Wenn man nach der Schule zum ersten Mal für 3 Tage die Woche die Arbeitswelt kennenlernt, ist das erstmal glaube ich eine enorme
Umstellung.
Und Krankenpfleger ist auch anspruchsvoller Job.
Mit mal eben tun oder so geht nicht, denn es werden ja Menschen
versorgt und das Personal ist ja bekanntlich in diesem Bereich knapp.
Die Umstellung, dass mann nach einem 8 Std. Arbeitstag (der auch körperlich
so einiges fordert) dauert seine Zeit. Ich denke, so nach ca. 3 Monaten sollte
sich das anfangen einzupendeln.
Also - jeder hat diese Umstellungsprobleme, der vorher einen gänzlich
anderen Rhythmus hatte.
Nach ca, 3 Monaten sollte es zumindest anfangen, dass man nach der Arbeit,
d.h. man ist ja meisten mit Fahrzeit bis zu 10 Std. außer hause, dass
Du danach überhaupt noch was richtiges "gebacken" kriegst. Aber wie
gesagt, sowas dauert individuell - ich kenne jemanden, der braucht fast
ein halbes Jahr bis der nach der Arbeit (5-Tage-Woche!) überhaupt
zu was zu gebrauchen war. Heute ist es kein Problem, danach noch Termine
zu machen, einkaufen zu gehen oder ähnliches.
Die Freizeit bleibt an solchen Tagen natürlich knapp. Dh. man muss sie sich
gut einteilen und auf genügend Schlaf achten. Evt. braucht man auch
etwas mehr Schlaf als zuvor. (Hilft auch gegen Stress enorm). Aber auch das gibt sich mit der Zeit.
Es ist aber wohl nicht nur Gewöhnung das Problem --
Sondern ... das ist wohl das zweite Problem was mir bei Dir wichtig scheint:
die Abgrenzung. Wer im Gesundheitsbereich arbeitet, muss lernen, selbst
gesund zu leben -und zu arbeiten. Dazu gehört es, auch wenn man selber
lernt, diese Haltung "ich will gut beurteilt werden" (wer will das nicht?) mal
loszulassen. Denn... wer nur daran denkt, fängt an schlecht zu arbeiten.
Konzentriere Dich besser auf die Aufgabe selbst. Und lerne Deine Pausen
korrekt zu nutzen. (Abschalten, gesundes Essen, Entspannung mit Musik?)
Wenn man lernt, muss eine bestimmte Idee haben, wie man lernt.
Muss ich ein zweites Mal erklärt bekommen, was kann /darf ich schon alleine machen, nachfragen - wann und wen ....
Evt. hilft auch Aufschreiben. Also mit Zettelblock und Stift den ganzen Tag.
Mag komisch aussehen, hilft aber zum Merken und verschafft nebenei auch Dir ein wenig Zeit, die Fakten besser aufzunehmen.
Wer lernt macht Fehler, wer anfängt macht Fehler -und ich glaube gerade im
Krankenhaus gehen die nicht gerade zimperlich mit einem um.
Fehler sind einfach eine sehr gute Möglichkeit zu lernen: aja, so geht es nicht.
Manche machen dann den nächsten Fehler: ok, so geht auch nicht.
Also - am Anfang ist das im jeden Job so. Der eine macht mehr Fehler - der
andere weniger. Bei einer Aufgabe dauert es länger ... Nicht den Mut verlieren.
Lernen ist eines der härtesten Angelegenheiten.
Und das Du alle Fehler quasi "zurückbekommst" - logisch - sowas nennt man
lernen an den Konsequenzen. Wahrscheinlich wird Dir manchmal etwas auch zu schnell gezeigt oder wichtiges nur einmal .... es gibt ja nicht nur
begnadete Ausbilder oder Erklärer.
Das Lernen an den Konsequenzen ist am ungenehmsten - aber man lernt so am nachhaltigsten.
Und Du lernst immer mehr, worauf Du zu achten hast, wenn Du was erklärt bekommst.
Was natürlich doof ist, wenn keiner irgendwie "mitkricht", dass Dir auch mal die Puste ausgeht oder Du einfach mal Ermunterung brauchst.
Lernen - auch den Stoff - ist sicher keine leichte Sache - aber auch hilft evt.
ein vernünftiges Zeitmanagement.
Also am Wochenende die Zeit fürs Lernen einfach fest planen (wann, wie lange und wo, Pausen einplanen und auch planen, was gelernt werden muss, wieviel) - und den Rest dann Freizeit.
Solche Lernzeiten sind natürlich dann für Freunde als auch Freundin zu blocken.
Ausbildungszeiten gehen aber auch mal zuende. Und dann fällt die Lernerrei am Wochenende weg - aber fängt wohl auch der Schichtdienst an.