Trauer wegen Trennung

Spacelight

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3. November 2008
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31
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bergstrasse
Hallo liebe Forumsteilnehmer,
ich hab jetzt hier in den letzten Wochen sehr viel gelesen und finde das Forum einfach Klasse. Man lernt sehr viel über sich selbst.

Doch nun zu meinem Problem. Meine Frau hat sich von mir getrennt, zur Zeit ist Sie noch in Kur, sie hat Depressionen und Herzprobleme, kommt aber nächste Woche zurück.
Wir sind jetzt 20 Jahre zusammen und haben drei wundervolle Kinder. Der Grund der Trennung ist von Ihrer Seite das Sie mich schon seit zwei Jahren nicht mehr liebt. Ich hab immer nur gearbeitet und finanzielle Probleme gehabt, dabei Sie und die Kinder vernachlässigt, ausserdem hätte ich Sie dauernd kontrolliert mit Anrufen, dazu kam das bis zum Tode letzte Jahr meine Mutter immer zwischen uns gestanden hat. Ihre Trennungsgründe hab ich für mich akzeptiert, da Sie mit der Arbeit recht hatte. Zusätzlich hat Sie mich in den letzten Jahren betrogen und ich habs nicht gemerkt. Seit Sie so krank war im September letzten Jahres schrieb Sie mit einem ehemaligen gemeinsamen Arbeitskollegen. Auch da hab ich mir nix bei gedacht. Bis mein Steuerberater mich vor Nikolaus fragte ob das Gerücht stimmt das meine Frau beim Anwalt war und sich Scheiden lassen will. Eine Woche später konnte ich ausziehen. Sie wollte die Trennung erst im Januar aber ich hätt es ja wieder einmal vorher rausgefunden. Klar ich hab Sie gefragt ob das stimmt, sagte Sie die Leute reden viel. Nachts hab ihre mails nachgeschaut, da stand was von Liebe.. Um halb 3 hab ich Sie geweckt und wir haben geredet.

muss los schreib nachher mehr. Ich bin nur voller Trauer die ganze Zeit
 
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das du trauer empfindest ist ganz normal....

versuche sie loszulassen, zu verzeihen auch wenn das kein leichter weg ist. nur wenn du losläßt kannst du dich für neues öffnen - und da red ich nicht unbedingt von einer frau....

lichtvolle umarmumg!
 
Trauer wegen Trennung

Lieber Spacenight!

Eine traurige Geschichte, die aber so sehr oft vom Leben geschrieben wird. Bisher, du hast ja erst einen kleinen Teil erzählt, scheinst du nur Opfer zu sein, aber es gibt keine kaputte Beziehung in der einer nur das Opfer und einer nur der Täter ist.
Ich denke wir werde da noch mehr erfahren, aber das ist eigentlich gar nicht der Grund weshalb ich poste.

Deine Überschrift hat mich angesprochen, sie ist mein Thema, aber leider kein allgemeines.

"Trauer" wird offiziell immer nur denjenigen zugestanden, die durch Tod einen geliebten Menschen verloren haben, was ich überhaupt nicht verstehen kann. Habe verschiedene "Trauerbücher" gelesen und hatte immer wieder das Gefühl ich darf keine Trauer empfinden, weil ja niemand gestorben ist. Ich sollte mich vielleicht einfach nicht so anstellen und auf etwas anderes konzentrieren, schließlich bin ich erwachsen und das Leben geht weiter.

Klar, spontan wird jeder sagen "Trauer ist das richtige Gefühl bei Verlust eines nahestehenden Menschen", aber die Leute werden ungeduldig wenn die Trauer nach dem Verlassenwerden zu lange dauert. Wenn jemand stirbt, dann darf das ruhig sein, wenn jemand (lebend) gegangen ist, dann bitte nicht.

Es ist mir ein vollkommenes Rätsel wieso die Literatur diese Seite der Trauer so vollkommen ausklammert - oder sollte ich nicht das richtige Buch gefunden haben?

Alles Liebe
Ruhepol
 
ich bin der meinung das man auch jemanden den man liebt loslassen kann - und denjenigen mit meiner liebe ziehen lasse damit er glücklich ist.....

lichtvolle umarmung!
 
Ich habe mich auch von meinem Exmann nach 20 Jahren Ehe getrennt, inzwischen sind wir glücklich geschieden, wir haben auch Kinder, inzwischen alle erwachsen.
Ich erzähle dir mal, wie ich es empfunden habe. Mein Ex hat auch immer zuviel gearbeitet, tut es heute eigentlich auch noch. Heute allerdings nimmt er sich auch Zeit für sich selber, tut Dinge, nicht wegen der Kinder oder wegen mir oder seiner Freundin.
Und genau das ist es, was ich mir gewünscht hätte. Sobald er Streß auf der Arbeit hatte, mussten die Kinder und ich dafür herhalten. Er hat dann rumgeschrieen, es gab ständig Streit. Eigentlich war unsere Trennung vorprogrammiert, er hat es nur nicht gesehen. Wir hatten die letzten 2 Jahre nichts mehr miteinander, da war keine Umarmung, keine Liebe mehr.
Ich habe mir die letzten Jahre für ihn eine neue Frau gewünscht, denn ich wusste, wenn ich ihn verlasse, wird es schwer für ihn. Er hat immer gesagt, wenn ich gehe, bringt er sich um. An dem Tag, wo ich es ihm gesagt habe, ist er auch abgehauen und ich dachte, er wirft sich vor dem Zug. Ich konnte, wollte ihn aber nicht mehr zurückhalten, ich hatte es die Jahre vorher schon zu oft gehört und ich dachte nur, wenn es sein soll, dann soll er es machen. Ich bin nicht schuld. Er kam dann nach 2 Stunden wieder und sagte, er schafft es nicht, sich umzubringen und es täte ihm leid. Er war sehr verletzt und hat dann versucht, mich durch finanzielle Knebelungen an sich zu binden. Der Schuss ging leider nach hinten los für ihn. Ich denke mal, heute ist er glücklicher denn je, ich war nie die Frau für ihn, die hat er jetzt. Ich bin zwar immer noch der Ansicht, dass er mehr auf der Überholspur lebt, weil er viele Unternehmungen startet, 2 - 3 mal im Jahr in den Urlaub fährt und auch ansonsten viel unterwegs ist, auch wenn es in eigener Sache ist. Es ist sein Leben und es geht mich nichts mehr an. Ich habe aber inzwischen ein ruhiges Leben, vielleicht manchmal langweilig, aber ich liebe auch mal das Nichtstun, das Alleinsein, die Einsamkeit. Das ist m.E. nicht sein Ding, er braucht die "action" und viele Menschen um sich. So hat er damals auch die beiden großen Kinder bei sich behalten, während ich nur die kleine mitgenommen habe, die ihren Vater allerdings ständig besucht, wir wohnen nicht weit, und sogar gleich wieder zu ihm fährt.
 
