Sensitiv lesen, den Zustand des Schreibers erkennen

G

Gast060422

Guest
In einem Buch zu Erleuchtung forderte der Autor auf, seine Texte nicht nur nach dem Sinn der Worte zu lesen sondern den Text auch nebenbei zu fragen, welcher geistige Zustand beim Autor war oder ist. So daß der Lesende mehr als nur die Worte versteht. Auch den Sinn, den der Autor vermitteln möchte.

Das fand ich interessant. Schauen was die Leute machen oder schreiben und sich nebenbei fragen, hey was ist da gerade.

Das bringt dann Ansichten, vielleicht auch Einsichten. Jedenfalls finde ich die Idee gut, besonders interessante Texte auch nach der Gefühlslage des Schreibenden zu scannen, nach seinen Ansichten und Absichten.

Ich meine, daß sensitiv gelesen mehr Verständnis aufkommen kann.
Wie seht ihr das, praktiziert ihr das sensitive Lesen und wie sind die Ergebnisse?
 
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In einem Buch zu Erleuchtung forderte der Autor auf, seine Texte nicht nur nach dem Sinn der Worte zu lesen sondern den Text auch nebenbei zu fragen, welcher geistige Zustand beim Autor war oder ist. So daß der Lesende mehr als nur die Worte versteht. Auch den Sinn, den der Autor vermitteln möchte.

Das fand ich interessant. Schauen was die Leute machen oder schreiben und sich nebenbei fragen, hey was ist da gerade.

Das bringt dann Ansichten, vielleicht auch Einsichten. Jedenfalls finde ich die Idee gut, besonders interessante Texte auch nach der Gefühlslage des Schreibenden zu scannen, nach seinen Ansichten und Absichten.

Ich meine, daß sensitiv gelesen mehr Verständnis aufkommen kann.
Wie seht ihr das, praktiziert ihr das sensitive Lesen und wie sind die Ergebnisse?

Was den Lese- und Verständnisvorgang angeht, dafür gibt es in der Literaturwissenschaft den Forschungsbereich Rezeptionsästhetik (wie nimmt der Leser den Text auf, wie ist dessen Brille) und natürlich wird auch immer Quellenstudium betrieben, das bedeutet, man fügt dem Text Informationen über die Autoren bei, deren Lebenssituation und Kontext und so fort (um Informationen über die "Brille" des Autoren zu haben). Ohne diese Kenntnisse ist alles, was man dem Autoren - zumindest eine veröffentlichten Werks - zuschreibt, eine bloße willkürliche Spekulation.

Es sieht anders aus, wenn man den Verfasser oder die Verfasserin eines Texts persönlich kennt und es ohnehin eine innere Verbindung gibt. Dann ist man bereits vor dem Wahrnehmen des Textes in einem Austausch, energetisch, psychisch, auf vielen Ebenen. Insofern kennt man auch Eigenheiten und weiß, wie welcher Ausdruck gemeint ist.

Manche Autoren liefern zu ihren Texten auch Selbstauskünfte mit, sodass man sie als Leser "kennenlernt" und wegen der Selbstauskünfte ist ein "Einfühlen" auch leichter.

Fehlt diese Selbstauskunft, ist jedes "empathische Einfühlen" leider nur eine Illusion, da es sich rein auf der Ebene des Attribuierens befindet, was man dann wahrnimmt, also man interpretiert eigene Gefühle in die scheinbaren Autoren-Gefühle hinein.

Just my two cents.

LG
Eva
 
In einem Buch zu Erleuchtung forderte der Autor auf, seine Texte nicht nur nach dem Sinn der Worte zu lesen sondern den Text auch nebenbei zu fragen, welcher geistige Zustand beim Autor war oder ist. So daß der Lesende mehr als nur die Worte versteht. Auch den Sinn, den der Autor vermitteln möchte.

Das fand ich interessant. Schauen was die Leute machen oder schreiben und sich nebenbei fragen, hey was ist da gerade.

Das bringt dann Ansichten, vielleicht auch Einsichten. Jedenfalls finde ich die Idee gut, besonders interessante Texte auch nach der Gefühlslage des Schreibenden zu scannen, nach seinen Ansichten und Absichten.

Ich meine, daß sensitiv gelesen mehr Verständnis aufkommen kann.
Wie seht ihr das, praktiziert ihr das sensitive Lesen und wie sind die Ergebnisse?

Die Ergebnisse sind unterschiedlich. An einem Ort wie hier, wo ein grosser Teil der Texte emotional geladen ist, und so viele Leute schreiben und lesen, dass ein dichtes emotionales Geflecht entsteht, ist es nicht immer so einfach.
Hinzu kommt, dass einige User durchaus in der Lage sind, so was wie Schleier oder Sphären über ihre Texte zu legen, oder anderweitig den Text abzukoppeln.
Und zu alledem hinterlässt auch vieles andere seine energetischen Spuren, sobald ein Text öffentlich ist.

