Träume lenken, wie?

Flaconi

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21. Juli 2013
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Kreis Schwalmstadt
Hi,
ich werde jetzt keinen merkwürdigen Traum schildern, sondern ich frage euch, wie kann man seine Träume lenken? Wie schaffe ich es, Kontrolle über “meine Traumwelt“ zu bekommen?
Ich habe mich schon einen Moment damit beschäftig, doch kam ich nie zu klaren antworten... (Deswegen frag ich hier nach, ich hab hier viel Vertrauen zu dem Forum) Ich hoffe ihr könnt mir klare Antworten geben!
:danke: im vorraus!
 
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Du kannst deine Träume befragen,Antworten erbitten,Ansichten und lösungen sehen,aber nicht beherschen,dein inneres beherscht dich und nicht umgekehrt;)
 
Liebe Flaconi,

es gibt schon Möglichkeiten indirekten Einfluss auf das Traumgeschehen zu nehmen, Du solltest aber daran denken, dass Du damit auch deine Seele veränderst. Manchmal kann das recht sinnvoll sein, wie das zum Beispiel bei den Wasserträumen von Celticus. Ich rate deshalb jedem, der sich in seiner Seelenwelt auf die Reise begibt, als zurückhaltender Gast zu verstehen. Ich fände es nicht schön, wenn wir das letzte Fünkchen unseres Selbst der Kontrollwut unserer Ratio opfern würden. Das Seelenheil erreichen wir auch nicht durch die Kontrolle unserer Seele, sondern mit dem Zuhören, was sie uns in den Träumen zu sagen hat.

Trotz meiner mahnenden Worte kann aber eine solche Reise durch die Seelenwelt dem Seelenheil auch sehr nützlich sein. Ich bin halt der Auffassung, dass wenn man sich auf solche Dinge einlässt – sich neben dem Schönen auch der möglichen Gefahren bewusste wird.

Um da nun konkrete Tipps geben zu können, müsstest Du aber schon einmal etwas näher Beschreiben in welche Richtung diese "Kontrolle" gehen soll. Man kann das ja auch ganz allgemein halten, ohne jetzt auf irgendwelche persönliche Details eingehen zu müssen. Eventuell reicht es ja auch, wenn Du deine noch offenen Fragen zu diesem Thema darlegen würdest.


Salbum Salabunde
Merlin :zauberer2
 
Okay,
zu DruideMerlin, ich möchte nicht umbedingt Kontrolle über meine Träume haben, das war ein bisschen unglücklich beschrieben. Ich möchte, wenn ich in einer Traumwelt bin, mich lenken können, damit ich Sachen herrausfinden kann, an dennen ich eig vorbei gehen würde. So würde ich auch mehr über mich herraus finden.
Ich verstehe, das du mich warnen willst und finde es auch sehr gut. Ich wusste es immer hin noch nicht. Ich hoffe trotzdem, das ich antworten und nicht nur Warnungen bekomme :rolleyes:.
 
Hallo Flaconi,

zuerst dachte ich "warum Träume kontrollieren wollen" - dann hast du es ja erklärt, weil du Dinge herausfinden willst und so denke ich Angst hast, wesentliche Details nicht zu bemerken. Leider kann ich dir auch keine Anleitung geben. Aber ich denke einmal (vielleicht etwas naiv aber mit Sicherheit noch sehr unerfahren), dass ja gerade in unseren Träumen Diverses "verarbeitet" wird. Also wirst du in deinen Träumen auch die wirklich "WICHTIGEN" Details sehen, riechen, hören was auch immer. Ich glaube das Problem ist eher, sich gerade an die scheinbar "unwichtigen" Details am Rande nach dem Aufwachen zu erinnern.
Ich habe das eine Zeitlang gemacht - Zettel und Stift neben dem Bett und wenn ich unmittelbar nach dem Traum aufgewacht bin sofort notfalls im Dunkeln die "ganz intensiven" Eindrücke, Gefühle und Details aufgeschrieben. Nach dem Aufwachen habe ich dann meinen Traum niedergeschrieben und erst im Nachhinein mit den Notizen, die ich aufgekrixelt hatte verglichen. Es war jedes Mal erstaunlich, dass die wirklich wichtigen Details (Farben, Personen im Hintergrund etc.) die mich bewegt hatten, morgens nach dem Aufwachen bereits vergessen waren.
Vielleicht versuchst du das einmal, jedenfalls bis du eine "fachkompetentere" Auskunft bekommst :) interessant ist es allemal.

