Sich vom Leben selbst abgrenzen.

Wortdoktor

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In der Glücksfalle 21 a
Hallo liebe User!

Heute möchte ich ein Thema loswerden, dass mir auf der Seele brennt.
Und zwar habe ich mich nahezu 25 Jahre lang vom Leben selbst ausgegrenzt.
Ich sah das Ausgrenzen als einzigen und richtigen Weg durchs Leben zu kommen.
Doch jetzt ist alles anders. Ich lebe in einer Einrichtung für psych. Kranke.
Aber ich will mein Leben nicht von der Krankheit bestimmen lassen.
Wobei ich widerum denke, dass mich oft doch meine Krankheit bestimmt als ich selbst.

Ich wollte nur sagen, dass man sehr vorsichtig sollte, beim Thema abgrenzen.
Denn die Abgrenzerei führt zwangsläufig zur Vereinsamung und Abgekapseltheit von der Gesellschaft. Ich habe mich sehr stark abgekapselt und merke, wie jetzt alles aufplatzt.
Ich spüre eine intensive Kraft, die in mir wohnt die sich ausdrücken will.
Ich habe gelernt, dass Grenzen dazu gemacht worden sind, um sich vor allem selbst kleiner zu halten.

Dieses ganze Abgrenzen hat mir die Quelle zum Selbst blockiert und der Krankheit die Macht übergeben.Doch ich werde jetzt mehr und mehr die Kontrolle an mich nehmen und mir die Macht wieder über mich selbst zurück holen.Ich möchte was aus meinem Leben machen und mich nicht mehr ab-/ ausgrenzen. Für mich baut man sich mit dem Ausgrenzen seinen eigenen Knast. Und den will ich jetzt auflösen.

Doch mein Problem jetzt ist, ich weiß nicht, welchen Weg ich anstelle des Bequemen ausgrenzens gehen soll. Alle Wege fernab des Ausgrenzens werden noch anspruchsvoller und intensiver. Ich weiß nicht , ob ich dem stand halten kann. Welcher Weg kann man als Alternative betrachten der auch von mir gegangen werden kann?

Gruß
KIRMES :)
 
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Hallo Kirmes, das hört sich gut an, sehr lebendig.

Grenzen sind auch Schutz, nimm sie an und danke ihnen, dass sie dich schützen. Du kannst deine Grenzen öffnen und du kannst sie wieder schließen, es ist deine Entscheidung. Und jeder der diese deine Entscheidungen respektiert ist vertrauenswürdig. Grenzen zu öffnen braucht Mut und es birgt natürlich auch Risiken, aber nur so kannst du lernen, damit umzugehen.

LGInti
 
Ablehnung
Isolation
Kontaktscheuheit
Ignoranz
Minderwertigkeitkomplexe

Das ist das ganze Knäuel der mein Leben ruiniert.
Ich hab so viel nachzuholen, weiß aber nicht wie ich mich präsentieren soll, wenn ich offener sein soll. Das ist mein Problem.
 
Hallo Kirmes:)
Intressiert mich auch sehr dein Thema. ..hab als Kind alle Türen hinter mich verschlossen und bekomme sie auch nicht geöffnet. Wenn ich es mal schaffe , linse ich kurz durch den Türschlitz , bekomme Angst und die schwere Tür fällt wieder ins Schloß. Hab leider noch keinen Weg entdeckt, der mir hinaus hilft.
LG Susanne
 
Ich werde offen für andere Menschen, wenn ich mit ihnen etwas tue, was ich liebe. Dann vergesse ich irgendwann, darüber nachzudenken, wie ich mich präsentiere. Die Angst geht weg.
 
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Minderwertigkeitkomplexe
Ablehnung und Isolation sind Folgen von Kontaktscheuheit und Minderwertigkeitskomplexen - Ignoranz ist ein Hilfsmittel um das Konstrukt zu stützen.


Ich hab so viel nachzuholen, weiß aber nicht wie ich mich präsentieren soll, wenn ich offener sein soll.
Ich hab so viel nachzuholen
Mach dir keinen Zeitdruck - ein Weg beginnt immer mit dem ersten Schritt und dieser dauert so lange wie du es brauchst.
weiß aber nicht wie ich mich präsentieren soll
Da kann ich nur possibilities zustimmen

Und es gibt keinen Zwang etwas zu tun, auch wenn du eine gewisse Überwindungsfähigkeit brauchst. Lerne es in geschützter Umgebung deine Ängste zu zeigen und dazu zu stehen, dann wirst du irgendwann erleben, dass die Mauern durchlässig werden.
wenn ich offener sein soll
was heißt denn: offener zu sein?
Heißt es nicht, ehrlich das zu zeigen was da ist?

Und es heißt vor allem ehrlich sich selber gegenüber zu sein.

Schau dir deine Schwächen an. Gehe hinein und nimm sie in den Arm. Schwächen behindern ein Weiterkommen, und dies kann als positive Seite erlebt werden, da sie Inaktivität rechtfertigen.

Das wichtigste aber ist die Beurteilung deines So-Seins - lass dich nicht von außen beurteilen, sondern schaffe dir selber Beurteilungskriterien - schaffe in dir eine Position, von der aus du dich selber positiv fördern kannst.

LGInti
 
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