Täter

pluto

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dort, wo es schön ist
ich bin ein Täter, werde als Täter angesehen und auch so behandelt. Dann fühle ich mich als Opfer, als das ich mich eh´ schon fühle.

Ist es möglich, wenn ein Kind seinen Elternteil als Täter zu sehen, dass es zu einer Änderung des Fühlens kommen kann? Das heißt, dass das Kind dann auch das Gute sieht, das er von diesem Elternteil empfangen hat? (Denn das sieht er nicht, solange er ihn als Täter wahrnimmt und deswegen sein Inneres wachsam ist, wenn er auftritt, wenn er ihm begegnet?

Nützt es was, wenn der Täter-Elternteil versucht das Ausmaß dessen wahrzunehmen und zu merken, wann er wieder von seinem Kind als Täter wahrgenommen wird und dann bewusst dagegen zu steuern?

Ich weiß jetzt nicht, ob einer verstanden hat, was ich meine:
Ein Elternteil wurde von seinem Kind als Täter abgespeichert. Egal, was dieser später auch unternommen hat, kam zwar beim Kind an, wird aber mit diesem Täter-Elternteil nicht in Verbindung gebracht. Besteht die Chance, dass diese Eltern-Täter---Kind-Opfer--Verbindung aufhören kann? (wenn beide daran gewillt sind zu arbeiten, oder muss sich der Täter-Elternteil damit abfinden, dass egal was er auch tut, er immer der Täter bleiben wird.)

fragt Pluto
 
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Wenn es um Körperliche und / oder Psychische Gewalt geht definitiv -> Nein !
Insbesondere leiden diese Kinder vorallem und zuallererst am Stockholm Syndrom nicht alle aber die meisten . D.h sie lieben ihre Täter zuallererst egal wie schlimm die Taten waren .

Erst später durch Hilfe von außen oder durch arbeit an sich selbst kommt man davon los .



mfg
 
wenn das kind kein kind mehr ist, erkennt das es kein kind mehr ist, und kein opfer mehr ist, sich auch wehren kann,

das stockholmsyndrom ist ja ein schutz der seele, würdest du in jeder sekunde erniedrigung, angst....fühlen, würde man sterben, bzw. sich vielleicht selbst töten, da man ja von dieser person "abhängig" ist,

vergessen tut man soetwas nicht, traumata kann man zwar löschen, aber.....istja auch ne schutzfunktion,

das wiso und warum.......viel selbstreflexion......

gewalt=hilflosigkeit,.........wenn man erkennt das hilflose, dumme menschen gewalt anwenden, und man selbst nicht so ist, kann man evtl. auch mitgefühl empfinden, als erwachsener,

einem kind physisch od psychisch gewalt anzutun, als erwachsener ist unentschuldbar (ne ohrfeige kann passieren, mir nicht, aber es kann passieren, aber systematische gewalt......ist unentschuldbar!)

und fast alle kommen nicht mal drauf sich zu entschuldigen.......als wäre das normalität......
zeigt einem wie man auf keinen fall agieren will, das ist hier wohl die lernaufgabe, tolerant, verständnißvoll seinem gegenüber sein, respektvoll...
 
hm, jeder Täter ist auch ein Opfer und jedes Opfer auch ein Täter.
Manchmal machen wir den Täter zum Täter, weil wir uns selbst als Opfer sehen bzw. erfahren wollen.

Im Fall Eltern und Kind ist der Sachverhalt etwas schwieriger. Wir sehen die Eltern ja nun Mal als Respektperson,
als Burg, als unser Vorbild an.
Wir sind klein und sie sind groß, wir allein und sie zu zweit. Sie habe die Macht und wir haben nichts.
Jedes Kind wird sich einmal als Opfer seiner Eltern empfunden haben.

Natürlich kommt es immer auf den Schweregrad an, ob ich verzeihen kann oder nicht.

Es ist schon möglich, sich aus dem Eltern-Täter-Kind-Opfer-Verhältnis zu lösen.
Meist ist dieses aber erst im Erwachsenenalter möglich und am besten dann, wenn die Kinder selbst Eltern
und mit ihren Kindern den Weg durch die Pubertät gegangen sind.
Sie erfahren hier wie schwer es sein kann, liebevoll im alltäglichen Überlebenskampf den Kindern gerecht zu werden.

Ich finde es ist nie zu spät und wenn beide Parteien es wirklich wollen, ist ein Neuanfang durchaus möglich.
 
Wenn es um Körperliche und / oder Psychische Gewalt geht definitiv -> Nein !
Insbesondere leiden diese Kinder vorallem und zuallererst am Stockholm Syndrom nicht alle aber die meisten . D.h sie lieben ihre Täter zuallererst egal wie schlimm die Taten waren .

Erst später durch Hilfe von außen oder durch arbeit an sich selbst kommt man davon los .
mfg

Hallo,

Stockholm-Syndrom, dass der Täter sozusagen idealisiert wird, kaum. Kann ich mir nicht vorstellen, dass das vorhanden ist, muss ich beobachten.

Wie ist das mit einer Frau die vergewaltigt wird
oder Menschen die im Krieg umkommen?

