Sinn der Traumdeutung für andere ?

rainbowrising

Aktives Mitglied
Registriert
15. Juli 2011
Beiträge
2.005
Ort
In den unendlichen Tiefen des SEINs
Ein fröhlich Hallo,

ich möchte hier nicht das Forum `Träume` in Frage stellen, sondern nur eine Frage in den Raum:

Es gibt 7 Milliarden Menschen. Wenn jeder Mensch ca. 10 Träume pro Nacht hat macht das allein in einer Nacht 70 Milliarden Träume.
Es ist schon schwer (wie man im Forum immer wieder entdeckt) Gelesenes ohne die dazugehörige Mimik oder Nuancierung/Phrasierung der Stimme nicht misszuverstehen und das Gelesene/Geschriebene entspringt dem klar strukturierten (meistens jedenfalls) Verstand/Wachbewusstsein.
Um wieviel schwerer ist es dann schon für einen selbst die unstrukturierten Geschehnisse des Traumbewusstseins zu deuten und erst recht für andere, die richtige Interpretation dafür bereit zu halten.
So wie 7 Milliarden Individuen unterschiedlich sind, so sind ihre Beziehungen zu/Sichtweisen über bestimmte Objekte des Traumgeschehens ebenfalls unterschiedlich. Für einen kann ein Pferd oder eine Frau mit Mönchskutte eine ganz andere Interpretation zulassen als für einen anderen. Es gibt zwar gewisse Archetypen, aber auch gewisse selbsternannte Traumdeutungsexperten; im Großen und Ganzen aber ist es doch für den Träumenden am besten, seine Träume selbst zu deuten, kennt er doch seine Beziehung zu deren Inhalten am besten.

Ansonsten hat er 7 Milliarden Interptretationsversuche.

Wie seht ihr das ?
 
Werbung:
Eine Traumdeutung ist immer genau dann "richtig", wenn derjenige, der geträumt hat, sie als "richtig" empfindet. Von aussen kann man nur Vorschläge machen, was ein Traum bedeuten könnte. Und jeder Traum lässt sich immer auf mehreren Ebenen verstehen. Auch mag mit zunehmendem Alter sich das Verständnis für einen Traum vertiefen oder verändern.

Aber: Ganz beliebig sind Traumsymbole nicht. Beispielsweise hat im Mittelalter niemand jemals von einem iPad geträumt, weil es damals dieses Ding gar nicht im kollektiven Gedächtnis gab. (Möglicherweise hat er von einer Schreibtafel geträumt, auf der Bilder erscheinen, die man mit dem Finger bedienen kann, aber niemals hätte er wissen können, dass es sich um ein iPad handelt.) Wenn darüberhinaus jemand von einem Ozean träumt, dann ist es praktisch immer unsinnig zu behaupten, dieses Traumsymbol stünde für eine Kuckucksuhr.

Damit ist mit jedem Symbol immer nur eine gewisse Bandbreite an Möglichkeiten vorgegeben. Ozean kann dann für Urlaub, Unbewusstes, Urelement, Wasser, Geburt, Reisen, Schoss der Mutter usw. stehen - aber eben nicht für eine Kuckucksuhr oder einen Rennwagen.

Wir bewegen hier uns somit im Spannungsfeld zwischen Intersubjektivität und Interobjektivität, also in einem Bereich, in welchem mehrere Menschen eine gewisse subjektive Sichtweise teilen (= Intersubjektivität) und einem Bereich, in welchem mehrere Menschen dieselbe objektive Wahrnehmung der Realität teilen (= Interobjektivität).
 
Hallo,

du hast völlig recht,denke ich.....

wer eben fragt,bekommt eine von vielen Meinungen und muss dann selbst entscheiden,ob es stimmig ist oder nicht.

gehört auch wieder zu Eigenverantwortung.

Ich deute meine Träume auch lieber für mich und lerne jeden Tag ein bissi dazu....wenn ich gar nichts verstehe,dann deute ich sie eben nicht.Bloß nicht zu Eng sehen.

Lg Monika
 
Hallo !
Eigenverantwortung ist sowieso der wichtigste Schlüssel im Leben.
Aber es gibt auch Südsee bewohner die sich jeden Tag ihre Träume erzählen.
Und es tut ihnen gut.
Es ist nicht so wichtig wie ein Traum gedeutet wird.
Manchmal genügt es einfach zu erzählen.
Und ein anderes mal will man lieber schweigen
Es gibt auch User,die ähnliche Träume haben.
Und manche treffen sich sogar im Traum,...
Traumhafte Grüße
Lomifee
 
Eine Traumdeutung ist immer genau dann "richtig", wenn derjenige, der geträumt hat, sie als "richtig" empfindet.