Steuern und beeinflussen kann ich meine Träume nicht, nur traumähnliche Zuständen, bei denen ich aber wach bin - aber das sind völlig andere Erlebnisse (möglicherweise eine Art Astralreise, wie mir auch hier im Forum angedeutet wurde.) Bin noch dabei, das herauszufinden. :rolleyes:

lg XanaLamos
 
Liebe Flaconi,

wenn es dir so wichtig erscheint, könntest Du mit deinem Plan zunächst an der Stelle beginnen, an der das Bewusstsein noch stärker präsent ist. Ich würde da also mit deiner Reise in deine Seelenwelt am Abend vor dem Einschlafen beginnen. Wenn Du die Augen geschlossen hast und Ruhe in deiner Seele eingekehrt ist, solltest Du dir ein Szenenbild vorstellen, an dem deine Reise beginnen soll.

Du kannst da also einen Traum nochmals aufnehmen, um dich in einzelnen Sequenzen nochmals nach Details umzuschauen. Das wird zum Beispiel auch in der Traumtherapie so gemacht, um sich mehr Klarheit verschaffen und sie gegebenenfalls verändern zu können.

Du kannst dir hier aber auch ein beliebiges Szenenbild generieren oder ein bestimmtes Thema in deiner Seelenwelt aufgreifen. Wenn es zum Beispiel um deine innersten Seelenbereiche gehen soll, dann müsstest Du dir ein Haus vor Augen führen. So symbolisieren Wege und Straßen dein Vorankommen im Leben ganz allgemein oder in einer bestimmten Sache. Da sind dann auch noch die Wiesen, die sich mit den schönen Erinnerungen aus deiner Kindheit verbinden oder der Wald mit der Gefühlswelt, die man nicht immer durchschauen kann.

Es wäre also klug eine solche Reise auf einem Weg durch eine sonnige Wiese zu beginnen, der dann zum eigentlichen Szenenbild des Traumes führt. Wenn zum Beispiel die Gefühlswelt auf besondere Weise in den Mittelpunkt der Reise Rücken gerückt werden, kann man die Hinführung auch entlang eines Baches oder Flusses anlegen. In der Tiefenentspannung wird das sich Treiben lassen auf einem breiten ruhigen Strom zum Beispiel genutzt, um leichter in die entsprechende Ebene kommen zu können.

Schau dich dann einmal in Ruhe um, was es da zu sehen gibt. Du befindest dich dann an dieser Stelle dann auch noch in einer Bewusstseinsebene, in der Du dich noch frei bewegen kannst. Wichtig ist hier aber weniger das Bewegen in dieser Traumwelt, sondern das Beobachten, denn damit wird die Achtsamkeit geschult, mit der die Details weiter in den Vordergrund gerückt werden.

Man bezeichnet das als Konditionierung, mit der im prozeduralen Gedächtnis Dinge gespeichert werden, die wir zwar willentlich beeinflussen, aber auch dem Unbewussten überlassen können (z.B. das Radfahren, Autofahren usw.). Mit diesem kleinen Trick der Konditionierung bekommst Du also schon einmal ein Bein in deine Traumwelt. Nach und nach wirst Du dann merken, dass Du dich auch immer gezielter und genauer in dieser Welt umschauen kannst. Wichtig ist auf diesem Weg das Beschäftigen mit deiner Traumwelt.

Ich beschäftige mich schon sehr lange mit den Träumen anderer Menschen und da hat sich auch unbewusst eine Konditionierung aufgebaut. Irgendwann hatte sich da in meinen Träumen eine Stimme aus dem Hintergrund zu Wort gemeldet, die bestimmte Symbole aus dem Geschehen gleich kommentierte. Ich finde das ja immer witzig, aber auch hilfreich, wenn dieser Souffleur gelegentlich zu hören ist.

Bei alledem solltest Du dir aber immer bewusst sein, dass Seelendinge ihre Zeit brauchen – da ist also Geduld und Beharrlichkeit gefragt. Ich hoffe dennoch, dass ich dir genügend Tipps geben konnte, damit Du deinem Ziel ein wenig näherkommen kannst.


Salbum Salabunde
Merlin :zauberer2
 
Hallo Merlin,

es gibt schon Möglichkeiten indirekten Einfluss auf das Traumgeschehen zu nehmen, Du solltest aber daran denken, dass Du damit auch deine Seele veränderst.

Ich hätte auch eine Frage...wie ist das mit alpträumen zb.?
Wenn man also etwas träumt das einem angst macht, da wäre es doch sinnvoll, den traum umwandeln zu können so dass das geschehen sich zum guten wendet. Dazu muss man doch manchmal nicht soooo viel einfluss nehmen...

Und dann ist es noch so, dass ich manchmal luzide träume habe.
Da kann ich dann teils oder komplett den traum steuern. Würdest du das auch bedenklich finden?
Es kommt auch vor, dass ich weiß dass ich träume, dann aber nichts am geschehen beeinflusse... Oder irgendwie kann ich es dann nicht oder komme gar nicht erst auf die Idee es zu machen.

