Die Kirche behandelt das Turiner Grabtuch nicht als Reliquie und Heiligtum sondern als Ikone. Über das Tuch gibt es zahlreiche fachliche Untersuchungen und wissenschaftliche Abhandlungen. Viele davon sprechen für die Echtheit und zahlreich sind auch die Beweisführungen die auf eine Fälschung hindeuten.
Das Exemplar ist im 16. Jhdt in Frankreich aufgetaucht.
Meine eigene Bewertung darüber hält sich etwa in der Balance. Zu detailliert sind die Einzelheiten von einem Ritual der Kreuzigung aus dem Altertum dargestellt und decken sich mit den überlieferten Erzählungen. Besonders die Verletzung und Beschädigung des Auges durch die haubenförmige Dornenkrone entspricht ganz und gar dem Verlangen um herauszufinden ob in einem toten Seher noch immer Leben sich befindet, was vor allem für eine nachträgliche Kreuzigung angeschlossen an der eigentlichen Hinrichtung sprechen könnte.
Dieser Sachverhalt kann aber genau so gut aus geheim gehaltenen Aufzeichnungen stammen,
die nur engsten Kreisen vertraut gewesen sind.
Ein solches Rezept als Bedienungsanleitung könnte daher ebenso auf einen frischen Leichnam der jüngst vom Pferd gefallen war auch Anwendung gefunden haben. Ein Leinen geformt wie eine Parabel auf einem toten Körper aufgetragen, um den Glauben in der Bevölkerung zu stärken; so wie es schon die ersten Kritiker damals nannten.
In einer solchen akribisch durchgeführten Nachahmung dürfte sich dann ein winziges Detail bemerkbar gemacht haben, was die Aktion nicht zur perfekten Tat werden lassen sollte. Es handelt sich dabei um die unterschiedlichen Maße der Körpergröße. Hatte der historische Nazaräner im Original noch eine Länge aufzuweisen die nicht höher war als 1 Meter und 60 cm, so finden wir bei der wahrscheinlichen Kopie eine genau Längenangabe von 1,78 m und die wir meist mit etwa 1,80 m angegeben in den Publikationen.
Dieser Unterschied in der Länge des Körpers von 18 cm oder mehr dürfte sehr wahrscheinlich auf die fremdländischen Vermessungstechniken zurückzuführen sein, wenn es solche Angaben in den betreffenden Beschreibungen überhaupt gegeben hat.
Verbunden mit dem relativ späten Erscheinen dieses Beweisstückes und dem gleichzeitigen Beginn der Entstehung und Verbreitung der neuartigen Blutgruppe AB die auf dem Gewebe erkannt worden sein soll, wird hier neben einem Rufzeichen wohl immer ein Fragezeichen stehen bleiben oder?
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