Ja, da kann ich dir voll zustimmen.

Ozean kann dann für Urlaub, Unbewusstes, Urelement, Wasser, Geburt, Reisen, Schoss der Mutter usw. stehen - aber eben nicht für eine Kuckucksuhr oder einen Rennwagen.

Wenn sich der Fragende unsicher ist (und das muss er wohl, sonst würde er nicht fragen, sondern selbst interpretieren), dann kann Ozean der schützende Schoß der Urmutter, aber auch die ängstliche Ungewissheit des großen Unbekannten sein.
Dann kann das Auftauchen eines Sensenmannes im Traum auf Transfomation hindeuten; auf Transformation durch Tod, durch einen Übergang in ein neues Berufsfeld oder auch nur auf eine demnächst folgende Tätowierung eines solchen. Das weiss aber nur der Träumende am besten.
 
Hallo !
Eigenverantwortung ist sowieso der wichtigste Schlüssel im Leben.
Aber es gibt auch Südsee bewohner die sich jeden Tag ihre Träume erzählen.
Und es tut ihnen gut.
Es ist nicht so wichtig wie ein Traum gedeutet wird.
Manchmal genügt es einfach zu erzählen.
Und ein anderes mal will man lieber schweigen
Es gibt auch User,die ähnliche Träume haben.
Und manche treffen sich sogar im Traum,...
Traumhafte Grüße
Lomifee

Es gibt auch Berichte über die Träumer der Vorzeit, die in ihrem Traumkörper (wow, was für ein Traumkörper:kiss4:) lohnende Jagdgründe ausspionierten; die Traumzeit der Aborigines und schamanische Traumreisen,
Traumfrauen, Traumtänzer ...

Schöne Träume.
 
Ein fröhlich Hallo,

ich möchte hier nicht das Forum `Träume` in Frage stellen, sondern nur eine Frage in den Raum:

Es gibt 7 Milliarden Menschen. Wenn jeder Mensch ca. 10 Träume pro Nacht hat macht das allein in einer Nacht 70 Milliarden Träume.
Es ist schon schwer (wie man im Forum immer wieder entdeckt) Gelesenes ohne die dazugehörige Mimik oder Nuancierung/Phrasierung der Stimme nicht misszuverstehen und das Gelesene/Geschriebene entspringt dem klar strukturierten (meistens jedenfalls) Verstand/Wachbewusstsein.
Um wieviel schwerer ist es dann schon für einen selbst die unstrukturierten Geschehnisse des Traumbewusstseins zu deuten und erst recht für andere, die richtige Interpretation dafür bereit zu halten.
So wie 7 Milliarden Individuen unterschiedlich sind, so sind ihre Beziehungen zu/Sichtweisen über bestimmte Objekte des Traumgeschehens ebenfalls unterschiedlich. Für einen kann ein Pferd oder eine Frau mit Mönchskutte eine ganz andere Interpretation zulassen als für einen anderen. Es gibt zwar gewisse Archetypen, aber auch gewisse selbsternannte Traumdeutungsexperten; im Großen und Ganzen aber ist es doch für den Träumenden am besten, seine Träume selbst zu deuten, kennt er doch seine Beziehung zu deren Inhalten am besten.

Ansonsten hat er 7 Milliarden Interptretationsversuche.

Wie seht ihr das ?

Es gibt sicherlich recht unterschiedliche Träume, die individueller Natur sein können.
Wie du jedoch zu Recht dazu geschrieben hast, gibt es auch die Archetypen. Sie sind wie Akten bzw. Töpfe, die jedem Individuum mitgegeben sind, die kollektive Muster haben und mit individuellem Inhalt gefüllt sind.
Wenn nun einer dieser Archetypen bei einem Individuum einen etwas schwierigen Inhalt aufweist, dann zeigt sich das in bestimmten Träumen, die auf den entsprechenden Archetypen hinweisen und anhand ihrer Emotionalität auch zeigen, wie sie auf das Individuum wirken. Entsprechend kann eine Offenlegung, z.B. hier im Forum, dazu beitragen, dass der Mensch, der darüber nichts weiss, Hinweise bekommt, welcher Art seine Probleme sein könnten. Was er mit diesen Informationen anfängt bzw. wie er sie verarbeitet, ist wiederum eine individuelle Geschichte.
Und es kommt darauf an, wer diese Träume wie deutet. Eine psychologische Deutung halte ich persönlich für effizienter, als eine etwas Abergläubische.

LG
Justi
 
Manchmal tut es gut, darüber zu reden, wenn ein Traum unerwartet heftige Emotionen auslöst.

