Streben nach Erleuchtung als Kompensation von Selbstshass

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WildSau

Guest
Immer mehr habe ich hier den Eindruck, dass das Streben nach Erleuchtung und in Folge der Tod des EGOs in erster Linie einen Antriebsmotor hat: den eigenen Selbsthass.
Auf vielfältige Weise wird versucht, das "Ego" wegzubekommen. Das Ziel ist, möglichst schnell die Erleuchtung zu erlangen, und dem Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt zu entkommen. Vordergründig.
Ich bin mittlerweile völlig anderer Meinung. Ich glaube, dieser Grund ist nur ein vorgeschobener. In Wahrheit steckt in uns zivilisierten Menschen so viel Selbsthass, dass wir dazu verleitet werden, uns selbst eliminieren zu wollen. Und in der Esoterik geschieht dies unter dem Deckmäntelchen des Strebens nach Erleuchtung.

Abgesehen davon, dass es auf diese Weise nicht funktioniert, und es sich stattdessen in spirituellem Hochmut immer mehr aufbläht, gibt es meiner Ansicht nach nur einen Weg, das Ego zum schrumpfen zu bringen: durch Liebe. Genauer gesagt: durch Selbstliebe. Alles andere sind Kompensationsversuche, die zum Scheitern verurteilt sind.
 
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Wer sind denn diese Leute, die Erleuchtung suchen?

Ich kenn niemanden.

Ego auflösen? Ich denke, was damit explizit gemeint ist, kann man nicht in einige Zeilen quetschen. Warum sollten zB buddhistische Mönche 10, 20 oder 30 Jahre ins Kloster zum studieren?


Wie kommst denn auf Selbsthass? Was ist das genau? Hasst du dich selbst? Projizierst du das jetzt auf deine Mitmenschen?
Du schreibst von wir und uns... Wen meinst du damit?

Kannst du für andere sprechen?

Dieses "nach Erleuchtung streben" ist sowieso voll out. Denn wer von sich sagt erleuchtet zu sein, ist nicht erleuchtet. Eigentlich gibt es dafür kein Wort. Wohl aber viele Worte, lange Erklärungen und vor allem Stille.

Jeder Guru, Meister, Lehrer, Schüler, Gelehrte hat da so seine eigenen Erklärungen und Ansichten.

Also gilt es zu klären was exakt mit Erleuchtung gemeint ist. Was kann das mit Selbsthass zu tun haben?

"Ego" wegzubekommen. Das Ziel ist, möglichst schnell die Erleuchtung zu erlangen, und dem Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt zu entkommen. Vordergründig.

Wo hast du denn diese Erkenntnis her?

Das klingt so hektisch wie in einer Grossstadt.

Komisch... Alles verkehrt sich in diesen Zeiten.
 
Ohne starke Wertschätzung für einen Selbst, verschwendet der Dumme, es Selbstliebe oder Selbsthaß nennend gesegnete Zeit, zu Beispiel mit Gedanken des Übelwollens und daraus motivierten Unterhaltungen.

Und was ist einer, der Dinge wertschätzt, die nicht sein Eigen sind? Er nimmt Körper an als Eigen, Gefühl..., Gestaltungen..., Wahnehmung..., Bewußtsein...

Indem er jenes was nicht eigen ist wertschätzt, schadet er sich selbst und andere, bleibt im Studel von Liebe und Haß wie eine Wildsau in einer Fallgrube gefangen, sieht keinen Ausweg, bock mal dort mal da, das Alles als Eigen ansehend.
 
Immer mehr habe ich hier den Eindruck, dass das Streben nach Erleuchtung und in Folge der Tod des EGOs in erster Linie einen Antriebsmotor hat: den eigenen Selbsthass.
Auf vielfältige Weise wird versucht, das "Ego" wegzubekommen. Das Ziel ist, möglichst schnell die Erleuchtung zu erlangen, und dem Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt zu entkommen. Vordergründig.
Ich bin mittlerweile völlig anderer Meinung. Ich glaube, dieser Grund ist nur ein vorgeschobener. In Wahrheit steckt in uns zivilisierten Menschen so viel Selbsthass, dass wir dazu verleitet werden, uns selbst eliminieren zu wollen. Und in der Esoterik geschieht dies unter dem Deckmäntelchen des Strebens nach Erleuchtung.

