Liebe Flaconi,
wenn es dir so wichtig erscheint, könntest Du mit deinem Plan zunächst an der Stelle beginnen, an der das Bewusstsein noch stärker präsent ist. Ich würde da also mit deiner Reise in deine Seelenwelt am Abend vor dem Einschlafen beginnen. Wenn Du die Augen geschlossen hast und Ruhe in deiner Seele eingekehrt ist, solltest Du dir ein Szenenbild vorstellen, an dem deine Reise beginnen soll.
Du kannst da also einen Traum nochmals aufnehmen, um dich in einzelnen Sequenzen nochmals nach Details umzuschauen. Das wird zum Beispiel auch in der Traumtherapie so gemacht, um sich mehr Klarheit verschaffen und sie gegebenenfalls verändern zu können.
Du kannst dir hier aber auch ein beliebiges Szenenbild generieren oder ein bestimmtes Thema in deiner Seelenwelt aufgreifen. Wenn es zum Beispiel um deine innersten Seelenbereiche gehen soll, dann müsstest Du dir ein Haus vor Augen führen. So symbolisieren Wege und Straßen dein Vorankommen im Leben ganz allgemein oder in einer bestimmten Sache. Da sind dann auch noch die Wiesen, die sich mit den schönen Erinnerungen aus deiner Kindheit verbinden oder der Wald mit der Gefühlswelt, die man nicht immer durchschauen kann.
Es wäre also klug eine solche Reise auf einem Weg durch eine sonnige Wiese zu beginnen, der dann zum eigentlichen Szenenbild des Traumes führt. Wenn zum Beispiel die Gefühlswelt auf besondere Weise in den Mittelpunkt der Reise Rücken gerückt werden, kann man die Hinführung auch entlang eines Baches oder Flusses anlegen. In der Tiefenentspannung wird das sich Treiben lassen auf einem breiten ruhigen Strom zum Beispiel genutzt, um leichter in die entsprechende Ebene kommen zu können.
Schau dich dann einmal in Ruhe um, was es da zu sehen gibt. Du befindest dich dann an dieser Stelle dann auch noch in einer Bewusstseinsebene, in der Du dich noch frei bewegen kannst. Wichtig ist hier aber weniger das Bewegen in dieser Traumwelt, sondern das Beobachten, denn damit wird die Achtsamkeit geschult, mit der die Details weiter in den Vordergrund gerückt werden.
Man bezeichnet das als Konditionierung, mit der im prozeduralen Gedächtnis Dinge gespeichert werden, die wir zwar willentlich beeinflussen, aber auch dem Unbewussten überlassen können (z.B. das Radfahren, Autofahren usw.). Mit diesem kleinen Trick der Konditionierung bekommst Du also schon einmal ein Bein in deine Traumwelt. Nach und nach wirst Du dann merken, dass Du dich auch immer gezielter und genauer in dieser Welt umschauen kannst. Wichtig ist auf diesem Weg das Beschäftigen mit deiner Traumwelt.
Ich beschäftige mich schon sehr lange mit den Träumen anderer Menschen und da hat sich auch unbewusst eine Konditionierung aufgebaut. Irgendwann hatte sich da in meinen Träumen eine Stimme aus dem Hintergrund zu Wort gemeldet, die bestimmte Symbole aus dem Geschehen gleich kommentierte. Ich finde das ja immer witzig, aber auch hilfreich, wenn dieser Souffleur gelegentlich zu hören ist.
Bei alledem solltest Du dir aber immer bewusst sein, dass Seelendinge ihre Zeit brauchen da ist also Geduld und Beharrlichkeit gefragt. Ich hoffe dennoch, dass ich dir genügend Tipps geben konnte, damit Du deinem Ziel ein wenig näherkommen kannst.
Salbum Salabunde
Merlin