Oftmals sind bei mir die Fühler dann in der Summe zu stark gefordert und überlastet, als dass ein zuverlässiges sensitives Lesen möglich wäre.

Sehr anders (und viel angenehmer) empfinde ich es in den seltenen Gelegenheiten von intensiven Briefwechseln. Da entstehen andere Formen und Möglichkeiten.

Oder bei Büchern. Dort entsteht zwar selten eine Brücke zum Emotionalen oder Energetischen, dafür häufiger die Möglichkeit, sich tiefer mit dem Fokus des Autors (oder sagt man dazu morphogenetisvhes Feld?!) zu verbinden, oder manchmal auch in seinen Geist einzutauchen.

Für mich erweitert sich definitiv der Horizont, wenn man mit Fühler liest. Aber manchmal wäre es auch zielführender, wenn man einfach einen (oder mehrere) Off-Schalter hätte.

Und wie ist das bei dir so?
 
Danke für die Frage. Bei mir ist das auch so, nicht jeden Text mag ich sensitiv lesen. Da stürmt ganz viel auf mich ein.
Ich glaube, von der Idee las ich in einem Buch von Werner Ablass, aber das ist lange her. Er verfasste Bücher wie "Leide nicht - liebe" oder "Abschied vom ich".
Wenn ich ein Thema mag, für mehr Verständnis, lasse ich mich gern mal darauf ein.

Sonst, seufz, wie du schon sagst. Off-Schalter. Aber das ist, abgelenkt auf fantastische Bilder, nicht so einfach.
Manchmal gelingt es, Schmerz zu beachten und umzuwandeln. Spielerisch, das muß keinen Sinn machen. Nur eben den Schmerz der bei mir ist umwandeln in besser Erträgliches. Fantastischem Schmerzbild eine Möhrennase geben oder eine winkende Karnevalsparade mit Musik hindurchlaufend.
 
@Najada

Falls hilfreich und sinnvoll, eine kleine Momentaufnahme aus dem Reich der Bildergedanken:

Malen sehen. Malen gesehen.
Nicht schön malen. Nicht hin malen. Nicht ausmalen.
Malen können muss man nicht.
Aus der Quelle malen. Aviva Gold.

Möhrenlose No-Show-Bilder.
Transformation der Urschmerzen.
Ahnenbilder & Familienkarma.
Wunden vergangener Leben.

Farbe verstreicheln.
Im Land der Heilung.
Endlich sein dürfen.
Existieren dürfen.
Atmen.
Leben.

Wurzeln dringen vor.
Flügel entfalten sich.
Alte und neue Zeit verbinden sich.
Neoshamanism is not a crime.

Bilder denken.

~

„Sensitiv lesen“ - für Rose Rosetree ist das eine Form der Empathie.
Off-Schalter-Training hab ich in ihren Büchern gefunden, es mangelt mir lediglich an Disziplin und anderem. Fortschritt ist da trotzdem. Entwicklung vom Sinn des Selbst. Seltsames Ding. Selbst.

Danke für deine Bilder.

LG
 
Ich meine, daß sensitiv gelesen mehr Verständnis aufkommen kann.
Wie seht ihr das, praktiziert ihr das sensitive Lesen und wie sind die Ergebnisse?
Sind die "sensitiv Leser", nicht "leicht verführbar"?

Ich lese nur fiktive Romane sensitiv- um "Spass mit meinen eigenen Gefühlen" zu haben. Bei den "realen Romanen"
geht das nicht/(kann ichs nicht)..
(n)
 
Die Meinung zum sensitiven Lesen ist auch bei mir nicht einheitlich durchgehend.
Wenn ich etwas lernen möchte gehe ich intensiver in den Test hinein als üblich und bin dann dankbar. Bei anderen, auch religiösen Texten, sträuben sich mir manchmal die Haare wenn ich mehr als nur das Beabsichtigte lese.
 
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Ich meine, daß sensitiv gelesen mehr Verständnis aufkommen kann.
Wie seht ihr das, praktiziert ihr das sensitive Lesen und wie sind die Ergebnisse?
Wenn man selbst sensitiv veranlagt ist und empathisch ist - dann kommt das doch meist auch ganz automatisch - beim Lesen. Das kann man doch irgendwie nicht selbst steuern und nicht verhindern. Manchmal spürt man doch z.B. auch - bei einem ganz normal geschriebenen Post - dass der Schreiber aufgebracht ist und unter Dampf steht.

Ich habe das dann auch des öfteren dann so mit dazu geschrieben- du kommst bei mir "ziemlich aufgebracht und wie unter Dampf rüber"- und das wurde dann auch vom Schreiber bestätigt.
 
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