Es macht sehr viel Sinn, erst einmal an einer Aufstellung als mögliche Repräsentantin teilzunehmen ... das vermittelt tragfähige Erfahrungen, was überhaupt bei so einer Aufstellung abgeht, und es unterstützt die eigene Entscheidung, ob man mit seinem Anliegen in eine Aufstellung gehen oder etwas Anderes dafür wählen möchte. Eine Homepage ist dafür ein eher ungeeignetes Instrument ... schließlich entscheide ich mich für einen Menschen, der mich durch eine meist krisenhafte Zuspitzung meines Lebens ein Stück begleiten soll und nicht für den besseren Webdesigner ...
Es kann auch durchaus hilfreich sein, erst mal bei zwei, drei verschiedenen AufstellerInnen mitzumachen Die besseren Aufsteller, die ich kenne (nur eben nicht in Wien), sind keine Wunscherfüller, die in die Knie gehen, wenn jemand quasi mit der Brechstange daherkommt und sagt: "Ich will das jetzt, und ich will es so, und ich will es sofort!" ... sondern die klären mit den Menschen sorgfältig ab, worum des eigentlich geht, und empfehlen AnfängerInnen, das Verfahren zunächst einmal kennenzulernen ... nicht zuletzt deshalb, weil das auch das "Nehmen" der eigenen Aufstellung gut unterstützt, wenn ich vorher schon einmal erfahren habe, wie das eigentlich vor sich geht. Das Aufstellen kann eine sehr bewegende, vielschichtige Erfahrung sein, und wenn gleich beim ersten Mal alles auf einmal über einen kommt, das Neue ebenso wie das Eigene, das Bewegende ebenso wie das Verwirrende ... und einen anderen Aspekt hat das auch noch: Es ist nicht immer leicht, die nötige Zahl an Repräsentantinnen für eine Aufstellung zusammenzubringen. Da ist es ein guter Ausgleich, sich auch selbst zur Verfügung zu stellen ... das bringt eine ausgewogene Bilanz im Geben und Nehmen.
Und der Hinweis auf "Abrahams Schoß" ist mehr als sinnvoll, liebe Sternja ... gerade Menschen, die noch nie eine Aufstellung gemacht haben, können sehr gemischte Gefühle haben, wenn sie auf einmal in einer Gruppe fremder Menschen ihr Inneres nach außen kehren. Da kann es durchaus hilfreich sein, erst einmal die Erfahrung zu machen, dass man im Aufstellungs-Setting "sich zeigen" kann, ohne Indiskretionen befürchten zu müssen. Es bringt schließlich gar nichts, wenn jemand aus Angst, zu viel von sich herzugeben, sich nicht offen einbringt in den Prozess.