Edler Reiter in Gold... wenn ich von Alten Seelen spreche, meine ich diejenigen, welche die Erdenentwicklung hinter sich gebracht haben (vom Magischen Menschen, welcher triebhaft und ohne Gewissen sich zum Ethischen Mensch mit Schuld- und Sühneempfinden entwickelt, bis hin zum Schöpfergott, welcher zu erschaffen vermag).
Wenn ich das noch ein wenig erweitern darf, liebste La Dame (?)
Bei der menschlichen Entwicklung geht es ja letzten Endes um eine Ent-wicklung des unbewussten SEINS zum Bewusst(en)-SEIN
Mal etwas weiter ausgeholt:
Die Weltwerdung vollzieht sich aus einer Einheit, dem URSPRUNG, heraus, indem sich diese Einheit immer mehr zergliedert, differenziert und Teile von sich immer mehr ab- und eingrenzt bis diesen Teilen das Wissen von der ursprünglichen Einheit verlorengegangen ist.
Dies ist der Vorgang der Involution: die Ein-wicklung des EINEN LEBENS in kleinste Selbstbegrenzungen, hinunter bis zum tiefstmöglichen Punkt den harten, konkreten Atomen.
Danach erfolgt der Prozess der Evolution: die Ent-wicklung des EINEN LEBENS aus den Selbstbegrenzungen zurück zum Ursprung mit dem zusätzlichen Gewinn aller gemachten Erfahrungen.
Mit dem Beginn der Evolution (der Rückbindung zum Ursprung) tritt dann
das INDIVIDUALITÄTS- bzw. das ICH-HEITS-Prinzip hervor, welches sich im Laufe der Evolution immer mehr intensiviert.
Es lässt sich deshalb sagen: das INDIVIDUALITÄTS- bzw. ICH-HEITS-Prinzip ist das besondere Kennzeichen der Evolution.
Dieses Prinzip bringt das Spezifische einer jeden Sache hervor; es kommt entsprechend des jeweiligen Naturreiches als spezifischer Bewusst-Seins-Zustand und damit als psychische Qualität bzw. als innere Eigenschaft zum Ausdruck.
Im Mineralreich zeigen die Atome beim Aufbau von Molekülen eine rudimentäre Form von Intelligenz: Sie besitzen die Fähigkeiten zur Unterscheidung und Gedächtnis (Informationsspeicherung), haben selektive Kraft und die Fähigkeit anzuziehen und abzustoßen  sie wählen, sondern aus und unterscheiden!
Im Übergang zum Pflanzenreich gewinnt das Atom zu seiner selektiven Befähigung eine neue psychische Befähigung dazu: die Pflanzen zeigen Empfindungsfähigkeit oder rudimentäres Gefühl.
Man könnte sagen, dass sich die Kontaktfähigkeit oder das Wahrnehmungsvermögen des Atoms beim Übergang von einem Naturreich ins andere erhöht hat.
Im Tierreich kommt zu den genannten Qualitäten dann der Instinkt dazu; eine Eigenschaft, die sich bei höheren Tiergattungen schon als Mentalität bzw. rudimentäres Denken auftut.
Das führt schließlich zum menschlichen Wesen, dem vierten Naturreich, dem erstens alle diese Qualitäten in weit stärkerem Maße zu eigen sind und dem zweitens noch ein weiterer Faktor hinzugefügt ist der WILLE.
Der Mensch zeigt somit intelligente, schöpferische Aktivität, er ist zu Emotion oder Liebe fähig und er hat einen intelligenten Willen; dazu ist er nicht nur bewusst, sondern sogar seiner selbst bewusst.
Diese Selbst-Bewusstsein-Entwicklungsstufen lassen sich wieder einmal an Wilber anknüpfend feiner als in drei groben Stufen verfolgen:
(siehe Tabelle im Anhang)
Wenn ich deine Dreistufung richtig verstehe, ist nach dieser Tabelle unter Magischer Mensch wohl ein Mensch zu verstehen der eine Ich/Selbstentwicklung-Reife bis max. D-2 (Emotionales Selbst) erreicht hat
unter Ethischer Mensch jemand, der eine Ich/Selbstentwicklung-Reife bis max. D-4 (Rollen-Selbst) erreicht hat
unter Schöpfergott-Zustand jemand, der die Ich/Selbstentwicklung-Reife D-9 (kausales, reines Selbst, =Zeuge) erreicht hat
Wobei ich gerade die Zwischenstufen zwischen D-4 und D-9 schon sowas von interessant empfinde, dass mich nach der Stufe D-9 noch lange nicht dürstet.
Für Therapeuten könnte es auch wichtig sein, im Zusammenhang mit diesen Ich/Selbst-Entwicklung-Stufen auf die mit den einzelnen Stufen in Erscheinung treten könnenden Pathologien bzw. Restpatholgien hinzuweisen.
Liebe Grüße
fhedor