Über die Verteilungsgerechtigkeit des freien Handel

TommyCasagrande

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16. Juni 2012
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Heute beabsichtige ich auf folgende Behauptung einzugehen die mir untergekommen ist. Es handelt sich um das folgende Zitat:
"Jedoch bedeutet freier Handel NICHT gerechte Verteilung der Güter, weshalb man nicht schließen kann, dass es zu "mehr Reichtum für alle" kommt."


Was bedeutet gerecht ? Oder wie kann man gerecht definieren ? Wenn man versucht es zu definieren, wird man ständig auf Widersprüche stoßen. Was für den einen gerecht erscheint, ist für den anderen ungerecht. Darum hat Gerechtigkeit nichts mit Verteilung von Gütern zu tun. Sobald die Frage nach der gerechten Verteilung aufgeworfen wird, begibt man sich auf einen willkürlichen Pfad der sich jeder Logik entzieht. Verteilungsgerechtigkeit kann es nicht geben. Sobald der Staat anfängt, etwas zu verteilen, geht dem vorraus, dass er jemandem etwas wegnimmt. Und dieses wegnehmen ist Enteignung und beruht auf Zwang. Zwang ist eine Form der Gewalt und somit unethisch und ungerecht. Darum besitzt die Absicht, Güter gerecht zu verteilen, keine innewohnende Gerechtigkeit sondern eine Ungerechtigkeit, die im Verlauf der Komplexität und Zunahme der Umverteilung zu einer Verarmung der breiten Schichten und zu einem allgemeinen Gefühl der ansteigenden Ungerechtigkeit führt. Ich glaube nicht, dass diese fatale Konsequenz im Sinne desjenigen ist, der Verteilungsgerechtigkeit vertritt. Aber dies ist die Konsequenz jener Befürwortung. Es wurde schon zig mal ausprobiert und jeder Staat legt in seiner Historie und Gegenwart Zeugnis darüber ab. Man braucht hierfür nicht mich um sich eines besseren belehren zu lassen, es genügt ein Blick in die Handlungen und Konsequenzen von Staatseingriffen.

Reichtum, also Wohlstand widerum ist kein unbedingt objektiv messbares Gewicht sondern eigentlich sehr subjektiv. Für den einen bedeutet mehr Wohlstand schlicht mehr Zeit. Für den anderen mehr Geld, für den nächsten mehr Butter im Kühlschrank und für den anderen widerum ein Gemälde in seiner Wohnung. Wohlstand ist ein subjektiv empfundenes Gefühl und hat mit wohl fühlen zu tun. Dieses wohl fühlen ist so subjektiv, dass es ausschließlich durch freiwillige Kooperation unter Individuen erlangt werden kann. Und in der Summe entsteht dann sogar, man nennt dieses Treiben den freien Markt, der größtmögliche materielle Wohlstand, da Individuen stets versuchen, aus ihrer subjektiven Sicht heraus, durch eigenes Handeln einen besseren Zustand anzustreben. Allerdings muss materieller Wohlstand nicht das einzige oder überhaupt das Ziel eines freien Menschen sein. Es kann auch ein Zustand geistiger Zufriedenheit in materiell kargen Verhältnissen bedeuten. Jedoch, nur in einer freien Gesellschaft mit freien Märkten ist es möglich, die Menschen, nach ihren Bedürfnissen ihr Leben auszurichten. Es gibt weder einen Zwang zum Wohlstand, noch gibt es einen zur Armut. Man solle die Menschen für sich entscheiden lassen, was sie wollen und ihnen das Werkzeug dafür auch in die eigenen Hände legen, nämlich die individuelle Freiheit.

