Sternenkinder- wie habt ihr eure trauer verarbeitet?

xnotalonex

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7. September 2007
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so wie ich hier schon gelesen habe gibt es einige eltern die sternenkinder haben. ich selbst musste mein kind auch im 4. schwangerschaftsmonat wieder gehen lassen.noch zu gut erinnere ich mich an die kleine, wie sie auf dem ultraschallbild zappelte und oft empfinde ich eine traurigkeit.
ich bin hab inzwischen wieder ein gesundes baby aber manchmal denke ich es gäb so so viel schönes was ich der kleinen salomè (so nannten wir es) gerne gezeigt hätte.

oft holt es mich ein, da denke ich dann wie alt sie jetzt wär, was sie jetzt schon machen würde und ob sie meiner kleinen maus wohl ähnlich sehen würde?

ich hab die trauer nie wirklich verarbeitet sondern eher verdrängt weil ich schnell wieder schwanger werden wollte ich denke aber oft daran.

wie habt ihr diese trauer verarbeitet?

liebe grüsse
 
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Hallo xnotalonex,

das ist ein Thema, das mir auch sehr auf der Zunge brennt. Noch gestern habe ich auch überlegt, einen solchen Thread zu verfassen. Habe es aber, aus welchen Gründen auch immer, nicht gemacht.
Nun, das Schicksal möchte wohl doch, dass ich darüber rede, denn jetzt ist plötzlich dein Thread hier. :)

Ich bin selbst auch Mama eines Sternenkindes, habe aber nie tatsächlich und tief getrauert.

Natürlich war es schmerzhaft, mein Würmchen mit 8 Monaten gehen zu lassen, aber ich war damals selbst noch so jung, selber noch ein Kind und da schien nach einiger kurzer, aber heftiger Trauer, der Schmerz einfach zu groß und ich habe mich sehr schnell mit anderen Dingen beschäftigt.

Das Thema war für mich stets präsent, aber nur oberflächlich.

Jetzt versuche ich das ganze noch einmal aufzuarbeiten und meine Trauer leben, auch wenn es fast scheint, als wüsste ich garnicht wie ich das anstellen soll.

Ich schaue mir Fotos von ihr an, zünde in ruhigen Momenten eine Kerze für sie an, nehme sie gedanklich in den Arm und weine dabei.

Irgenwann werde ich spüren, dass es nun reicht und ich sie loslassen kann und sie endlich ihre Ruhe finden kann.

Ich umarme dich und sende dir ganz liebe Grüße,
bifini
 
oh je sowas ist auch sehr sehr hart aber schön dass du nun doch drüber schreiben kannst:) lass dich mal ganz feste drücken.
ich kann die bilder von dem kleinen gar nicht ansehen (sind nur ultraschallbilder aber trotzdem). es tut mir trotzdem noch sehr weh ..ich hab alles in nem schuhkarton und ich wollte irgendwann eine schöne erinnerungskiste machen aber ich schaff es nicht....
ich bin echt zu feige.
bei mir war es ähnlich wie bei dir. der schmerz war kurz und heftig aber danach war ich auf andere sachen konzentriert und hab es somit gut verdrängt.
vor ein paar tagen hab ich mein altes strickzeug wieder rausgeholt und bin dort auf ein kleines babyjäckchen gestossen das ich damals angefangen hab zu stricken- fast fertig. ich hatte es ganz vergessen und da kam auch alles wieder hoch...ich hab rotz und wasser geheult.
ich überlege echt die ganze zeit ob ich nicht weg geh und ne schöne truhe (evtl selbst bemalen) hole wo ich alles reintun kann was ich habe.

was mich auch sehr sehr belastet ist, dass das kleine ja nie beerdigt wurde. so kleine menschlein werden es nicht. der gedanke dass mein kind irgendwie als "abortmaterial" auf dem müll liegt macht mich so traurig.
damals hab ich da nicht so drüber nachgedacht...
schwer zu verstehen ich weiss.

ich wünsch dir auch ganz viel kraft und wenn du gern drüber sprechen magst meld dich:)
fühl dich ganz feste gedrückt!!!:kuss1:
 
Ich habe, als meine Tochter noch lebte, jede Menge Fotos von ihr Zuhause stehen und hängen gehabt, diese habe ich aber kein halbes Jahr nach ihrem Tod ALLE in ein Album geklebt, samt ALLER Glückwunschkarten zur Geburt, samt aller Beileidskarten zu ihrem Tod und samt aller ärztlicher Befundschreiben.

Da ich wusste, dass meine Tochter nicht älter als ein Jahr alt wird, konnte ich mich ein wenig auf das Ereignis vorbereiten, trotzdem weiß ich nicht was besser ist: Es zu wissen, dass das eigene Kind bald stirbt, oder plötzlich, wie du, mit den Tatsachen konfrontiert zu werden.

