SP oder Nicht-SP, dies ist für Dich

Nazgul

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Der folgende Text ist für Dich. Ich musste ihn der Zeit wegen stark abkürzen, und ich bitte ebenfalls um Nachsehen für etwaige Schreibfehler, denn all das ist mir ziemlich schnell aus den Fingern geronnen.

Es ist seltsam, irgendwann letztes Jahr habe ich damit begonnen, einige Dinge aus meiner tiefen Vergangenheit näher zu betrachten, unvoreingenommen zu beurteilen, darüber zu reflektieren. Dabei kam mir eine Begebenheit in den Sinn, welche ich dann mehr der Neugierde wegen in einem Esoterikforum veröffentlichte. Sowas tat ich doch sonst nie. Ganz am Rande eben dieser Geschichte erwähnte ich auch Dich, und das eigentlich nur, um die damaligen Umstände zu beschreiben. Doch dies war der berühmte Kiesel, welcher eine Lawine ins Rollen brachte. Endlich fragte ich mich, warum ich mich damals so war, wie ich eben war.

Ueber die vielen Jahre hinweg hatte ich die eine Erklärung für alles: Ich der etwas seltsame Aussenseiter - Du diejenige, welche von allem gemocht wurde und unter den Besten wählen konnte. Ich musste schon rein logisch einer der Verlierer sein. Du schenktest mir nur Beachtung, wenn gerade nichts Besseres da war. Und ich war immer da. Obwohl hoffnungslos in meinem Unterfangen, suchte ich immer Deine Nähe. Sogar den Spott Deiner Kolleginnen ertrug ich; wie es mir überhaupt in den Sinn kommen könne, bei Dir auch nur den Hauch einer Chance zu haben. Als Du mir dann für kurze Zeit die lang ersehnte Aufmerksam gewährtest, regte sich in mir der wütende Trotz. Nun war ich plötzlich gut genug, wahrscheinlich bloss, bis wieder ein Platzhirsch daherstolziert kam. Und so wandte ich mich von Dir ab, ignorierte Deine Blicke, so wenigstens den Triumph in mir tragend, der EINZIGE gewesen zu sein, welcher Dir widerstanden hatte.

Doch längst vertaubte Erinnerungen wurden nun wach, ein eingerosteter Mechanismus, verdammt zum Stillstand, fand zu Oel. Wie oft hatte ich die alten Begebenheiten rekapituliert und diese neu zu Tage gebrachten Details gekonnt ignoriert? Das grosse Verstehen kam in diesen Monaten im Gespräch mit Menschen, welche mir von ihren Depressionen erzählten. Von der Unfähigkeit, Kontakte aufrecht zu erhalten, die Hand auszustrecken, Gefühle zu deuten und zu zeigen, von kurzen Lichtblicken lediglich abgelöst von langer Dunkelheit, vom schieren Terror, auch nur einen Telefonanruf zu beantworten, Freunde zu verlieren, die wahre und die falsche Welt nicht mehr auseinanderhalten zu können. Dann, endlich! sah ich mein damaliges Selbst: Kalt, zurückgezogen, bar fast aller Emotionen, geradezu bösartig misstrauisch, unerreichbar. Ich hatte mich nicht bloss von Dir abgewendet, sondern von der ganzen wirklichen Welt, hatte das Falsche zur Wahrheit erklärt. Ich durchlebte die Krankheit, welche unentdeckt blieb, bis es in so vieler Hinsicht zu spät war. Es ist wohl der Kraft meiner Jugend zu verdanken, dass ich irgendwann nach Jahren wieder ans Licht fand, aber mehr als einmal entging nur knapp dem Tod. In dem einen Sommer war ich sogar soweit, einfach loszuziehen, um irgendwo hinter dem Horizont mein Ende zu finden, an dem Ort, wo mir Geld und Glück ausgehen sollte. Es erschien mir tatsächlich als Gnade. Nennen wir es Schicksal oder höhere Fügung, in jedem der Fälle fand ich nochmals die Kraft, dem Dämon einen letzten entscheidenden Schlag auszuteilen. Ueber den Ursprung lässt sich spekulieren. Depressionen können hormonell ausgelöst werden, wobei Adoleszenten durch die Stürme im Hormonhaushalt besonders anfällig sind. Sei's drum. Ich fand wieder hinaus, und mein erwachsenes Leben hab' ich dann doch ganz ordentlich hingekriegt.