Wenn ein Staat sich dazwischen schaltet der die freie und freiwillige Kooperation von Menschen verhindert, dann verhindert er die Befriedigungsmöglichkeit, materiellen oder geistigen Wohlstands von Millionen von Menschen, die teils konventionell, teils unkonventionell Ziele anstreben zu deren erlangen sie andere Menschen brauchen, mit denen sie kooperieren und handeln können. Hierbei gibt es kein stark und kein schwach sondern nur einzigartige, individuelle Menschen, mit verschieden ausgeprägten Talenten und Fähigkeiten. Niemand ist hierin stark oder schwach sondern lediglich anders und einzigartig.

Wohlstand ist nur ein anderes Wort für einen Zustand, der das Ergebnis einer Handlung ausdrücken soll. Menschen handeln um ihr Leben, ihre Zustände, zu verbessern, um sich wohler zu fühlen, um glücklicher zu werden. Wohlstand drückt diese Zustände aus. Es steht im Einklang mit dem anstreben eines Wohlgefühls, gleichgültig, welcher Dauer. Und es ist Vielfältig wie die menschliche Spezies selbst. Es ist mir persönlich auch gleichgültig ob die Menschen in Freiheit die materiell reichste Zivilisation erschaffen oder ob die Menschen mit weniger zufrieden sind. Das muss jeder für sich entscheiden. Ich halte es aber für den ethischten aller Zustände, wenn sich die gegenwärtige Gesellschaft, die den Zwang zur Armut oder den Zwang zum Reichtum über die Politik festlegt, auflösen würde, auf friedliche Weise, und alle Menschen zu Schmieden ihres eigenen Glückes und zu Helfern des Glückes anderer werden würden

Fazit: Freier Handel bedeutet also entgegen Ansicht der ungerechten Verteilung, Wohlstand für die Ärmsten der Armen, schlicht, weil sie die Möglichkeit, die Freiheit haben, nicht in Armut bleiben zu müssen, es sei denn, sie wollen es freiwillig.

Und noch ein Wort zur Gerechtigkeit: Gerechtigkeit gibt es nur eine, und das ist die Regelgerechtigkeit der Marktwirtschaft: Gleiche Spielregeln für alle.
 
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Meine Güte, das hast du ja sauber durchdacht? Am besten hat mir diese Stelle gefallen:
Verteilungsgerechtigkeit kann es nicht geben. Sobald der Staat anfängt, etwas zu verteilen, geht dem vorraus, dass er jemandem etwas wegnimmt. Und dieses wegnehmen ist Enteignung und beruht auf Zwang. Zwang ist eine Form der Gewalt und somit unethisch und ungerecht.

Deine Argumentation:

Verteilungsgerechtigkeit - Enteignung
Enteignung - Zwang
Zwang - Gewalt
Gewalt - unethisch
------------------
Verteilungsgerechtigkeit - unethisch

1.) Solltest du dich fragen, wie das generiert wird, das deiner Meinung nach so ungerecht vom Staat gestohlen wird.

2.) Solltest du dich fragen, was der Staat ist. Eine eigenständige Person vielleicht, ein überindividuelles Bewsstsein?

3.) Solltest du dich dann fragen, wer tatsächlich enteignet, wenn der Staat enteignet.

4.) Solltest du dich fragen und das hängt unmittelbar mit 1.) zusammen welche Form von Zwängen den Prozessen zugrunde liegen die Reichtum schaffen.

5.) Solltest du dich fragen, ob den von dir erwähnten Zwängen nicht unterschiedliche Formen der Gewalt anhaften, die einen offensichtlicher, die anderen latent oder verborgen.

6.) Solltest du dich fragen, ob dein Ethik-Verständnis noch aktuell ist.

Wenn man das so liest, hab ich eigentlich nur eine Frage: Bist du eine Ausnahme, oder gibt es von deinem Schlag noch mehr? Dieses Denken ist sowas von kindlich naiv, alle deine Absätze so beschämend kurzsichtig und offen zur Schau getragen, dass man ernsthaft über das Wahlrecht nachdenken muss...
 