LG
 
Liebe Kelli,

natürlich ist es in angstbelegten Träumen sinnvoll das Geschehen zu verändern – keine Frage. Das Problem ist halt, dass diese Träume überwiegend in einer Bewusstseinsebene angesiedelt sind, in denen die Ratio nichts zu sagen hat. Angstträume entstehen ja meist aus der Ebene des Tiefschlafes heraus. Um hier etwas verändern zu können, bleibt also nichts anders übrig, als mit etwas List die entsprechenden Botschaften in die Tiefe der Seelenwelt zu schmuggeln. Zu diesem Zweck muss ich aber nicht versuchen die Träume zu kontrollieren oder mich dort frei bewegen.

Mit dem reinen Wollen läßt sich da ohnehin nichts bewegen, da sollte man mehr auf die Diplomatie setzen. Es ist dann auch die Frage, ob wir uns in dieser Traumwelt wirklich frei bewegen können oder ob es sich da mehr um einen Trugschluss der Ratio handelt. Man kann sich zwar fest vornehmen in seinen Träumen zu fliegen, wenn man aber in der Realität nicht Loslassen und seine Grenzen nicht überwinden kann, wird das in den Träumen auch nicht können. Mancher wir dann erstaunt feststellen, dass sein Fliegen über das Stadium von ein paar Hopsern nicht hinauskommt. So wird er auch in seinem Seelenhaus nur die Räume (Seelenaspekte) vorfinden, die für ihn im realen Leben gerade von Bedeutung sind. Ich könnte mich da also auch nur innerhalb dieser Möglichkeiten bewegen.

Bei alledem sollte man auch noch bedenken, dass alle unsere Entscheidungen bereits schon 500 Millisekunden vorher getroffen werden, noch ehe sie überhaupt in den Dunstkreis des Bewusstseins gelangen. Die Seele entscheidet also selbst, was "willentlich" im Traum geschehen soll. Da frage ich mich dann halt, wozu der Aufwand dienen soll, nur um dieser Illusion nachzujagen. Das kann man auch einfacher haben, in dem man sich jenen Träumen zuwendet, die nicht mit dem Schlafprozess verbunden sind.

Ich habe gelegentlich den Eindruck, dass manche ihre Träume mit einem Computerspiel verwechseln, in dem es nur um den Spaß geht, von einem Level in ein anderes zu kommen. Sorry, aber dazu ist mir meine Seele einfach zu schade – ich höre ihr da lieber zu, was sie mir in meinen Träumen sagen möchte. In meine Träume greife ich jedenfalls nur dann ein, wenn sich dort eine störende Entwicklung zusammenbraut.

An dieser Stelle möchte ich noch anfügen, dass während des Schlafprozesses die Eindrücke im Hypothalamus nicht mehr als real oder fiktiv markiert werden und somit auch die Träume zur inneren Wirklichkeit werden. Die Seele unterscheidet also nicht, ob es da im Traum gerade nur um den Spaßfaktor gehen soll oder nicht. Gefühle sind unabhängig vom äußeren Geschehen immer real, also spielt es keine Rolle, ob sie durch ein fiktives Traumgeschehen ausgelöst werden oder den Ereignissen im realen Leben entspringen. Wer da also aus reinem Spaß ein Monster in seine Träume läßt muss sich nicht wundern, wenn er es dann nicht mehr loswerden kann.


Salbum Salabunde
Merlin :zauberer2
 
Hallo Merlin,
verstehe deine Bedenken vollkommen und würde auch nicht unnötig irgendwo eingreifen.
Es ist aber eben so wie ich geschrieben habe: wenn ich merke, ich träume und kann tun und lassen was ich will ,dann würde im Traum nichts geschehen, wenn ich das Geschehen nicht aktiv gestalten würde... Das passiert einfach so, ohne dass ich einen luziden Zustand beabsichtigt hätte. Dann bietet es sich doch an, einfach das zu tun, was man gerne tun würde.
 
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Liebe Kelli,

solange Du dich dort als Gast verstehst und am Ende ein gutes Gefühl zurückbleibt, solltest Du dir da nun auch nicht eine Stimmung aufbauen – etwas Falsches zu tun. Eventuell gibt es ja auch Gründe, die dich zu den luziden Träumen geführt haben. Zudem geschieht das ja auch mehr aus dem Traum heraus und da dürften ohnehin gewisse Grenzen bestehen bleiben. Da halt immer deinen Schlaf, dein Wesen und das Seelenheil im Auge behalten. Gute Gradmesser können dabei deine unbedarften Träume sein.

Ich kenne auch andere Auffassungen zu den luziden Träumen und da möchte ich jetzt an dieser Stelle auch nicht alles in Bausch und Bogen verurteilen und jede Diskussion im Keim ersticken. Ich kenne auch die Praxis tibetanischer Mönche, die mit solchen Träumen ihr Bewußtsein erweitern möchten. Es ist halt nicht mein Weg und folgt nicht meinem Verständnis von der Seelenwelt der Menschen.

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