...so unverstanden freie Liebe...

VoiceOfOM

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Münster

Erliebt Gelassen


Frei, Gelassen; Offen, Gelassen;
so unverstanden: freie Liebe
silver-smile.gif


Bin ich noch ganz dicht? Ich kenn Dich nicht -
aber dennoch: dies Gedicht will sich schreiben.

Denn meine Gedanken und Gefühle sie treiben
ihr (Un)Wesen da wo Bewusstsein sich bricht,
wo Eindrücke kurzer Begegnungen verbleiben.

Ich spüre Neugier, auf das Leben, diesen Willen
zum eigenen Sein, sich entfaltend einer Blume
gleich: sinnlich, inspirierend, vollkommen, rein.

Dies spricht für und über Dich - aus meiner Sicht
gewahr des einen Funkens blos der mir bekannt,
seh ich viel Licht - und doch auch Traurigkeit -

wie jeder Mensch vereinst auch Du wohl Licht
und Dunkelheit, wenn Du mal lachst und auch
mal weinst, bist jung und doch auch weise auf

Deine eigene Weise, voller Kraft, schwach, mal
laut und oft auch leise. Zeigst Deine Schönheit;
birgst Geheimnis - und all das macht Dich Du.

Hier also stehe ich, will all das stehen lassen,
will Dich so sein lassen, möchte mehr von Dir
wissen, das was Du aus freiem Herzen teilen,

was Du mitteilen, freilassen, öffnen, offen lassen
möchtest, wenn du magst und wann Du magst.

~~o~~

Hier bin ich, so bekannt und neu, menschliches
Neuland, bin weise auf meine eigene neue Weise,
bin dennoch jung, kenne Licht und Traurigkeit.

Mein Herz ist sehr weit, geworden mit der Zeit,
ist offen, ist frei – man kann es nicht besitzen.
So such ich auch nicht zu haben andere Herzen,

will mich nicht greifend daran laben, suche nicht
die eigenen Schmerzen darin zu erlösen. Liebe,
die sich frei bewegt im Jetzt - Ja - die möchte ich

(mit)teilen; will nichts übereilen, will keinerlei
Erwartungen hegen und pflegen, keine Ziele
sollen im Weg stehen, Liebe will frei bewegen.

Kannst Du mich verstehen, diese Kraft meines
Anliegens sehen? Ich bin mit mir Eins, nicht
einsam, ganz auch allein; Unabhängig, stark,

doch auch blos ein Mensch, der gerne teilt und
sich eint. Bittere süsse Erfahrung meines Seins:
Mein Leuchten geht vielen Menschen zu nah:

Wer tief in die Quelle meines Herzens sah und
sich nicht in Selbstliebe darin finden konnte,
vielfach nicht wagend mich wahr-zu-nehmen,

suchte das Weite, die Distanz zu meiner Weite,
suchte wieder das Altgewohnte, auch wenn es
sich doch lohnte, sich daran zu gewöhnen, dass

auch das eigene Herz hinter diesem Schmerz
ach so viel Freude und Glück, so viel Liebe und
Versöhnen; so viel heitere Leichtigkeit enthüllt.

~~o~~

All dies gesagt, Du juwelengleiches Wesen - ich
hab viele Worte gemacht - will ich nun zurück
zu einem Anfang kommen, besonnen, wissend

dass nicht unbewegt geblieben, was ich bewegte,
dass nicht mehr ungeschehen werden kann, was
diese Worte offenbarten, und dass dennoch jetzt

und hier alles völlig offen ist, bleibt, sein soll,
kein Drängen, nicht mal - oder doch vielleicht -
ein Angebot, offen, frei, zu einer Freundschaft,

von zu erforschender Tiefe, auch abzulehnen,
stehen zu lassen, schweben zulassen. Bekannt
- ein wenig doch - sind wir uns jetzt vielleicht.

Einfach so. So. Schön und wunderbar. Wie Du.

~~o~~

Andreas am 10.10.2006

 
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wow, wahnsinn... beieindruckend - kann man garnix 'zu sagen, bin begeistert
schwierig zu lesen, muss man schon genau sein dabei, nix zum überfliegen...
meine hochachtung
heidi :guru:
 
Danke für Eure lieben Rückmeldungen!