Teil 2
Ich hab versucht mit ihr zu reden danach, sie blockte total ab und drohte mir sogar mit dem Anwalt. Mittlerweile begriffen meine Kinder und ich aber immer mehr das da was nicht stimmte. Sie log uns alle an und Ihr neuer Freund aus dem Internet gab uns allen die Schuld. Es war eine fürchterliche Zeit. Ich hab Ihr darauf ne mail geschrieben, das wir das vergangene nicht mehr ändern können, und das ich meine Fehler einsehe. Ich bat Gott und die Engel um Kraft und Hilfe, damit ich mental nicht ganz am Boden bleibe.

1 Woche vor Ihrer Kur bekam Sie einen Nervenzusammenbruch mit Selbstmordgedanken, die Kinder baten mich zu kommen und zu helfen, ich sagte Mama will nicht das ich ins Haus komme. Sie sagten doch komm, also ging ich. Einer Ihrer Freunde kam kurz darauf, und wir riefen den Arzt, die Frau von dem Freund redet schon seit 4 Wochen nicht mehr mit Ihm weil sie denkt das er ein Verhältnis mit meiner Frau hat.

Naja auf jedenfall ging es meiner Frau nach dem Arztbesuch wieder besser.
Sie heulte und sagte Sie hätte nur Scheisse gebaut und alle angelogen, ja hat Sie, mich überall schlecht gemacht und Lügen erzählt, fiel mir um den Hals und küsste mich. Sie wollte wieder mit mir zusammen sein. Dann waren wir wieder zusammen 1 Tag, aber mir kam das gleich komisch vor.

Nächster Tag war alles anders ich wohnte jetzt wieder zuhause damit Sie keinen Blödsinn anstelt bis zur Kur. Sie war absolut verschlossen mir gegenüber. Aber die Kur scheint ihr gut getan zu haben, wir reden mittlerweile wieder zusammen, sobald es privat wird blockt Sie ab.

Das letzte Gespräch war das Sie mich noch gerne hat aber nicht mehr liebt, und das Sie einen Neuanfang braucht.Und Sie weiss das ich Sie noch Liebe.

Eine Kartenlegerin bei der ich war deutete mir das Sie wieder zu mir zurückkommen wird, es passe kein Blatt zwischen uns sagte Sie und noch vieles andere, wie z.B. das mein Karma Familie heist und ich mich ändern muss.

Ich bin einfach nur hin und hergerissen und weiss nicht wo ich im Moment stehe.

Tut mir leid das ihr das alle lesen müsst aber ich muss jeden Tag nur an Sie denken und krieg meinen Kopf nicht frei.
 
Redi
Das will ich ja aber es funktioniert noch nicht, ich hab ihr verziehen und bin bereits dabei mein Leben zu verändern.

Ruhepol
Tja keine Ahnung ist meine erste Trennung obwohl ich letztes Jahr auch zwei Todesfälle hatte, meine Familie ist bis auf meinen Bruder verstorben.

Martina

Bei uns gab es fast keinen Streit, ausser das das Geld immer knapp war und die Kinder sich die Köpfe wegen Nichtigkeiten eingehauen haben.
Ich dachte nach dem Tod meiner Mutter ist der Weg frei für uns, aber es kam alles anders.
 
Redi

Ich hab mich schon für neues geöffnet, aber schwul werden möcht ich nich:)
nee hab ein interessantes Stellenangebot bekommen wär aber in Frankfurt, weiss nicht ob das klappt gibt noch zwei Mitbewerber
 
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Jemanden den man liebt kann man nicht so einfach "loslassen", das ist ein vergebliches Bemühen. Wenn man ihn loslassen würde, nähme man die Liebe zurück und das funktioniert nicht, nicht wenn es wirklich Liebe ist.

R.

Ruhepol,

da hast du einerseits völlig recht. Auch ich denke zeitweise so....muss jedoch auch immer wieder an die Worte denken, die mir bei einer vergleichsweisen Trennung gesagt wurden.

"Wenn man loslassen kann, dann ist es richtige Liebe....es gibt keinen schwierigeren Grad als das Geliebte loszulassen, damit es seinen eingenen Weg hinterlegen kann."

Und noch was...was zusammengehört findet zusammen...

Auch ich bin zur Zeit tief traurig wegen einer Trennung und finde kaum den Weg ins Leben zurück. Es musste jedoch sein, da unsere Zeit vorbei war.
Diese Erkenntnis ist sehr schwer zu akzeptieren...aber was bleibt einem anderes übrig?

Lg
 
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