Abgesehen davon, dass es auf diese Weise nicht funktioniert, und es sich stattdessen in spirituellem Hochmut immer mehr aufbläht, gibt es meiner Ansicht nach nur einen Weg, das Ego zum schrumpfen zu bringen: durch Liebe. Genauer gesagt: durch Selbstliebe. Alles andere sind Kompensationsversuche, die zum Scheitern verurteilt sind.
Liebe des Menschen ist menschlich und da mischt immer das Ego mit. Das Ego kann nicht aufgelöst werden aber ich denke mal es kann gebändigt werden. Nun, wer hat die Macht es zu bändigen ?
Und Erleuchtung ist wohl so zu sehen, daß der Bändiger die Taschenlampe besitzt und nicht das Ego.
 
Piya Sutta: Lieb

In Savatthi. Als er an einer Seite saß, sagte König Pasenadi Kosala zum Befreiten: "Gerade nun, Herr, als ich alleine in Zurückgezogenheit war, kam dieser Strom von Gedanken in meinem Wesen auf: 'Wer ist lieb zu sich selbst und wer ist nicht lieb zu sich selbst?' Dann kam mir auf: 'Jene, die sich an körperlichen Fehlverhalten, sprachlichem Fehlverhalten und geistigem Fehlverhalten beteiligen, sind nicht lieb zu sich selbst. Selbst wenn sie sagen würden: "Wir sind lieb zu uns selbst", sind sie dennoch nicht lieb zu sich selbst. Warum ist dem so? Aus ihrer eigenen Übereinkunft, handeln sie entgegen ihrer selbst, wie ein Feind es entgegen einem Feind tun würde, daher sind sie nicht lieb zu sich selbst. Doch jene, die sich an gutem körperlichem Verhalten, gutem sprachlichen Verhalten und gutem geistigen Verhalten beteiligen, sind lieb zu sich selbst. Selbst wenn sie sagen würden: "Wir sind nicht lieb zu uns selbst", sind sie immer noch lieb zu sich selbst. Warum ist dem so? Aus ihrer eigenen Übereinkunft, handeln sie entgegen ihrer selbst, wie ein Freund es entgegen einem Freund tun würde, daher sind sie lieb zu sich selbst.'"

"So ist es, großer König! So ist es! Jene, die sich an körperlichen Fehlverhalten, sprachlichem Fehlverhalten und geistigem Fehlverhalten beteiligen, sind nicht lieb zu sich selbst. Selbst wenn sie sagen würden: 'Wir sind lieb zu uns selbst', sind sie dennoch nicht lieb zu sich selbst. Warum ist dem so? Aus ihrer eigenen Übereinkunft, handeln sie entgegen ihrer selbst, wie ein Feind es entgegen einem Feind tun würde, daher sind sie nicht lieb zu sich selbst. Doch jene, die sich an gutem körperlichem Verhalten, gutem sprachlichen Verhalten und gutem geistigen Verhalten beteiligen, sind lieb zu sich selbst. Selbst wenn sie sagen würden: 'Wir sind nicht lieb zu uns selbst', sind sie immer noch lieb zu sich selbst. Warum ist dem so? Aus ihrer eigenen Übereinkunft, handeln sie entgegen ihrer selbst, wie ein Freund es entgegen einem Freund tun würde, daher sind sie lieb zu sich selbst."

Das ist was der Befreite sagte. Nach dem dieses gesagt, sprach der Gut-Fortgeschrittene, der Lehrer, weiter:

Wenn Ihr Euch selber lieb und teuer haltet dann fesselt Euch nicht mit dem Schlechten, den Wohl ist nicht leicht zu erlangen, von einem, der begeht eine Tat des Schlechten. Wenn von den Endbereitern erfaßt, sowie Ihr den menschlichen Zustand verläßt, was ist wahrlich Eurer Eigen? Was nehmt Ihr mit wenn Ihr geht? Was folgt euch nach wie ein Schatten der niemals weicht? Beides, die Verdienste und Böses die Ihr als Sterblicher hier vollführt: dies ist was wahrlich Euer Eigen ist, was Ihr mitnehmt, wenn Ihr geht, dies ist was Euch folgt, wie ein Schatten der niemals weicht. So tut was vorzüglich, als eine Anreicherung für zukünftige Leben. Taten der Verdienste sind der Rückhalt für Lebewesen, wenn sie aufkommen, in einer anderen Welt.​
 
Immer mehr habe ich hier den Eindruck, dass das Streben nach Erleuchtung und in Folge der Tod des EGOs in erster Linie einen Antriebsmotor hat: den eigenen Selbsthass.
Auf vielfältige Weise wird versucht, das "Ego" wegzubekommen. Das Ziel ist, möglichst schnell die Erleuchtung zu erlangen, und dem Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt zu entkommen. Vordergründig.
Ich bin mittlerweile völlig anderer Meinung. Ich glaube, dieser Grund ist nur ein vorgeschobener. In Wahrheit steckt in uns zivilisierten Menschen so viel Selbsthass, dass wir dazu verleitet werden, uns selbst eliminieren zu wollen. Und in der Esoterik geschieht dies unter dem Deckmäntelchen des Strebens nach Erleuchtung.