Sind diese auch Täter?

@samo,

also deine Antwort zeigt mir, dass es gefährlich sein kann pauschal zu denken. Ich hatte auch mehr an Eltern-Kind-Beziehungen gedacht, als ich den Satz schrieb.

lg Pluto
 
wenn das kind kein kind mehr ist, erkennt das es kein kind mehr ist, und kein opfer mehr ist, sich auch wehren kann,

vergessen tut man soetwas nicht, traumata kann man zwar löschen, aber.....istja auch ne schutzfunktion,

das wiso und warum.......viel selbstreflexion......

gewalt=hilflosigkeit,.........wenn man erkennt das hilflose, dumme menschen gewalt anwenden, und man selbst nicht so ist, kann man evtl. auch mitgefühl empfinden, als erwachsener,

einem kind physisch od psychisch gewalt anzutun, als erwachsener ist unentschuldbar (ne ohrfeige kann passieren, mir nicht, aber es kann passieren, aber systematische gewalt......ist unentschuldbar!)

und fast alle kommen nicht mal drauf sich zu entschuldigen.......als wäre das normalität......
zeigt einem wie man auf keinen fall agieren will, das ist hier wohl die lernaufgabe, tolerant, verständnißvoll seinem gegenüber sein, respektvoll...

ja eben, wegen der Schutzfunktion des Trauma´s frage ich mich, ob es möglich ist dieses Dilemma zu lösen und hinter sich zu lassen und neu als Eltern und Kind eine Beziehung aufzubauen.

Ich glaube nicht, dass nur dumme Menschen Gewalt anwenden. Da braucht man nur in die Politik oder sonstwo in die Medien zu schauen, wo überall Studierte (also Gebildete) sind, und gleichzeitig auch gewalttätig.

Was nützt eine Entschuldigung, wenn es nachher weiter geht? Wenn es einen danach zur Wiedergutmachtung antreibt und man damit noch mehr Schaden anrichtet?

Viele Grüße Pluto
 
hm, jeder Täter ist auch ein Opfer und jedes Opfer auch ein Täter.
Manchmal machen wir den Täter zum Täter, weil wir uns selbst als Opfer sehen bzw. erfahren wollen.

Im Fall Eltern und Kind ist der Sachverhalt etwas schwieriger. Wir sehen die Eltern ja nun Mal als Respektperson,
als Burg, als unser Vorbild an.
Wir sind klein und sie sind groß, wir allein und sie zu zweit. Sie habe die Macht und wir haben nichts.
Jedes Kind wird sich einmal als Opfer seiner Eltern empfunden haben.

Natürlich kommt es immer auf den Schweregrad an, ob ich verzeihen kann oder nicht.

Es ist schon möglich, sich aus dem Eltern-Täter-Kind-Opfer-Verhältnis zu lösen.
Meist ist dieses aber erst im Erwachsenenalter möglich und am besten dann, wenn die Kinder selbst Eltern
und mit ihren Kindern den Weg durch die Pubertät gegangen sind.
Sie erfahren hier wie schwer es sein kann, liebevoll im alltäglichen Überlebenskampf den Kindern gerecht zu werden.

Ich finde es ist nie zu spät und wenn beide Parteien es wirklich wollen, ist ein Neuanfang durchaus möglich.

Ich denke, dass es in vielen Familien Täter-Opfer-Strukturen gibt, die von einer Generation in die nächste weitergegeben werden und auch angewandt werden. (wider seines guten Willens) Steckt man selbst in so einer Struktur hilft dieses Denken nicht weiter, verhilft nur dazu dass der Kreislauf weiter geht.

Irgendwo wurde von Selbstreflexion geschrieben: ich denke, dass das der Weg ist auszusteigen und einen anderen Weg zu gehen.

In meinem Fall wurde ich nicht als Respektperson angesehen (mit evtl. wenigen Ausnahmen). Es war für das kind zu schlimm gewesen und hat dann den anderen Elternteil idealisiert.

Ja, es ist richtig, denn erst als ein neues Kind dazu kam, konnte ich den Bann durchbrechen. Was ich mit meinem Enkel erlebe (erleben muss), das ist Horror.

lg Pluto
 
es stellt sich hier die frage, wie lange die gewalt ausgeübt wurde und wie groß die gewalt war!
Nur daraus kann man vielleicht ermessen, wie das kind den elternteil sieht!
 
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es stellt sich hier die frage, wie lange die gewalt ausgeübt wurde und wie groß die gewalt war!
Nur daraus kann man vielleicht ermessen, wie das kind den elternteil sieht!

Nach dem, was ich bisher über Trauma und Abspaltungen herausgefunden habe, gab es eine solche Abspaltung. Und dieser abgespaltene Anteil hatte genügend "Zuhörer", die dem Kind das Schlimme bestätigten und seinen Glauben "zementierten". Das sind aber alles nur Folgen, Wiederholungen von einem Thema, das als kleines Kind entstanden war.

Ich frage mich, ob überhaupt noch, nach so langer Zeit, auch wenn der Seelenanteil wieder zurückgeholt wurde, wieder Vertrauen aufgebaut werden kann, zum Täter, hier zur Mutter?
 
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