Und jetzt zu Dir. Ich sehe jetzt, wie lange Du mir die Tür zu Deinem Herzen offengehalten hast. Für die Verhältnisse einer Jugendlichen geradezu eine Ewigkeit. Denn seien wir ehrlich, wir waren fast noch Kinder. Sogar als sich mein Charakter bereits an die Grenze der Unmöglichkeit verformte, hast Du mich darum gebeten, Dich heimzubegleiten (Ich tat es nicht). Du hast über den Spott Deiner Kolleginnen hinweggesehen, denn Du sahst die unterschwellige Eifersucht. Du suchtest selbst dann noch einen Weg zu mir, als ich Dir bestenfalls noch meinen Rücken zeigte. Irgendwann liessest Du es bleiben. Doch anstelle meiner herablassenden Verachtung ist nun Erleichterung getreten. Stell Dir vor, ich hätte mich in den entscheidenden Momenten in einer jenen kurzen Lichtphasen befunden - durch Deine eben beschriebene Geduld und Deine Bereitschaft, mein Verhalten zu akzeptieren, hätte ich Dich mit in den Abiss gezogen, welcher mich erwartete. Wieviel psychischen Schmerz hätte ich Dir durch meine Krankheit wohl zugefügt? Wie hätte ich Dich manipuliert? Trotz des durchlebten Albtraums, der langen Nächte ziellosen Wanderns, der vergossenen Tränen, der endlos pochenden Pein in meiner Brust fühle ich nun eine Art glücklicke Erfülltheit: Ich habe den Menschen, welchen ich bis zum heutigen Tag liebe, mit meinem eigenen Leib und Leben beschützt. Beschützt vor etwas Grausamen, welches sich durch mich entfaltet hätte. Du bist mit Deinem Partner zusammen, hast eine Familie gegründet und bist hoffentlich damit sehr glücklich. Für alles, was Du Willens warst für mich zu tun, werde ich Dir immer dankbar sein.

Ich liebe Dich.
 
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Der Text könnte von meiner Dualseele sein. Ich bilanziere inzwischen allerdings recht nüchtern und kann darum nur folgendes schreiben: du hast es verbockt.

Es ist letztlich unbedeutend was zwischen zwei Menschen ist und zählt nur sie was sie fähig sind daraus zu machen.
 
Der Text könnte von meiner Dualseele sein. Ich bilanziere inzwischen allerdings recht nüchtern und kann darum nur folgendes schreiben: du hast es verbockt.

Es ist letztlich unbedeutend was zwischen zwei Menschen ist und zählt nur sie was sie fähig sind daraus zu machen.

Verbockt! Ja wirklich. Darauf bin ich ja auch ziemlich bald gekommen. Es ging mehr darum, zu wissen, warum zur Hölle ich es damals verbockt habe. Dies zu ergründen half enorm, der anderen Person keine falschen Vorwürfe mehr zu machen und ihr das Glück in ihrem Leben zu gönnen.
 
Verbockt! Ja wirklich. Darauf bin ich ja auch ziemlich bald gekommen. Es ging mehr darum, zu wissen, warum zur Hölle ich es damals verbockt habe. Dies zu ergründen half enorm, der anderen Person keine falschen Vorwürfe mehr zu machen und ihr das Glück in ihrem Leben zu gönnen.

hm.. kann man wirklich so viel verbocken, wenn die andere Person ähnlichs fühlt u. will?

das einzige, was mir dazu einfällt, wäre jemanden, der einem seine Gefühle gesteht, auszulachen, ihn schlecht zu behandeln u. nicht ernst zu nehmen.. dann könnte man selbst den liebenswertesten und Verliebtesten Menschen vertreiben.. nur würde er es wahrscheinlich auch verstehen, wenn man ihm dazu ehrlich u. offen gesteht, warum man das gemacht hat u. sich ehrlichen Herzens entschuldigt..

Also, was hast den wirklich verbockt?
 
hm.. kann man wirklich so viel verbocken, wenn die andere Person ähnlichs fühlt u. will?

Ja, man kann - siehe oben :tomate:

das einzige, was mir dazu einfällt, wäre jemanden, der einem seine Gefühle gesteht, auszulachen, ihn schlecht zu behandeln u. nicht ernst zu nehmen.. dann könnte man selbst den liebenswertesten und Verliebtesten Menschen vertreiben.. nur würde er es wahrscheinlich auch verstehen, wenn man ihm dazu ehrlich u. offen gesteht, warum man das gemacht hat u. sich ehrlichen Herzens entschuldigt..

Also, was hast den wirklich verbockt?

Das ist der Fluch, den ich Eingangs zu beschreiben versuche. Für einen normalen, gesunden Menschen steht Deine Aussage ausser Frage. Aber sag das mal einem pickeligen Werwolf, welcher sich durch die "Twilight Zone" bewegt. Der fletscht bloss die Zähne und stolpert wieder in den Nebel.

Das mit dem Entschuldigen hat was an sich. Ich denke, mein Text ist der Anfang dazu.
 
