Spottlied an die verzweifelte Seele

N_Calis

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7. Mai 2004
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Leverkusen


„Wo ist er nun dein großer Gott?

Wo ist denn nun dein Licht...



Ins Dunkel fallen ließ er dich!!!

Darauf warst du wohl nicht erpicht.



Wo ist denn nun dein Schöpfer?



Gleicht er doch mehr dem Töpfer,

der all sein Werk in Scherben schlägt...

und deine Seel zum Sterben legt...



Wo ist denn nun das Meer der Liebe? ...

Für dich gibt’s nur die niedren Triebe...



Hast du es denn noch nicht begriffen...

Die Göttlichkeit, sie ist

... vergriffen... “


2000 Frühjahr
 
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schwarz ?... nein

traurig ... ja
verzweifelt... ja
schmerzend... ja

aber nicht schwarz...

es heisst ja spottlied an die verzweifelte seele

das die verzweifelte seele verhöhnt...
 
ach ist das schön.
Und ganz besonders die Überschrift passt, sie balanciert den Text aus.
Mit wenig Worten viel gesagt; es regt zum Nachdenken an.
Danke.
 
Hi,

ich beziehe mich mal direkt auf Deine Frage:

Also, "mein" Gott ist vermutlich gerade bei Dir, weil es Dir mies geht. Er hilft Dir, Deine Gefühle in Gedanken und Worte zu kleiden und damit für Dich begreifbar zu machen. So ganz nebenbei unterweist Er Dich in Poesie, lehrt Dich, auf Deinen Wunden Musik zu machen.

Das setzt natürlich einige Wunden voraus. Diese fügen wir Menschen uns zu 99,9 % selbst zu - und Gott macht Poesie draus... :koenig:

Wenn also "mein" Gott gerade nicht bei Dir ist, kann das nur eines heißen: Irgendwo geht es jemandem noch dreckiger als Dir. Mach doch daraus mal ein Gedicht ;)

helXe
 
Mach doch daraus mal ein Gedicht ;)

helXe[/QUOTE]


hab ich doch :kiss3:

oder glaubtst du das ich das einzige wesen bin das eine seele besitzt ???

:) !!!
 
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hab nochmal über deinen vorschlag nachgedacht...

rumi hat ein schönes "gedicht" bezw. eine geschichte geschrieben:es geht hier um den inneren gott nicht um den großvater im tronsessel!!!

ein mann rezitierte tag tagtäglich in seiner den namen gottes das er sich ihm offenbaren möge... nichts geschah...

auf dem höhepunkt seiner verzweiflung fing er teufel an ihn zu verhöhnen, aus zu lachen und ihm seine nichtigkeit zu suggerieren...

so lies dieser den verzweifelt ab den namen seines gottes anzurufen...

des nachts erschien ihm ein engel, dieser fragte ihn;
nun was ist los, ich dachte dir sei der name deines herren süßer als honig und nun weist du nicht einmal mehr wie man ihn ausspricht...

darauf antwortete der mann:
doch... ich liebe ihn nach wie vor, doch auf all mein flehen und bitten hat er sich nicht ein einziges mal vor mir offenbart... ich befürchte er weist mir tür und hat sich abgewandt von mir...

da ertönte aus seinem inneren und doch wie aus weiter ferne:

weisst du denn nicht in jedem einzelnen "wo bist du" ist tausendmal meine antwort "hier bin ich"...

Na konnte Rumi dich ein wenig erfreuen :winken5:
 
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