Hi Doori!
Es ist jetzt ungefähr zwei Jahre her (mit 21), da habe ich das selbe erlebt. Ich habe immer sehr gerne gegesessen und auch gerne mit Freunden und dann hat sich alles geändert... Erst ist es mir gar nicht so bewußt geworden, aber es überwogen immer mehr die negativen Gedanken, wenn ich wußte ich "muss" mit anderen essen das habe ich dann so gut es ging vermieden, worunter natürlich auch Freundschaften gelitten haben und ich mich isoliert habe. Ich habe mir eingeredet, dass ich mich nur mehr "zusammenreißen" muss doch es wurde immer schlimmer... Zum Glück habe ich eine fantastische Freundin, die mir direkt gesagt hat, dass ich ein Problem mit dem Essen habe, nachdem ich zweimal bei ihr zu hause nichts essen konnte obwohl ich mich darauf gefreut hatte und so ist es mir auch erst wirklich selbst bewußt geworden, dass ich mit meiner schon eigenen Vermutung recht habe.... Aber geändert hat sich nichts, ich dachte ich schaffe es selbst, ich komme alleine da raus. Zuerst hatte ich nur das Gefühl mir wird schlecht, wenn ich Nahrungsmittel im Mund hatte, dann ging es schließlich soweit, dass mir allein bei dem Gedanken mit anderen Essen zu gehen schlecht wurde, richtig körperlich, ich habe mich zwar nicht übergeben, aber ich habe meinen Körper soweit gebracht, dass er sich elend fühlt, durch die kraft meiner Gedanken, unbewusst, ich habe mir als es dann schlimmer wurde, wenn ich morgens wusste ich gehe mit meiner Freundin ins Schwimmbad, ausgemalt wie es sein wird wenn ich mit ihr etwas esse und es ging mir dann schon morgens schlecht, ich hatte keinen Spaß mehr daran etwas mit anderen zu essen, weil immer sofort die negativen Gedanken hochkamen, ich denke du weißt was ich meine
Diese Gedanken sind auch der Schlüssel, die Ursache und da bin ich mir sicher, liegt in deiner Vergangenheit, die Gedanken der Gegenwart (ich spreche aus eigener Erfahrung) steuerst du! Auch wenn das vielleicht paradox klingt, aber du willst das es dir schlecht geht und zwar damit du dich um dich kümmern kannst dein Körper (deine Psyche) zwingt dich auf diesem Weg dazu, ein komplexes Problem zu bewältigen, das du verdrängst und das so an die Oberfläche kommt. Das wichtigste ist, das du Hilfe zulässt. Du bist ganz am Anfang dieses Prozesses, aber je länger du wartest, desto schlimmer wird es, da deine Gedanken immer mehr die Kontrolle übernehmen werden und dich somit zwingen auf dich selbst zu achten, dir Hilfe zu holen. Was ich dir generell sagen kann, es geht nicht um das Thema Essen! Es handelt sich um eine Projektion auf dieses Thema, etwas Unverarbeitetes versucht dich sozusagen darauf hinzuweisen, das es verarbeitet werden will. Meine Freundin hat mit damals geraten zu einer Psychotherapeutin zu gehen und ich dachte mir natürlich, ach was das schaff ich alleine, aber alleine geht es nicht, natürlich kann man es schaffen das man wieder gerne mit anderen isst, indem man bewusst seine Gedanken unter Kontrolle bringt (zB versucht nicht nachzudenken und schon ist man mitten im Gesprächsthema und hat vergessen, dass man gerade mit der Freundin isst) aber das hilft dir jetzt und in guten Zeiten und es hat nichts mit der ziemlich komplexen Wurzel (also mehrere Faktoren, Ereignisse, Erfahrungen etc) die zusammentrafen zu tun, was wenn du liebeskummer hast zb dann hast du deine Gedanken gar nicht mehr unter Kontrolle, ich weiß ja nicht wie du denkst, aber genau diese Überlegung hat mich dazu bewogen, nach ungefähr 3 Monaten, doch mal eine Psychotherapeutin anzurufen und es war von Anfang an eine Vertrauensbasis da. Ich habe mich ja vorher mit Händen und Füßen dagegen gewehrt
aber es war eine tolle Erfahrung. Es ist ganz angenehm mal nur über sich zu reden
und man erfährt durch gezielte Fragen der Psychotherapeutin und eigenes Nachdenken ziemlich viel über sich selbst. Ich bin immer gerne hingegangen, da sich mir durch die Gespräche allgemein ganz neue Perspektiven eröffnet haben und ich viele Aha- Erlebnisse hatte (die Krankenkasse übernimmt übrigens 52 Sitzungen) Wenn du weißt, was die Ursache ist, kannst du anfangen daran zu arbeiten und wirst (nach eingener Erfahrung) noch wesentlich Selbstbewußter (dir selbst bewußter(!)) und unbeschwerter... Ich war schon immer ein besonders positiv denkender Mensch und hätte nie gedacht, dass ich mal Probleme mit dem Essen bekäme (hatte immer Normalgewicht, egal was ich aß) oder sonst "psychische Probleme", aber ich kann dir sagen (auch durch Beschäftigung mit Psychologie) ich hatte schon damals, auch als es mir schlecht ging das gefühl, meine Psyche will mir etwas sagen, mir deutlich machen, was ich verdränge bzw. nicht wirklich verarbeitet habe...und im Nachhinein kann ich sagen, ich habe sehr viel über mich selbst gelernt in dieser zeit und es hat mich stärker gemacht und durch die Gespräche in den Sitzungen konnte ich lernen mit Vergangenem abzuschließen. Du bist, scheint mir, sonst hätte ich das nicht geschrieben ganz am Anfang dieser "Lernaufgabe deiner Psyche/deines Körpers" und ich werde dir nicht sagen hol dir hilfe oder so, das entscheidest du schließlich selbst, sondern da mir die Symptome bekannt vorkommen und ich diesen Lebensabschnitt (ca. 8 Monate) hinter mir gelassen habe wollte ich dir meine Gedanken zu dem Thema schreiben, die dich eventuell zum Nachdenken anregen... Deine Psyche will nur das Beste für dich
Alles Gute! Cat