Fazit: Freier Handel bedeutet also entgegen Ansicht der ungerechten Verteilung, Wohlstand für die Ärmsten der Armen, schlicht, weil sie die Möglichkeit, die Freiheit haben, nicht in Armut bleiben zu müssen, es sei denn, sie wollen es freiwillig.

Niemand möchte freiwillig in Armut leben, niemand.
Das sind die üblichen Ausreden jener, die mit dem Einverständnis und Geld der Mehrheit an die Macht kommen und sich als Massa über sie erheben.
Daher bin ich dafür, dass man sein Geld in der Bevölkerung nur für essentiell für das Leben wichtige Güter ausgibt und die ganzen Schmarotzer, die mit dem Geld der Mehrheit zum Massa werden, fallen lässt, wie eine heisse Kartoffel. Sollen sie sehen, wo sie andere Weideplätze finden.

Jeder, der sich in Machtposition über das Volk erhebt und redet, als wäre er von Gott dazu berufen, Macht über die Mehrheit auszuüben, kommt mit dem Geld der selben Mehrheit überhaupt auf so eine Position. D.h., wir erheben sie mit unseren eigenen Geldern als Herren über uns und das darf nicht sein.
Ein Bediensteter des Volkes muss seinen Geldgebern unbedingt mit höchstem Respekt dienen, sonst kann er wo anders grasen.
Denn Macht geht in einer Demokratie vom gesamten Volke aus und nicht von Grasern.
 
Fazit: Freier Handel bedeutet also entgegen Ansicht der ungerechten Verteilung, Wohlstand für die Ärmsten der Armen, schlicht, weil sie die Möglichkeit, die Freiheit haben, nicht in Armut bleiben zu müssen, es sei denn, sie wollen es freiwillig.

Hab schon eine Menge Schwachsinn von dir gelesen, aber das ist vorerst das Highlight. Jemand zu Hause da oben? :lachen:

Was ist mit denen, die aus dem Arbeitsprozess rausfallen? Die arbeitslos werden, weil der Betrieb rationalisiert oder seinen Standort ins Ausland verlegt? Die Schlecker-Frauen, die haben die "Freiheit" nicht von Hartz IV zu leben? Was ist mit den Rentnern, die aufgrund des Alters auschalten? Wer soll die bezahlen, wenn nicht der Staat? In fast allen Threads, die du mit deinen *Ideen*, ums mal milde zusagen, füllst, plädierst du für eine Abschaffung des Staates zugunsten eines Freibriefes für den unreglementierten und entfesselten Raubtierkapitalismus des 19.Jhts. Offenbar fehlt dir der schlichte Gedanke, daß der Fortbestand des Kapitalismus dem Umstand zu verdanken ist, daß der Staat als Korrektiv eingesprungen ist, um die Menschen sozial abzufedern und nicht dem Verhungern zu überlassen.

Dein wirklich auch aus der Sicht extremer Ausbeuter völlig hirnrissiges Modell würde zur Folge haben, daß binnen weniger Wochen die Handvoll Raubtierkapitalisten, denen du einen Freibrief ausstellen willst, an den nächsten Straßenlaternen baumeln würden.

Warum? Ganz einfach. Weil Menschen, die nichts mehr zu verlieren hätten (und das wären Arbeitslose und Rentner, die kein Geld mehr kriegen würden) mit Sicherheit zur Gewalt greifen würden, ehe sie verhungern. Das wären dann die Menschen, die wie Marx schrieb, nichts mehr zu verlieren hätte, als ihre Ketten.
 
Und noch ein Wort zur Gerechtigkeit: Gerechtigkeit gibt es nur eine, und das ist die Regelgerechtigkeit der Marktwirtschaft: Gleiche Spielregeln für alle.

D.h. die Freiheit die Schwachen, die sich nicht wehren können, auszubeuten, und den Staat so umzubauen, dass er nicht mehr die Aufgaben eines STAATES - also ein Gebilde von und für Menschen - wahrnimmt, ist es dieser libertär-neoliberal-konservative Bullshit, den du uns verkaufen willst?

