sitzt.

Seitdem in mir die Frage: Was macht sowas eigentlich mit einem? Welches Weltbild bewirkt das?
Dieses (für mich damals) jährliche Nachexerzieren und Bestätigen des Satzes: Ohne Kreuzigung keine Auferstehung, oder, in Weiterführung, ohne Leiden keine Erlösung, ohne Schmerz keine Entwicklung,...

Wie sehr führt es dazu, daß wir (ich spreche hier einfach mal für mich und alle, die sich davon auch betroffen fühlen) uns Leiden erschaffen, weil wir glauben, daß es notwendig ist? Wie sehr schneiden wir uns damit davon ab, den Weg direkt über Freude und Glück zu gehen? Wie sehr verbieten wir uns die Freude, weil wir sie unbewußt als Hindernis unserer Entwicklung sehen?
Wie sehr sind wir gedrängt in eine Nachfolge "bis zum bitteren Ende"? Wie sehr sind wir im Widerspruch damit, wenn es uns gut geht?

Dazu dann der Satz, der wohl kaum anders kann als Schuldgefühle auslösen, tief drinnen in uns: "Er ist für unsere Sünden gestorben."
Was wird angerichtet in Kinderseelen, die diese Prägungen aufgedrückt bekommen? Bzw. wie weit wird es verstärkt dadurch? Oder wird es nur offensichtlicher, und ist auch in den vom Christentum eher unbeleckten Menschen genauso? Schuldig von Anfang an, durch die bloße Existenz eigentlich schon. Schuldig an seinem Tod, an einem grausamen Tod.
Oder ansonsten: schuldig, den Eltern durch seine Bedürfnisse auf die Nerven zu gehen.

Ist es nicht eine perverse Faszination, einen gefolterten Menschen als Symbol zu verwenden und überall hinzuhängen?

lg
Irene
 
Hallo zusammen.

Meiner Meinung nach ist das Betrachten des Christentums als Leidensreligion
etwas zu einseitig.
Es kommt auf den Betrachter an.
Bei mir entstehen keine Schuldgefühle bei dem Satz: "Er ist für unsere Sünden gestorben".
sondern Dankbarkeit, Respekt und Verbundenheit.
Angst frisst Seelen auf und Jesus wollte bestimmt dies nicht.
Eine Religion, die den Menschen in allen Lebenslagen unterstützen soll, kann nicht nur von Liebe, Glück und Zufriedenheit handeln.
Weil das Leben nunmal ein anderes ist.
:schaukel:
persönliche Weiterentwicklungen werden doch oft durch schwere Lebenslagen erst ermöglicht.
liebe Grüße becky
 
leiden gabs schon immer auf dieser welt, auch der buddha suchte einen weg aus dem leiden heraus.

er fand, so meine meinung, einen konstruktiveren weg, als der, dass eine einzige person, sei sie der sohn gottes (sind wir nicht alle "kinder" gottes), somit die verantwortung für die "sünden" anscheinend abnimmt. und die andauernde wiederholung dieses schrecklichen freitags, an der menschen einen erleuchteten menschen gekreuzigt haben, erfüllt mich nicht mit zuversicht, weils ja immer noch so ist! was hat sich schon geändert?

ausbaden muss ich meine "sünden" selber ... ich finde den gedanken des karmas weitaus attraktiver, denn der übergibt mir meine verantwortung zurück! obwohl auch ich an das wort "gnade" und "wunder" glaube. und das beinhaltet somit eine vergebung aus einer quelle die sich in anderen sphären befindet.

ich find auch, dass der ausstieg aus dem leiden ein wichtiger punkt ist, der geht aber nur, indem man sich auf den posten des beobachters zurück zieht und nicht indem man den karfreitag nachlebt, so wie es gestern im fernsehen zu beobachten war, wo sich menschen mit roter farbe, oder was auch immer, dornenkrone und kreuz auf den weg machen um zu imitieren, was nicht zu imitieren ist!
 
@ Marie
natürlich habe ich Verantwortung für meine Sünden.
ich habe nur die Gelegenheit sie einmal los zu werden.
Und dann neu zu starten.
Aber was meinst du mit dem Karma?
Gruß becky
 
hi becky,

unter karma verstehe ich den gedanken, dass ich alles was ich je getan habe auf meiner langen seelenreise, nicht nur in diesem leben, solange wieder erleben darf, bis ich die lösung gefunden habe, es "aufgelöst" habe, dies ist für mich eine immer wieder kehrende chance zu reparieren und zu erlösen, hier red ich nur für mich und meine eigene einstellung dem leben gegenüber.

ich will die verantwortung für mein handeln und tun und denken usw tragen. ich kann mir nicht vorstellen und lebe auch so nicht, dass sich jemand für mich kreuzigen lässt und mir meine verantwortung somit weg nimmt. auch wenn dieser jemand christus ist.

christus hatte viele botschaften, denen ich folgen kann, aber ich kann mit keiner meiner antennen den sinngehalt der kreuzigung für mich als wahr und richtig empfinden und ein gott, der seinen sohn dem schmerz opfert ist mir auch suspekt.

aber das hier ist wirklich nur meine meinung und soll keinesfalls eine kritik sein. bitte nicht falsch verstehen.
 
@ marie
wie hast dur erfahren, dass deine seele auf einer längeren reise ist?
was war vor dienen jetztigen erfahrungen?
gruß becky
p.s. ich bin nicht zimperlich. immer nur geradeaus zwischen die hörner
 
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ist ein sensibles thema becky :) daher nix mit geradeaus zwischen die hörner ...


es ist ein inneres wissen, nachdem ich mich seit mehr als 30 jahren mit der spiritualität eingehend beschäftige. allerdings meine ich, gehen mich meine vorgegangenen leben nichts an, ich will gar nicht wissen, was ich in vergangenen inkarnationen getan oder nicht getan habe, die summe meines karmas, was es gilt zu lösen, ist immer im jetzt zu finden, so meine meinung.


der gedanke, oder viel mehr das tiefe wissen um diese seelenreise allerdings ist ein tröstlicher und macht mir vieles klarer, gibt mir ne menge gelassenheit.
 
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