Ich habe viel im Internet über ihre sehr seltene Krankheit recherchiert und auch diese ganzen Unterlagen verschwanden in einer Schublade. Kinderwagen und -bett wurden verkauft, um auch bloß keine Gegenstände zu behalten, die einen zu sehr in der Vergangenheit festhalten.

Heute macht mich meine eigene Reaktion sehr traurig, aber ich vermute, dass es eine Schutzreaktion war, um nicht selbst an dem ungeheuren Schmerz zu Grunde zu gehen.

Nach außen hin habe ich immer behauptet, ich habe mich nun damit abgefunden, bzw. wäre darüber hinweg, dem war aber nicht so. Auch wenn ich es selber dachte.

Heute wünsche ich mir so oft, sie noch einmal in den Armen halten zu dürfen, sie noch einmal lächeln zu sehen. Sie wäre schon fast 5 Jahre alt, käme bald in die Schule. Wie gerne würde ich wissen, wie sie jetzt ausschauen würde. Sie war ihrer Mama so ähnlich als Baby.

Wenn irgendwann nicht mehr die Traurigkeit, die Wut und das Unverständnis überwiegt, sondern die Liebe für mich ganz klar und im Vordergrund ist, ich sie mit einem Lächeln im Himmel bei ihren Ahnen wissen kann, dann ist ein großer Schritt getan und ich kann mich auch wieder anderen Dingen öffnen und sie gewissenvoll erledigen.

Vielen lieben Dank, xnotalonex, das ganze tut sehr gut. Ich schicke dir ein bisschen von der Kraft, die ich gestern während einer schönen Erfahrung sammeln konnte und drücke dich ganz fest.

Liebe Grüße, bifini
 
Meinen Kleinen habe ich im 6. Schwangerschaftsmonat verloren. Es war furchtbar, aber ich wußte die ganze Zeit über, er ist nicht ganz weggegangen, er kommt wieder zu mir zurück. er ist zu mir zurückgekommen, genau ein Jahr später (wirklich auf den Tag genau, mit dem gleichen Geburtstermin)... und dann war alles wieder gut.

Bifini, du könntest ja stellvertretend etwas, was dein Kleines vertritt, in einer schönen Holztruhe beerdigen, so im Stillen und ganz für dich? Damit du eine Gedenkstätte hättest? Wenn das für dich so viel bedeutet, würde dir das vielleicht gut tun.
 
Ja, das ist an sich eine sehr schöne Idee. Aber ich habe zum Glück ja auch ein Grab, wo ich jederzeit hingehen kann.

Aber als zweite, symbolische Beerdigung wäre das eine super Möglichkeit, danke für den Vorschlag.
War ja zu dem Zeitpunkt der tatsächlichen Beerdigung garnicht wirklich Ich selbst und konnte somit dieses symbolisch so wichtige Ritual garnicht wirklich miterleben.

Werde das auf jeden Fall noch einmal ganz für mich alleine machen.

Es freut mich, dass du anschließend ein gesundes Kind zur Welt gebracht hast und nun glücklich bist.
Hast du denn da überhaupt genug Zeit gehabt, zu trauern? Versteh das jetzt bitte nicht falsch, natürlich lebt jeder Mensch seine Trauer ganz anders. Mich würde das nur mal interessieren, wie lange du brauchtest, um das alles zu verarbeiten.

Hast du schon mal eine Familienaufstellung gemacht oder hier im Forum schon mal davon gelesen?

Liebste Grüße,
bifini
 
Hast du denn da überhaupt genug Zeit gehabt, zu trauern? Versteh das jetzt bitte nicht falsch, natürlich lebt jeder Mensch seine Trauer ganz anders. Mich würde das nur mal interessieren, wie lange du brauchtest, um das alles zu verarbeiten.
Doch, es war eine runde Sache am Ende. Mit dem Gefühl, da ist etwas ganz geworden.
 
hallo

auch ich habe ein sternchen, mein sternchen ging im april 2007 von uns mit nur 16 1/2 monaten, er hatte leider auch eine unheilbare krankheit und die ärzte gaben ihm keine 2 jahre.

da es noch ziemlich frisch ist kann ich nicht wirklich sagen wie ich die trauer verarbeitet habe ich denk mir ich bin noch mitten drinnen, es gibt tage da geht es mir blendend und an anderen tagen ist es einfach nur ein irre grosser schmerz .wir haben auch kurze zeit drauf sogut wie alles verkauft aber fotos hängen bei uns überall, sogar sein gewandfach in unseren begebahren kasten ist noch zum teil voll mit seinem gewand. ich kann es einfach nicht weggeben, ich weiss vielleicht blöd , genauso liegen noch im wohnzimmer auf den wandboard seine lullis, seit april, werden sie nur zum saubermachen weggegeben und dann wieder hingestellt.

lg mel
 
🥲es ist furchtbar und wohl nie zu verstehen … und das schlimmste was einer Mutter passieren kann …

Den Schmerz trägt man wohl sein Leben lang und immer wieder in sich …
 
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