Sowas SELBST glauben tut man doch nur wenn man Mitte 20 ist und BWL studiert, bei Papi und Mami wohnt und von denen gesponsert wird :rolleyes:

Die "Marktwirtschaft" kennt nur eine Regel: Profit. Das bezweifelt selbst der Wirtschaftstheoretiker bei der FAZ nicht. Also eine Zeitung unverdächtig linker Umtriebe :D

Du bist also dafür, dass Arme und Reiche die Freiheit haben, unter der Brücke zu schlafen, wenn sie wollen? Und du bist dafür dass Demokratie nach dem Motto funktioniert: Zwei Wölfe und ein Schaf entscheiden was es zum Mittagessen gibt? Also soviel naive neoliberale Dummbeutelei habe ich selten gehört, kann darüber nur lachen :lachen:

DU mein Freund bist sicher keiner der "Prekären" oder irre ich mich da? Na dann erzähl den Schäfchen schön ihre Gutenachtgeschichte, du Möchtegern-Elite-Mensch und zähl dein Geld auf dem Schweizer Konto, oder waren es die Antillen? Cayman islands? :)

du weisst schon dass die Leute heut im Zeitalter der Information nicht mehr so leicht bereit sind, sich hinters Licht führen zu lassen?

"Du kannst manche Leute manchmal verarschen
Aber du kannst nicht alle Leute immer verarschen"
 
Diese Art von Argumentation kommt mir sehr bekannt vor, die armen Armen kreieren ihr Schicksal ja selbst und weiden sich masochistisch an ihrem Leid, was sie festhalten und dringend benötigen, da sie ganz offensichtlich ihre Lern- Lektionen nicht brav gelernt haben......:ironie:

Deshalb wäre jedes Eingreifen oder Helfenwollen sträflich, und führt nur zu weiteren Leiden und so weiter.... und auf einer seeeehr hohen EBENE gibt es kein Leid mehr und es ist sowieso alles egal, denn man hat die herrliche Freiheit dies alles zu wählen, oder auch eben nicht,einfach wunderbar.....:ironie:

Doch hat nur der eine Wahl, der diese Mechanismen nicht nur durchschaut, sondern auch zu lenken vermag und fein wird es dann, wenn der freie Wille Vieler diese Freiheit kreuzt....;)


Darum besitzt die Absicht, Güter gerecht zu verteilen, keine innewohnende Gerechtigkeit sondern eine Ungerechtigkeit, die im Verlauf der Komplexität und Zunahme der Umverteilung zu einer Verarmung der breiten Schichten und zu einem allgemeinen Gefühl der ansteigenden Ungerechtigkeit führt.

Du unterstellst gewissen Leuten Absichten die ihnen schlichtweg abgehen;-)

Solche Aussagen sind nur an Ergebnissen zu messen, nicht an dem, was gesagt oder versprochen wurde, eine Absicht mag lauthals bekundet werden, um Wählerstimmen zu bekommen, nicht aber um der Gerechtigkeit willen.

LG.
F.
 
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TommyCasagrande hat schon recht, nur gibt es keinen freien Handel. Der bedingt ja auch, dass alle sozusagen allwissend sind, wo sie was zu welchem Preis handeln können und sind vielen Einschränkungen unterworfen wie zb der Weg zum günstigsten Produkt, der Arbeitsituation...

In unserer Situation weitab der freien Marktwirtschaft können viele Armen auch nicht materiell reicher werden...

Das einzige was sich sagen lässt, ist dass unsere Situation gerechter ist als fast alle realisierten Systeme. Oder anders gesagt: weniger ungerecht.
Sämtliche staatliche Zwangsumverteilungen haben grösseres Leid hervorgebracht. Ich meine, nur weil unser System noch weit von dem Ideal entfernt ist, heisst das noch lange nicht, dass andere besser sind.
 
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