Heidi schrieb:
deine sehnsucht nach mir, bin ich selbst in dir

Ich hatte gedacht, ich schreibe das Gedicht für eine Frau, die ich flüchtig kennengelernt hatte.... Doch aus ihrer Reaktion war sofort klar, dass alles, was ich zu spüren geglaubt hatte - meine Sehnsucht nach ihr - ich selbst in mir war ;) Sie hat es kaum verstanden, die Gefühlstiefe war viel zu intensiv, so dass sie es gar nicht auf sich beziehen konnte - und sich eher erschreckt hat. Woraufhin ich die Projektion zu mir zurückgenommen habe, so dass sich die Energie zwischen uns auflöste... Für mich war dann natürlich klar, dass sie gar keine energetisch passende Partnerin für mich hätte sein können...

So habe ich das Gedicht wohl in erster Linie für mich selbst geschrieben, auch wenn die Frau langfristig vielleicht eine Inspiration daraus mitgenommen hat...

Unglücklicherweise - auf der einen Seite - scheint es schier unmöglich zu sein, eine Frau zu finden, die mit dieser Energie umgehen kann. Glücklicherweise - auf der anderen Seite - bringt mich das dazu, nicht im Aussen zu suchen, sondern die Ganzheit erst in mir herzustellen, die Sehnsuchts-Projektionen auf eine andere Person alle in mir zu integrieren - um dann die Resonanz zu haben, auch im Aussen auf Frauen zu treffen, die wirklich zu mir passen...

Lieben Gruss!

Andreas
 
Wirklich ein sehr intensives Gedicht. Wunderschön und nachdenklich....
Am 10.10. wurde übrigends meine Tochter geboren.
 
Danke für Eure lieben Rückmeldungen!



Ich hatte gedacht, ich schreibe das Gedicht für eine Frau, die ich flüchtig kennengelernt hatte.... Doch aus ihrer Reaktion war sofort klar, dass alles, was ich zu spüren geglaubt hatte - meine Sehnsucht nach ihr - ich selbst in mir war ;) Sie hat es kaum verstanden, die Gefühlstiefe war viel zu intensiv, so dass sie es gar nicht auf sich beziehen konnte - und sich eher erschreckt hat. Woraufhin ich die Projektion zu mir zurückgenommen habe, so dass sich die Energie zwischen uns auflöste... Für mich war dann natürlich klar, dass sie gar keine energetisch passende Partnerin für mich hätte sein können...

So habe ich das Gedicht wohl in erster Linie für mich selbst geschrieben, auch wenn die Frau langfristig vielleicht eine Inspiration daraus mitgenommen hat...

Unglücklicherweise - auf der einen Seite - scheint es schier unmöglich zu sein, eine Frau zu finden, die mit dieser Energie umgehen kann. Glücklicherweise - auf der anderen Seite - bringt mich das dazu, nicht im Aussen zu suchen, sondern die Ganzheit erst in mir herzustellen, die Sehnsuchts-Projektionen auf eine andere Person alle in mir zu integrieren - um dann die Resonanz zu haben, auch im Aussen auf Frauen zu treffen, die wirklich zu mir passen...

Lieben Gruss!

Andreas

ich glaub auch, dass wenn man sowas schreibt, man es in erster linie für einen selbst macht, der andere inspiriert einen zu dieser kreativität - so wie eine muse (auch wenn sie einen nicht küsst)...

und recht hast du auch, dass wir die ganzheit in uns selbst finden sollten und nicht projizieren auf jemand anderen. und wenn derjenige sich dann zu uns gesellt, dann ist's richtig. nur kann man sich, bin ich draufgekommen, leider nicht die form aussuchen, wie sich der andere in unser leben integrieren lässt. aber das wurde schon vor unserem körperlichen dasein ausgewählt, von uns selbst.
hab versucht das mal folgendermaßen auszudrücken:

Er spricht in mir eine so tiefe Ebene meiner Seele an, bei der ich mir einfach nicht sicher bin, ob ich es wagen sollte, in die Katakomben meines Selbst hinunter zuschreiten, um das zu empfinden, was in mir schlummert - wie ein schlafender Drache, der eine goldene Rose bewachen möchte. Eine Rose, die in jedem verborgen liegt, nicht wahr? Viele wollen diese Rose gar nicht erst versuchen zu bekommen, es reicht schon, zu wissen, dass da womöglich ein Drache lauert, der sie zerstört. Andere wiederum verlieren auf halbem Wege den Mut. Bei ganz anderen stellt sich diese Frage gar nicht – die haben gar nichts am Hut mit einer goldenen Rose. Wiederum ganz andere haben nicht mal die Möglichkeit, von der Existenz dieser Rose zu wissen. Und dann ist da jemand, der sich auf die Suche macht, sich immer wieder vergewissert, ob dieser Drache ein Drache ist, ob er schläft oder wacht, und vielleicht doch nicht nur ein kleiner Feuersalamander ist, der im Laufe der Zeit durch Gemunkel anderer zu einem Drachen hochstilisiert wurde. Ein klitzekleiner Feuersalamander, der sich wohl fühlte, als Drache wahrgenommen zu werden? Dieser Mensch, der an die goldene Rose gelangt, hat eine besondere Gabe. Er könnte sie haben, diese Gabe....

...habe ich mich verloren in seinen Augen, in denen ich das Gute, das Wunderbare, das Befriedigende, das Angekommensein sehen konnte, sowie auch das Böse, die Angst und die Schlechtigkeit dieser Situation – und das, was ich da zu sehen bekam, war nicht er – es war der Spiegel meiner Seele – ICH selbst. Und alles, was er in meinen Augen sehen konnte war das Gute, das Wunderbare, das Befriedigende, das Angekommensein, sowie das Böse, die Angst und die Schlechtigkeit dieser Situation – es war der Spiegel seiner Seele – ER selbst....

....Was sonst noch zwischen uns ist, möchte ich für mich behalten, in meinem innersten Bewahren, wie eine goldene Rose. Eine Rose, die keinen Drachen mehr benötigt, um sie zu schützen. Das schlummernde Tier hat ausgedient. Die Rose erstrahlt in ihrem eigenen Glanz und niemand kann sie (in) mir entwenden. Weil sie nicht mehr in mir ist – sonder weil ICH sie bin. Und diese Rose ist einfach – so wie sie ist - vollkommen...


so sehe ich das mittlerweile, das habe ich aus meiner SPschaft gelernt bisher, jetzt bin ich grade noch beim üben, üben, üben
lg heidi

ps.: hab dein gedicht an meinen SP weitergeleitet, weil ich es so toll geschrieben find, nur ein echter künstler kann soetwas vollbringen...
 
...und das, was ich da zu sehen bekam, war nicht er – es war der Spiegel meiner Seele – ICH selbst. Und alles, was er in meinen Augen sehen konnte war das Gute, das Wunderbare, das Befriedigende, das Angekommensein, sowie das Böse, die Angst und die Schlechtigkeit dieser Situation – es war der Spiegel seiner Seele – ER selbst...

Tantra! z.B. buddhistisch:

"Auf der nächsten Stufe erkennt man die gegengeschlechtlichen Anteile beim Partner als Spiegel und essentiell identisch mit den eigenen gegengeschlechtlichen Anteilen. Man nimmt die Projektion zu sich zurück und beginnt, die entsprechenden Kreisläufe - mit und/oder ohne Stimulation des Körpers als Anregung der sexuellen Energien - in sich selbst und ohne Partner - ob imaginiert oder in Fleisch und Blut - zu trainieren. Ist man in der Lage alle Kreisläufe auch in sich selbst zu erzeugen - kann man seine eigenen weiblichen und männlichen Anteile im Inneren zusammenbringen, kann man daraus unabhängig und eigenständig Ekstase und jede nötige Energie erzeugen, [...] Freude und Wonne sprudeln regelrecht in uns über."

Lieben Gruss!

Andreas
 
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morning voice...
so hätte ich das noch gar nicht betrachtet. da schau ich jetzt aber schön...
danke für die interpretation!!
auch nen lieben gruß
heidi:danke:
 
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