Verbockt! Ja wirklich. Darauf bin ich ja auch ziemlich bald gekommen. Es ging mehr darum, zu wissen, warum zur Hölle ich es damals verbockt habe. Dies zu ergründen half enorm, der anderen Person keine falschen Vorwürfe mehr zu machen und ihr das Glück in ihrem Leben zu gönnen.

hallo Nazgul,

ich frage mich auch was du da verbockt haben sollst..? :confused:
dieser frage habe ich mir auch gestellt, bzw ich hab mir immer gefragt:
was wäre wenn...
- es anders wäre,
- ich mich anders verhalten hätte,
- ich nicht so reagiert hätte.
- ichs früher bemerkt hätte
- so geblieben wäre, wie ich bin
wenn ich doch nur nicht so nervös gewesen wäre! oder halt anders ausgedrückt: naiv.

und.. was für vorwürfen meinst du? man kann der anderen nicht viel vorwerfen,
klar, er hätte dies&das anders machen können, aber gilt das denn nicht auch für einem selbst? :confused:

Stell Dir vor, ich hätte mich in den entscheidenden Momenten in einer jenen kurzen Lichtphasen befunden - durch Deine eben beschriebene Geduld und Deine Bereitschaft, mein Verhalten zu akzeptieren, hätte ich Dich mit in den Abiss gezogen, welcher mich erwartete. Wieviel psychischen Schmerz hätte ich Dir durch meine Krankheit wohl zugefügt? Wie hätte ich Dich manipuliert? Trotz des durchlebten Albtraums, der langen Nächte ziellosen Wanderns, der vergossenen Tränen, der endlos pochenden Pein in meiner Brust fühle ich nun eine Art glücklicke Erfülltheit: Ich habe den Menschen, welchen ich bis zum heutigen Tag liebe, mit meinem eigenen Leib und Leben beschützt. Beschützt vor etwas Grausamen, welches sich durch mich entfaltet hätte.

meinst du, er wäre ohne dich besser? ich frage mich was das beste für ihn ist... wenn du in der meinung bist, das du *sry* nicht gut genug für ihn gewesen bist, dann bitte, aber betäube dich bitte damit nicht...
am ende leidest du ja vllt noch drunter, weil du die leibe freigelassen hast, aus dem grund, das du nicht gut genug für ihn gewesen wärst...

hast du denn schon mal nachgedacht, das er vllt glücklicher gewesen wäre, wenn er dich beschützen könnte?! oder das er in deiner nähe sein darf...?!
und nicht du ihn! ich persönlich wäre auch gern an der seite vom den ich vom ganzen hern gern hab! und natürlich auch im schwierigen momente ;)

wie hättest du ihm manipuliren können? vllt hat er sogar damalts gedacht, wenn er zu schnell mit deiner "taten" wären, dann wärst du dann über alle berge! es soll menschen geben, die sehr vorsicht sind... vllt gehören du und ihm dazu?!...

man hab ich viel mist geschrieben ^^
dennoch bin ich der meinung, das du nicht immer damit glücklich sein wirst, zu denken das du ihm eh nur negativ als positiv ausgewirkt hättest!
das ist manchmal nur eine betäubung... für sich selbst.


lg
regentropf
 
hm... ich muss gestehen, ich hab anfangs die Geschichte nur überflogen, also sind mir da ein paar wichtige Dinge entgangen. Jetzt, wo ich sie genauer gelesen habe, wird mir einiges klarer, soweit man aus geschriebenen Worten auch wirklich richtige Schlüsse ziehen kann.

Zusammengefasst wirkt die Geschichte so, als liebtest du diesen Menschen gar zu sehr, wolltest ihn aber vor dir beschützen, wegen deiner Depressionen u. anderen Leiden. Es hört sich so an, als ihr damals sowieso zu jung und unerfahren gewesen seid.

Dies würde dann meine Theorie weiter stützen, das manche eben trotz grosser Liebe nicht zusammen sein wollen/Können oder vielleicht dürfen, tschuldige, es hilft dir ja nicht weiter, aber ich wollte es nur erwähnen.

Schliesslich u. endlich scheint es dir aber zu helfen, dieses niederzuschreiben, zwecks abschliessen usw.

na dann, Kopf hoch, Augen zu u. durch!
 
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Also bitt'schön...

Meine Bildbotschaft ist eigentlich selbstredend:

Fragesymbole = Warum
Schaf = verbockt

Und wie kommst du darauf, ihr beiden wäret SP/SV ?

Bei euch beiden sehe ich nur den Versuch einer Liebe, die zwar im Ansatz da war, aber du damals dafür noch nicht bereit warst. Es mag daran gelegen haben, dass du noch zu unsicher warst, oder weil du andere Dinge im Kopf hattest und keine feste Bindung wolltest.

Jetzt ist sie in einer festen Bindung und hat Familie und du schaust wehmütig zurück "ich hätte jetzt dort anstelle ihres Partners bei ihr sein können".
Nun gut, hätte sein können.
Aber es war auch deine Entscheidung, ihr den Rücken zuzudrehen.
Du kannst nicht erwarten, dass sie auf ewig auf dich wartet, zumal du ihr sehr offene Ablehnung gezeigst hat, nachdem was du darüber schreibst.

Schaue nicht mehr in die Vergangenheit, auch wenn du in dir meinst Wärme einer Liebe zu spüren, es sind wohl doch nur Erinnerungen an alte Gefühle, und sorry, die sollte man nicht wiederaufwärmen, denn diese schmecken meist wie kalter Kaffee.
 
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