er wie einem das Leben übel mitspielen kann.
An den Mittwochabend, den 27.04.2022 werde ich mich noch lange erinnern. Saß bei meinem Nachbarn zu einem Fernsehabend, als es gegen halb zehn abends an der Tür klingelte.
Da wir beide keinen Besuch erwarteten, ging mein Nachbar zum Hofeingang. Er war daraufhin erstmal verschwunden und ich hörte die ersten Sirenen.
Also Schuhe an und nach draußen. Nun, weit mußte ich nicht, da der Dachstuhl des Nachbarhauses brannte. So nahm es dann sein Lauf und der Abstieg in die Obdachlosigkeit begann. Da die Feuerwehr Schwierigkeiten mit der Eindämmung hatten, wurden wir aus unseren Wohnungen verwiesen und zu einem Sammelpunkt geschickt. Dort standen wir gut zwei Stunden in der Kälte, wobei sich keiner um uns und die restlichen Hausbewohner kümmerte. Wir erhielten gegen ein Uhr Nacht die Information, das wir ins Obdachlosenheim könnten. Auf dieses haben mein Nachbar und ich dann verzichtet.
Seit dieser Zeit Leben mein Nachbar und ich in seiner Gartenlaube. Ein Zusammenleben auf engstem Raum. Dazwischen mussten wir innerhalb 24 Stunden unsere Wohnungen räumen, unsere Einrichtung ist wenigstens kostenlos aktuell gelagert.
Was das Feuer vom Nachbarhaus nicht geschafft hat, hat das Löschwasser ermöglicht. Habe noch nie ein Haus von innen weinend gesehen.
Wie es weitergeht, keine Ahnung. Es fühlt sich keiner zuständig, man wird von einem zum anderen geschickt und inzwischen enttäuscht darüber.
Tragischerweise sind zum aktuellen Zeitpunkt kaum Wohnungen vorhanden, zu teuer oder die letzten Bruch Buden.