Manchmal braucht man Hilfe, kann aber nicht genau sagen, wo der Schuh drückt und redet (auch geistig oder im Traum) um den heißen Brei herum. Dann kann es zur Problemlösung hilfreich und/oder unangenehm sein, wenn jemand anders es auf den Punkt bringt.
 
Hallo Rainbowrising,

was wir hier machen ist doch nur die Interpretation des Geträumten, die Transformation auf das reale Leben findet ja normalerweise in der Analyse zusammen mit dem Träumer statt. Es ist also ein Angebot, um dem Träumenden die Möglichkeit zu eröffnen, diese Zusammenhänge für sich selbst besser verstehen und einordnen zu können.

Seine Träume selbst zu deuten, ist um ein Vielfaches schwieriger, als aus einem neutralen Beobachtungspunkt heraus die Dinge zu betrachten. „Wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind, sondern wie sie uns erscheinen!“, bemerkte schon Schopenhauer und darin liegt dann auch der Grund, der uns häufig die freie Sicht auf uns selbst versperrt.

Ich denke auch, daß nicht jeder die Zeit aufbringen kann, um sich mit der Symbolik und den Mechanismen des Träumens und des Denkens auseinandersetzten zu können, um für sich selbst auf den Kern eines rätselhaften Traumgeschehens auf die Spur kommen zu können. Ich möchte da noch anmerken, daß die Traumanalyse ein wichtiger Bestandteil in der Tiefenpsychologie darstellt und es dazu auch eine ernsthafte Traumtherapie gibt.

Sicherlich gibt es Dinge in den Träumen, die eine unterschiedliche Rolle spielen können, aber den eigentlichen Sinn der Symbolik ergibt sich ja erst aus dem Zusammenhang mit dem Traumgeschehen. Schau Dir dazu einmal das Traumgeschehen um die besagte Mönchskutte an, dann wirst Du erkennen, daß es da keinen allzugroßen Spielraum mehr für eine andere Interpretation gibt. Auch mit einem Pferd verbinden sich zunächst einmal grundsätzliche Eigenschaften, die mit einem engen Rahmen an eigenen Erfahrungen erweitern werden. Im Traumgeschehen selbst wird dann aber deutlich, um was es dann da eigentlich gehen soll. Die Kunst liegt doch gerade darin, die unterschiedlichen Möglichkeiten auszuloten und zu erkennen.

Unser ganzes Denken und Erinnern ist mit Bildern verbunden, deshalb tauchen solche Vergleiche in unseren Träumen nicht ohne Grund auf. Es ist auch nicht erforderlich 7 Milliarden Träume analysieren zu müssen, denn der überwiegende Teil beschäftigt sich mit dem Ordnen und Ablegen von Informationen. Nur wenn dabei etwas von Wichtigkeit für die eigene Befindlichkeit oder der Bedürfnisse ist, wird daraus ein Traum geknüpft, der dann auch das Bewußtsein erreicht. Intuitiv wissen wir dann schon, was relativ wichtig ist oder eher nebensächlich. Wenn Du magst, kannst Du ja einmal einen Blick in einen meiner Blogs riskieren, in dem ich etwas ausführlicher auf den Schlaf und seine Träume eingegangen bin

https://www.esoterikforum.at/forum/blog.php?b=3015

Ohne jetzt mein Renommee herausstellen zu wollen, aber ich habe jetzt sicherlich schon einige Tausend Träume interpretiert und da hoffe ich doch, daß da zumindest ein kleiner Bodensatz an Erfahrung hängen geblieben ist. Wer sich für das Wesen der Menschen interessiert, wird an deren Träumen wohl nicht vorbeikommen.



Merlin
 
Werbung:
Wie seht ihr das ?
Du hast ganz offensichtlich noch nie einen Traum (richtig) gedeutet bekommen.
Deswegen: wieso lässt du es nicht mal darauf ankommen?

Ich hab selbst erst damit begonnen, mich mit Traumdeutung zu beschäftigen, als mir scheinbar sinnlose Traumhandlungen erstaunlich logisch und genau - und v.a. passend wie die Faust aufs Auge - interpretiert wurden. Da war es völlig egal, ob man wusste, wie alt ich bin oder womit ich mich momentan privat beschäftige oder sonstwas. Der Traum allein reichte völlig aus.

Das Problem an dem "selber-Deuten" von Träumen ist dass man es eben nicht kann ;). Da werden die schlimmsten Dinge hinein interpretiert, weil man die Symbolik hinter dem Geschehen nicht beachtet. Das ließt man hier immer wieder und muss die Leute erstmal beruhigen.

[An dieser Stelle gleich am ein riesiges Danke an Merlin für die faszinierenden Deutungen :) :) ]
 
Zurück
Oben