Abgesehen davon, dass es auf diese Weise nicht funktioniert, und es sich stattdessen in spirituellem Hochmut immer mehr aufbläht, gibt es meiner Ansicht nach nur einen Weg, das Ego zum schrumpfen zu bringen: durch Liebe. Genauer gesagt: durch Selbstliebe. Alles andere sind Kompensationsversuche, die zum Scheitern verurteilt sind.

interessante These..

nicht jeder versteht unter "Erleuchtung" dasselbe, ich persönlich denke, dass es unterschiedliche Ebenen dazu gibt und der Beginn des Erwachens ist zu erkennen, dass alle Menschen miteinander verbunden sind und jede Handlung für alle eine Wirkung hat.

Der Selbsthass muss nicht etwas schlechtes sein, er kann im Erwachen erkannt und in Licht umgewandelt werden, weil jeder Schatten, der bewusst wird zu Licht wird, dass heisst, Selbsthass löst sich durch Bewusstwerden automatisch auf in Nächstenliebe/Selbstliebe.
Eph. 5,13 - Das alles aber wird offenbar, wenn es vom Licht aufgedeckt wird; denn alles, was offenbar wird, das ist Licht.
https://www.bibleserver.com/de/verse/Epheser5,13

des weiteren steht der heutige Mensch an der Schwelle zum erwachen, zur Erleuchtung, der Extreme von Liebe und Gleichgültigkeit, es wird eine Entscheidung sein welchen dieser zwei Wege er gehen will.

Selbsthass kommt aus dem Glauben der Trennung vom göttlichen, wer glaubt getrennt von allem und Gott zu sein, der hat fürwahr Grund zu hassen...

dass das Ego schrumpfen wird, oder weniger zu Wort kommt, denke ich auch, wo Licht ist, hat Dunkelheit keinen Platz mehr, es verstummt....und wo es laut ist, da ist kein Licht, keine Liebe, keine Erkenntnis der Verbundenheit und doch wird das Ego, solange wir in der Welt sind immer mal wieder etwas zu sagen haben, das ist nicht schlimm, man muss es nur gut kennen lernen, durchschauen.
 
Ich denke, dass es wichtig ist, sich seiner Selbst mitsamt seinem Ego, seinem daraus resultierenden Verhalten und seinen eigenen Reaktionen / Emotionen etc. so gut es geht bewusst zu sein, nur so kann man lernen, man selbst zu sein... und sich zu erkennen.

Die These mit dem Selbsthass ist für mich persönlich ein wenig überzogen; meist quält ja nur die Unzufriedenheit, oder die Nichterfüllung von Erwartungen oder Bedürfnissen und da "verspricht" die Erleuchtung in vielen Fällen Erlösung ... ich frag mich dann immer nur "Erlösung" von was? Von mir selbst?
Kein Mensch ist fehlerlos und perfekt, man kann Dinge (Verhaltensmuster, angelernte oder anerzogene / immer wiederkehrende Reaktionen auf bestimmte Situationen etc.) an sich erkennen und ändern, wenn sie einem missfallen oder behindern, man kann sie aber auch bewusst beibehalten, wenn man es für richtig hält und es Sinn (für einen selber) macht.
 
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Genauer gesagt: durch Selbstliebe.

Man sollte aber unterscheiden zwischen Selbstliebe und Selbstverliebtheit! Denn dann ist man ganz schnell im narzisstischen Spektrum! Was die Vielzahl von Erleuchteten und vermeidlich Aufgestiegene in der Eso Szene immer wieder bestätigt. Ganz viele verlieren so nämlich die Bodenhaftung, das weltliche verschwindet.

Das Problem was ich damit immer wieder habe, ist die Tatsache, dass man es nie Beweisen kann, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, Reinkarnation etc.

Die Welt hat so viele "Probleme". Sich aufrichtig kümmern zu wollen ohne irgendwelche Hintergedanken, fehlt mir persönlich immer mehr. Wenn man Ressourcen hat, kann man diese auch nutzen. Dazu darf ich aber durchaus"Mensch" bleiben. Mit allen Ecken und Kanten. Und vor allem realistisch bleiben. Sonst endest du als sogenannter "Mönch" in irgendeinem "Wald" und redest, als hättest mindestens einen Schlaganfall gehabt.:barefoot:
 
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